In dieser Folge der Startup Masterclass spricht Jan Thomas mit David Rhotert, CEO und Gründer von Companisto, über die Digitalisierung der Business-Angel-Szene und neue Wege für Gründer:innen, schneller und effizienter Kapital zu erhalten.
In dieser Folge der Startup Masterclass spricht Jan Thomas mit David Rhotert, CEO und Gründer von Companisto, über die Digitalisierung der Business-Angel-Szene und neue Wege für Gründer:innen, schneller und effizienter Kapital zu erhalten.
Shownotes: In dieser Folge der Startup Masterclass spricht Jan Thomas mit David Rhotert, Gründer und CEO von Companisto – dem größten digital organisierten Business-Angel-Netzwerk im DACH-Raum. Gemeinsam werfen sie einen Blick hinter die Kulissen des Netzwerks und analysieren, wie sich Fundraising durch digitale Angel-Netzwerke verändert hat.
Diskutiert wird u.a.:
Eine inspirierende Masterclass über strukturelle Innovation im Startup-Fundraising – und wie Gründer:innen davon konkret profitieren können.
Erwähnte Personen und Unternehmen:
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Speaker 2: David, hi, freut mich!
Speaker 1: Hi Jan, ich freue mich sehr.
Speaker 2: Ja, cool, dass wir sprechen, du. Und ich glaube, Companisto, wahrscheinlich kann man sagen, ein kleiner Household-Name schon mittlerweile, aber vielleicht für die, die es nicht kennen, sagst du ein paar Sätze zu dir und auch ein paar Sätze zur Companisto.
Speaker 1: Ja, gerne. Also, mein Name ist David, ich bin Berliner und habe Companisto vor 11 Jahren gegründet. Und ich glaube, genau auch für die, die es kennen. Ich glaube, es lohnt sich immer wieder mal reinzugucken. Heute sind wir das größte Business-Angel-Netzwerk in der Dachregion mit 4.000 Angels. Warum ist das möglich gewesen? Ich glaube ein wichtiger Aspekt, den man sich mit Companisto oder den man mit uns in Verbrennung bringen sollte, ist das Thema Digitalisierung. Wir haben uns sehr früh daran gemacht, das Thema Start-up-Investing und auch Angel-Investing zu digitalisieren. Weil wir eben der Überzeugung waren, dass auch diese Branche sozusagen nicht vor der Digitalisierung gefeit ist oder andersherum es große Chancen und Potenziale gibt in dem Bereich und ich glaube an der Stelle lagen wir richtig.
Speaker 2: Hat sich denn an eurer These irgendwas geändert im Laufe der Zeit? Also wenn du sagst 11 Jahre, das ist ja schon wirklich noch eine lange Zeit.
Speaker 1: Ja, ich glaube, erst mal muss man sagen, dass wir, als wir gegründet haben, da waren Tamo und ich, mein Mitgründer waren ja sozusagen beide relativ frisch aus der Kanzlei, unsere Kollegen, die Senioren, Rechtsanwälte, als sie dann die Idee zum Kompanistor hatten, waren erst mal der Meinung, dass das regulatorisch gar nicht möglich ist in Deutschland, Startup Investments online zu machen und lagen wahrscheinlich so halbrichtig. Also wir haben die Gesetze ein bisschen anders gelesen. Uns dann gemacht und ich glaube, der Unterschied war natürlich damals, war das alles natürlich erstmal viel kleinteiliger, sowohl was die Investmentsbeträge angeht, als auch, dass diese ganze Branche dann in dem Sinne erwacht ist. Wir haben dann, und deswegen habe ich gesagt, so halb richtig, wir haben dann nämlich nach anderthalb Jahren hatten wir ein Regulierungsthema, damals war das aber sozusagen gar nicht, betraf gar nicht uns, das ist, glaube ich, eine spannende Geschichte für sich, die brauchen wir jetzt, braucht man wahrscheinlich zwei Stunden, um darauf einzugehen. Aber ich kürze es mal ab, wir saßen abends im Büro bei uns im Office, am Freitagabend, dann kam ein Anruf von jemandem, der sagte, also hier gab es die Procon-Pleite, das ist ein riesen Thema, das waren so Energieparks, also es hatte gar nichts mit dem Thema Startup-Investment zu tun, aber da gab es eben Milliardenverluste von Investorinnen und Investoren und da waren die Verbraucherschützer dann auf den Barrikaden und haben von der Politik mehr Regulierung gefordert. Und die Politik reagiert dann gerne oft mit solchen Prospekten, die erstellt werden müssen, auf die Risiken hinzuweisen. Und jedenfalls meinte der Herr dann, ich kann Ihnen jetzt meinen Namen nicht sagen, aber wenn dieses Gesetz so durchgeht, was der Fall sein wird, das geht hier alles sehr schnell, dann ist das ganze digitale Investieren in Startups, was Sie jetzt hier gerade neu als Branche entwickelt haben, wird wegreguliert, weil dann müssten Sie für jede Finanzierungsohne so einen Prospekt erstellen. Weil die sie gar nicht auf dem Schirm haben und sich mit ihnen gar nicht beschäftigt haben. Mehr kann ich ihnen aber nicht sagen und tschüss. Und dann war das Gespräch sozusagen vorbei und ich glaube der schlimmste mögliche Case für jemanden der was gründet ist ja, dass du nicht nur Kunden gewinnen musst und das entwickeln musst und finanzieren musst, sondern dass du regulatorische Hürden hast. Aber gut, damit mussten wir dann umgehen.
Speaker 2: Und wenn du jetzt mal so zurückguckst, so die letzten Jahre, was sind denn so die Mainsteiner, die dich gerne erinnern?
Speaker 1: Ja, ich glaube, wenn ich da anfange, ist schon der Meilenstein, dass wir es dann geschafft haben, ein Gesetz ins Gesetz zu bringen, dass die Start-up-Investments das Digitale erlaubt und dieser ganze Prozess. Ich meine, wir haben dann einen Verband gegründet und so, aber auch der politische Prozess, weil man muss ja sagen, wir waren ja einfach ein kleines junges selber Start-Up. Haben dann aber sowohl vom Bundesrat als auch vom Bundestag die Rückmeldung bekommen, dass das gewollt ist. Weil, ich glaube, um den größeren Kontext herzustellen, es ist ja seit Jahrzehnten das Ziel der Bundesregierung und auch in Deutschland, dass man mehr privates Kapital für Innovationen hat, also sprich Menschen, die in Startups investieren und wir haben dann auch den Case gemacht und gesagt, also wir vereinfachen das jetzt radikal über unser Netzwerk, können Leute sich ganz einfach an Startups beteiligen. Und wir sind im Prinzip sozusagen eure Lösung und wenn ihr uns jetzt hier weg reguliert, dann widersprecht ihr euch doch und da haben sie letztendlich zugestimmt und das war natürlich für uns ein großer Schub, weil ich glaube, dass schon, dass wir das für uns vereinnahmen können, dass neben dem, dass natürlich ein Geschäft machen und dass wir auch eine gesellschaftliche Relevanz haben. Also über uns haben jetzt schon über 32.000 Menschen in Start-ups investiert. Und wenn man sich jetzt so anguckt, dass die Größe der Business Angel, die Anzahl, die wird nicht exakt gemessen, aber in Deutschland stagnierte die in den letzten, wie soll man sagen, 10, 15 Jahren, so zwischen 5 und 10.000 vielleicht, irgendwas dazwischen, dann ist das schon ein signifikanter Schub. Und am Ende wissen wir alle, die sich mit Data beschäftigen, dass wir nicht weniger, sondern mehr Business Angels und Kapital brauchen. Und ansonsten, Entschuldigung, mein Steine waren sicherlich... Die ersten Exits, die dann kamen in die Companies, die wir finanziert haben, witzigerweise war das erste Startup, in das wir investiert haben damals 2012, hat direkt ein Exit gemacht. Es war Doxta, so eine Online-Plattform, Buchungsplattform für Arzttermine. War damals halt was ganz Neues. Ja, das war ein guter Start. Und dann gab es natürlich verschiedene Sachen. Wir haben das Finanzierungsvolumen immer weiter steigern können. Und ich glaube, das ist auch, wenn wir jetzt ein bisschen ... Mal reingehen in das, was so ein digitales Angel-Netzwerk vielleicht einbringen kann oder was vielleicht auch ein Unterschied ist für GründerInnen, ist einfach das Volumen. Weil ich glaube, es ist ja relativ logisch, wenn man sagt, man hat 3.000-4.000 Angels, die bringst du ja räumlich in einem herkömmlichen Club gar nicht in einem Raum, sondern wir haben einen digitalen Raum und wir machen eine Finanzierungsrunde, die sieben Tage die komplett digital abgewickelt wird und ich würde das mal so... Beschreiben für einen Gründer, wenn jetzt Fundraising, üblicherweise ist das ja so wie so ein Straßenmusikantenartiger Prozess, würde ich mal sagen. Ja, also man rennt rum und spielt so ein paar Leuten vor, die man irgendwie vor seine Flinte oder vor sein Instrument kriegt, wenn man bei dem Bild bleiben will, aber es sind immer Einzelne und es ist nicht koordiniert und dann hat man hier und da mal ein Gespräch oder eine Vertiefung, jeder hat ein bisschen andere Vorstellungen, aber am Ende sagen die meisten, ja gut, komm mal wieder, wenn der Erste investiert hat. So, und dann ist man in diesem Rad gefangen und das ist ja im Sinne der Gründer innen nicht effektiv und damit aber auch nicht im Sinne der Wirtschaft, weil du als Innovatorin hast ja nicht unendlich Zeit, sondern im Prinzip ist Fundraising wichtig, aber die, die sozusagen das Vertrauen bekommen... Von Investoren und Investorinnen sollten das ja relativ schnell bekommen und damit nicht als Gründer Gründerin ein Dreivierteljahr raus sein, weil sie eine Finanzierung machen müssen. Weil ich muss ja mein Produkt bauen, mein Team bauen, an der Innovation bleiben, im Wettbewerbsvorsprung mehr arbeiten. Das heißt alles, was wir an struktureller Geschwindigkeit und ich sag's jetzt mal Effizienz in diesen Prozess bringen, ist sozusagen für alle Beteiligten wichtig, auch für die Angels, bringt mir ja auch wenn Start-up wenn das jetzt ein halbes Jahr dauert und dann ist das Start-up vielleicht technisch zurückgefallen und ich investiere dann rein. Deswegen haben wir gesagt, lasst doch mal bitte weggehen von diesem Straßenmusikanten-artigen und ich würde auch sagen, sprichwörtlich verdienen GründerInnen, InnovatorInnen auch eine Bühne in Deutschland, nicht nur in Deutschland aber auch in Deutschland. Das heißt, wir bauen jetzt mal die erste Festivalbühne bestehend aus einem Publikum von Business Angels und das machen wir halt digital. Und deswegen können wir dann in sieben Tagen, wie wir es jetzt zuletzt gemacht haben, können wir eben Finanzierungsrunden stemmen, die Millionenbeträge sozusagen mit sich bringen für die Companies. Einfach, weil das natürlich auch viele Leute sind, die da reingehen können. Und ich glaube, das ist ein wichtiger Faktor eigentlich. Wenn ich es runterbreche, schnell viel und öfter Kapital raisen. Das geht durch so eine große Struktur, wenn sie denn gut und effizient gemanagt wird und darum haben wir uns jetzt auch zehn Jahre gekümmert und viel gelernt.
Speaker 2: Also es klingt ja wirklich, da kann man vielleicht die Analogie von einem Festival weiterspinnen, weil viele Festivals, so ein Wacken oder ein Rock'n'Ring oder so, brauchen ja Jahre, bis sie dann auch groß werden. Was würdest du denn sagen, was ist das dann für ein Programm auf der Bühne? Kann man sagen, dass das für Start-ups sind?
Speaker 1: Ja, ich glaube, das ist auch ganz interessant, wie sich das entwickelt hat, weil wir sind ja private, das sind ja Privatpersonen, die haben jetzt die Freiheit, die können rein investieren, worin sie wollen. Und ich glaube das ist gut für die Gründer in Deutschland, weil nicht jedes Startup auch darauf zielt zu sagen, ich möchte jetzt direkt ein Einhorn werden. Also wir haben in Startups rein investiert, die jetzt ein Einhorn-Potenzial haben, wie zum Beispiel Hero Software. Wir haben auch in Koro damals rein investiert, sehr früh. Also da gibt es diese Beispiele, aber als Privatperson kann ich ja rein investieren, wo rein ich möchte. Und das ist, das machen wir uns schon zunutze, dass wir tatsächlich eben auch Companies aus verschiedenen Branchen, verschiedenen Phasen immer wieder finanzieren und vor allem, und ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt, wir machen tatsächlich sehr viel tech-lastige Investments, weil das etwas ist, wie wir gelernt haben, was unsere Angels, also wir haben ja das Angel-Netzwerk und wir haben noch ein erweitertes Netzwerk, was wir die Kompanisten nennen, die auch rein investiert. Was die einfach mögen. Letztendlich mit Tech-Lösungen, um gesellschaftlich relevante Probleme zu lösen. Das ist im Prinzip deren Lieblingsspeise, nenne ich es jetzt mal, und dem fügen wir uns ja auch.
Speaker 2: Ich hatte den Florian Schwenkert von Koro neulich bei mir auf der Bühne. Als wir in Hamburg bei Chef treffen, so ein bisschen sind wir durch die Firmhistorie gegangen und wichtige Learnings. Der war aber, glaube ich, als ihr die Finanzierungsrunde gemacht habt, war der noch, glaube ich, noch gar nicht an Bord, wenn ich mich richtig erinnere.
Speaker 1: Genau, der war da auch noch nicht an Bord, sondern wir waren tatsächlich ganz früh dabei und ich glaube, es ist ja auch immer, wenn man sich das so anguckt im Nachhinein, also wenn man dann mal tiefer reinguckt in so eine Story, die zwei Choro-Gründer waren tatsächlich bei uns, Piran und Costa, da hatten die Choro relativ frisch gegründet und haben auch explizit gesagt, ich glaube zu der Aussage stehen sie auch wenn man sie heute fragt, dass sie halt sich vor diversen VCs und so weiter gepitcht haben, aber alle haben eine ganz kalte Schulter gezeigt, da ging gar nichts. Und Wir haben damals daran geglaubt und ich glaube knapp eine Million investiert in einer sehr frühen Phase in Koro. Und jetzt weiß man natürlich im Nachhinein, wie sich Koro entwickelt hat, über 200 Millionen Umsatz, eine riesen Company, eine Riesen Brand. Neulich habe ich French Open geguckt, Tennis und sehe da, dass einer der Top-20-Spieler ein Koro-Logo auf dem Arm hat. Das ist natürlich schon krass, das ist wirklich eine krasse Brand geworden. Und ich glaube, was ich damit sagen will, ist... Zum einen ist glaube ich dieses Segment Business Angel Phase oder Business Angel extrem wichtig, weil auch für die Startups, die tatsächlich dann das ganz große Rad drehen wollen und ein Einhorn werden wollen oder eben einen Riesenexit planen, die brauchen halt in der Frühphase eine Anschubfinanzierung. So und das andere ist, was ich damit sagen will und das ist vielleicht Coru ein gutes Beispiel, aber auch Hero Software, die wir investiert haben. Die jetzt kürzlich eine Folgefinanzierungsrunde in Höhe von 40 Millionen von internationalen Top-VOCs bekommen haben, das Thema Zeit und auch Anpassung an den Markt, Pivot, also bei Hero damals, ich glaube, das war auch für keinen jetzt sozusagen eine klare Road, dass die jetzt irgendwann mal wirklich da hingehen und jetzt heute deutlich mehr als 100 Millionen Euro Bewertung von Top-VCs bekommen. Die ja rein investieren, weil sie eine extreme Wertsteigerung noch als möglich erachten. Die gehen ja nicht rein, weil die denken, sie machen jetzt aus 100 Millionen, 200 Millionen Unternehmensbewertungen. Und ich glaube, das ist interessant, wenn man sich das eben anguckt, auch als Angel natürlich, dass man das natürlich zum gewissen Grad einschätzen kann an Geschäftsmodellen und Team. Aber nach meiner Erfahrung gibt es dann doch auch immer wieder den Überraschungsfaktor und ich glaube das macht auch einen gewissen Thrill aus bei dem ganzen Thema.
Speaker 2: Ich vermute aber trotzdem, auch wenn ihr das wahrscheinlich vorkuratiert, das Ganze, dass es wahrscheinlich trotzdem die Empfehlung ist, dass, wie auch bei normalen Business Angel Investments, dass man eigentlich nicht, wie sagt man, alle Eier in einen Korb legt, sondern dass man eben versucht zu diversifizieren.
Speaker 1: Absolut. Das ist ein ganz wichtiges Thema, das du ansprichst. Letztendlich muss man sich dann überlegen, als Angel jetzt, wie viel Geld möchte ich eigentlich investieren im Jahr oder im bestimmten Zeitraum. Und dann muss ich das verteilen in gleich große Stücke letztendlich und auf 10, 15 Start-ups Beteiligung setzen und nicht... Natürlich kann man Glück haben, wenn man jetzt damals in Hero investiert hat oder in Koro oder so. Und alles da reingesetzt hat, dann ist man sozusagen der Schlauste oder die Schlaustöre im Markt. Aber das ist halt nicht wahrscheinlich und ich glaube, das ist insgesamt auch, wenn wir jetzt nochmal auf Companisto eingehen, was machen wir? Wir haben ja jetzt nicht 4.000 Business Angels gewonnen und auch entwickelt, weil sich die alle die Schlange stehen, sondern ich glaube dass wir auch sehr viel Education in diesen Markt bringen. Wir machen sehr viele Events, Masterclasses und erklären den Menschen. Das Thema Start-up-Investment und ich glaube, das ist wichtig und das Thema Portfolio-Aufbau ist ein ganz wichtiger Bestandteil.
Speaker 2: Wir haben jetzt gerade schon darüber gesprochen, Sichtbarkeit, also Festivalbühne, dadurch eben wahrscheinlich auch Geschwindigkeit. Ich vermute mal, das Publikum bekommt durch euch auch ein gutes Line-up dementsprechend. Gibt es denn weitere Vorteile oder gibt es vielleicht auch Nachteile, die wir ansprechen sollten?
Speaker 1: Sprechst du jetzt aus Sicht der Angels oder der Startups?
Speaker 2: Ja, hinterher muss man wahrscheinlich beide Seiten betrachten. Ihr seid ja, also hinterher, ich glaube, wahrscheinlich, wenn ich es richtig verstehe, hat so Marktplatzlogiken. Das heißt, ihr müsst ja wahrscheinlich für beide Seiten attraktiv sein.
Speaker 1: Genau, also ich glaube, was erstmal wichtig ist für die Gründerteams, ist tatsächlich, wie du es gesagt hast, wir kuratieren. Das heißt, wir müssen schon auch genau überlegen, wen wir auf die Bühne stellen und wir helfen den Teams auch sehr intensiv dabei, diesen Pitch vorzubereiten, weil zum einen kennen wir natürlich das Publikum, unseren Business Angel Club, aber zum anderen merken wir auch, dass es extrem wichtig ist, für die Teams. Dass jemand von außen, der nicht so kopfartig drinsteckt, hilft, den Pitch nochmal geradezuziehen. Ich glaube, was wichtig ist, man muss sich vielleicht als Gründerin vielleicht erst mal damit auch anfreunden, dass man jetzt nicht mit allen Investoren einen persönlichen, tiefen Kontakt hat, sondern dass das im ersten Schritt in dieser ein Woche, wir machen immer einen Online-Call und es gibt auch die Möglichkeit der Angels, dass sie einzelne Termine buchen, das heißt... Man hat schon Kontakt mit den Leuten, aber es werden dann ja Leute auch rein investieren, die man jetzt im ersten Schritt vielleicht nicht persönlich getroffen hat. Ich glaube, das ist ein bisschen anders, das erklären wir den Gründer-Teams. Und ich glaube, was auch wichtig ist zu verstehen, ist, also ich habe ja vorhin gesagt, viel hilft viel an der Stelle, also wir haben viele Angels, aber die Frage ist natürlich und auch eine berechtigte Frage, ja okay, wie wird das dann Ganze organisiert, wenn jetzt viele Angels oder mehr Angels reinkommen? Und ich glaube, das ist ein wichtiger Faktor. Ich glaube, für die Business Angels ist diese Seite sehr komfortabel und ich glaube auch für die Gründerteams, nämlich was passiert sozusagen nach der Finanzierungsrunde, die ganze Strukturierung. Und damit haben wir uns selber intensiv beschäftigt. Also Companisto war ja neben Doxta damals beim Launch, haben wir seine eigene Finanzierung gemacht, also Companisto Startup über Companisto. Zum einen, weil wir auch das Kapital brauchten und zum anderen, weil wir aber eben auch gesagt haben, Tamo und ich als Gründer, wir wollen gerne eine Finanzierung über Netzwerk und bauen jetzt hier etwas, was wir selber als Gründers geil finden, was sie selber bei unserer ersten Gründung nicht hatten und was es so nicht gab und natürlich war uns ja selber wichtig, dass wir alle Möglichkeiten nach der Finanzierungsrunde haben und dafür müssen wir eine Struktur aufbauen. Die uns erlaubt, mit vielen Investoren, die wir drin haben, dass wir die gut gepoolt haben, dass wir schnelle Beschlüsse fassen können. Das haben wir dann alles gelöst über Online-Mechanismus. Also bei uns wird ein Beschluss online gefasst, es gibt einen Pool-Vertreter, wir haben alle Vollmachten von den Angels und Investoren. Das heißt, wir sind super schnell und das ist etwas relativ nerdig, technisch und auch juristisch. Ich bin ein Rechtsanwalt. Damo, mein Mitgründer, ist auch Rechtsanwalt und wir haben auch jetzt hier so eine Legal Unit aufgebaut. Das heißt nerdiges Zeug, was aber natürlich extrem wichtig ist und was von allen Beteiligten, ich glaube viel mehr noch von den Startups und von den Gesellschaftern verstanden werden muss, weil die meisten noch nicht so viel Erfahrung haben mit einem digitalen Netzwerk. Und das ist glaube ich ein Thema, über das wir immer reden und in dem wir auch viel erklären, warum wir was wie machen.
Speaker 2: Ich mache einen kurzen Cut hier. Was gibt es denn für Dinge, die wir noch ansprechen würden oder sollten? Ich würde jetzt gleich noch darauf hinladen oder dich fragen, die beiden Zielgruppen, Business Angels und Start-ups, wenn die Interesse bekommen, was sie tun sollen. Also den Teil würden wir zum Schluss noch machen. Aber gibt es davor noch was, was wir einbauen sollen?
Speaker 1: Ich überlege mal ganz kurz nur zu der Frage, ist deine Erfahrung Best Practice LinkedIn anzugeben oder soll ich meine E-Mail-Adresse jetzt hier raushauen?
Speaker 2: ... Im Sinne von, wie man dich kontaktiert. Also, wahrscheinlich überlinkt ihn, ich glaube, das ist der einfache Weg, ... ... Aber also, du musst wissen, ob du ... ... Ich würde meine Liebe durch dich nicht im Podcast teilen. Ja, okay, me too.
Speaker 1: Ja, okay, dann mach ich LinkedIn und dann...
Speaker 2: Das können wir auch in die Shownusten packen.
Speaker 1: Genau, was du mich sonst noch fragen kannst... Nö, irgendwie frage ich es ja ganz gut. Ich bin so im Flow, habe nicht das Gefühl, dass da jetzt eine riesen Lücke ist. Vielleicht das Thema Anschlussfinanzierung, das kannst du noch mal kurz, weil das ja auch immer wieder ein Thema ist.
Speaker 2: Dann bauen wir das dann noch ein. Und sag mal jetzt vielleicht einfach nur mal, das klingt ja jetzt relativ frühphasig. Wie geht das dann meistens weiter? Du hast jetzt gerade Heroesoft zum Beispiel erwähnt oder auch Koro. Da sind dann Anschlussfolgefinanzierungen auch mit VCs, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Das waren ja in beiden Fällen VC-Runden. Ist das die Regel oder wie geht das in der Regel weiter?
Speaker 1: Genau, das ist ein wichtiger Punkt. Tatsächlich, früher sind wir immer als die Ersten reingegangen. Mittlerweile muss das nicht mehr so sein. Wir sind auch in späteren Phasen in dem Lead. Warum? Weil wir oftmals Finanzierungsrunden machen in Millionenhöhe. Also jetzt haben wir gerade wieder eine Finanzierungsrunde für eine Company, die steuert auf eine Runde von knapp 8 Millionen zu, die über uns kommt. Also das ist ja auch keine Angel-Runde mehr, wie man sie kennt, sondern deswegen meine ich, dass ein progressives Angel-Netzwerk, was andere Volumen steuern kann, oder Ameria ist ein anderes Beispiel, in die haben wir insgesamt als Angel- Netzwerk jetzt knapp 40 Millionen über fünf Finanzierungsrunden investiert. Das heißt, wir sind nicht nur in der frühen Phase, sondern auch in späteren. Aber, nicht aber, sondern UND, das Thema Folgefinanzierung ist natürlich extrem wichtig. Also der erste Punkt ist Wir selber, da wir ja kein Fonds sind, haben wir immer die Möglichkeit nachzuinvestieren. Bei uns ist nicht der Fonds abgelaufen oder so, sondern wir können immer wieder Nachfolge finanzieren und das machen wir auch gerne und das kommt in unserer Investorengruppe auch sehr gut an, wenn die Companies sich gut entwickeln. Und tatsächlich ist aber natürlich das bestreben und auch das einiger Gründerteams dann zu einem VC zu gehen. Und ich glaube hier ist das wichtig, was ich am Anfang gesagt habe. Die VCs mussten über die Zeit unser digitales Setup, unseren Ablauf, unseren Modus verstehen, den haben wir denen erklärt und dann war es letztendlich eine Frage der Zeit, bis die ersten VCs in Cases rein investieren und so war es dann eben bei Koro, so war's bei Hero Software mit Capital, Adroad, Ventures, also ich hab mir noch nichtmal eine Statistik Das wäre jetzt, glaube ich, über 120 Folge Co-Mit Investoren. Finanzierungsrunden. Wir haben jetzt knapp 250 Start-ups, 270 Millionen investiert. Also ich glaube, dieser Proof, und das ist sozusagen vielleicht der Abschlussgedanke von meiner Seite, dass ein digitales Angel-Netzwerk einen Mehrwert bietet, sich reinfügt aber auch in die bestehende Landschaft, ein Verstärker ist für die Gewinnung von mehr Angels, mehr Kapital, aber eben auch für VCs, die dann noch mehr potenziell spannende Also wir finanzieren jedes Jahr. 30 bis 40 neue Startups. Ich glaube, das ist nach dem HTGF, der ja kein privates Netzwerk ist und den Vorteil hat, den kleinen Steuergelder zu verwenden, sind wir der aktivste Investor und der aktivte Private in Deutschland. Genau, ich glaube, dass wäre vielleicht nochmal so eine Summary von meiner Seite.
Speaker 2: Ja, ist ja ein tolles Zwischenfazit, sag ich mal. Ist ja super. Du, dann sag doch mal vielleicht zum Schluss noch, wenn jetzt Leute, irgendwie Zuhörerinnen und Zuhöre, Lust bekommen, irgendwie bei euch mitzumachen, entweder weil sie sagen, ich möchte als Start-up mal verstehen, wie das funktioniert oder ich möchte mich als Angel da einbringen, was sind die Wege?
Speaker 1: Ja, am liebsten mich direkt ansprechen, macht mir auch mal Spaß. Gerne mit Angels und GründerInnen habe ich zu tun, sind für mich immer sehr positive Energie-Menschen, auch Leute, die vielleicht das erste Investment machen wollen, können mich ansprechen. Gerne auf LinkedIn, auf David Rothert, mein Profil, das können wir ja gerne auch teilen hier unter dem Postcard, wenn das möglich ist.
Speaker 2: Machen wir gerne die Show Notes, ne? David, dann sag ich lieben Dank. Haben wir irgendwas Wichtiges vergessen?
Speaker 1: Nö, also ich bin sehr happy, hat mir Spaß gemacht und war schön immer wieder mit ihr zu sprechen.
Speaker 2: Cool, dann bis bald hoffentlich. Alles Gute erstmal.
Speaker 1: Dankeschön. Bis bald. Ciao.
Speaker 2: Cool, ich glaube jetzt sind wir offline.
Speaker 1: Okay, dann kann ich endlich mal husten.
Speaker 2: Aber das hättest du auch wieder Zeit machen können, das hätten wir rausschneiden können.