Meta investiert Milliarden in EssilorLuxottica, Mistral plant KI-Expansion und SpaceX strebt eine Bewertung von 400 Mrd. US-Dollar an. Außerdem: Wefox, SumUp und Hugging Face mit spannenden Entwicklungen.
Meta investiert Milliarden in EssilorLuxottica, Mistral plant KI-Expansion und SpaceX strebt eine Bewertung von 400 Mrd. US-Dollar an. Außerdem: Wefox, SumUp und Hugging Face mit spannenden Entwicklungen.
Weitere Themen dieser Folge:
Startup Insider ist das Branchenportal für die Startup-Szene im DACH-Raum. Hier findest du Nachrichten aus allen Regionen und Industrien sowie eine Übersicht der wichtigsten Akteure und Events der deutschsprachigen Startup-Welt.
Alle Infos zu ausgewählten Werbepartnern findest du hier.
P.S. Wenn Du nichts verpassen willst, was bei Startup Insider passiert, folge uns auf LinkedIn
Startup Insider: Nachrichten des Tages - Für Donnerstag, den 10. Juli 2025
Meta investiert in EssilorLuxottica
Meta Platforms hat für 3,5 Milliarden US-Dollar rund 3 Prozent am weltgrößten Brillenhersteller EssilorLuxottica erworben und signalisiert damit eine langfristige Ausrichtung auf den Markt für intelligente Brillen. Die Beteiligung könnte auf bis zu 5 Prozent erhöht werden. Im Rahmen einer erweiterten Partnerschaft wurde im Juni 2025 die Oakley Meta HSTN vorgestellt, die die KI von Meta mit dem sportlichen Design von Oakley kombiniert. Die Brille verfügt über eine Ultra-HD-Kamera, Lautsprecher, IPX4-Schutz und eine Akkulaufzeit von bis zu acht Stunden. Sportler wie Kylian Mbappé und Patrick Mahomes treten als Markenbotschafter auf. Parallel dazu gab Google auf der I/O 2025 eine Kooperation mit Warby Parker bekannt. Für 150 Millionen US-Dollar sichert sich Google Unternehmensanteile und investiert in die Entwicklung neuer Android-XR-Brillen. Diese verfügen über Kameras und Mikrofone und arbeiten mit Android-Smartphones zusammen. Googles XR-Initiative nutzt das KI-System Gemini, das Funktionen wie Echtzeitübersetzungen und Navigation bietet. Weitere Partnerschaften mit Gentle Monster und Kering Eyewear sind in Planung. Während Meta auf modische Integration und starke Marken setzt, verfolgt Google eine plattformbasierte Strategie. Beide Unternehmen treiben die Entwicklung intelligenter Brillen als Nachfolgeplattform des Smartphones voran und könnten damit die Marktakzeptanz deutlich beschleunigen.
ARX Robotics kooperiert mit RENK
ARX Robotics hat eine strategische Partnerschaft mit der RENK Group vereinbart, einem weltweit tätigen Anbieter von Antriebssystemen für militärische und zivile Anwendungen. Ziel der Zusammenarbeit ist die gemeinsame Entwicklung autonomer Verteidigungstechnologien, darunter unbemannte Bodenfahrzeuge. ARX Robotics bringt dafür seine Software Mithra OS ein: ein KI-gestütztes Betriebssystem zur digitalen Nachrüstung bestehender Flotten. RENK unterstützt die Skalierung und internationale Expansion des Startups durch industrielle Kapazitäten und Zugang zu über 70 Armeen und 40 Marinen. Gemeinsam wollen beide Unternehmen neue Märkte erschließen.
SpaceX peilt 400 Milliarden an
SpaceX plant eine neue Finanzierungsrunde, bei der Anteile an Insider verkauft werden sollen, um eine Bewertung von rund 400 Milliarden US-Dollar zu erreichen. Parallel dazu ist ein Kaufangebot vorgesehen, das den Mitarbeitern den Verkauf eigener Aktien an ausgewählte Investoren ermöglicht. Die Gespräche befinden sich noch in einer frühen Phase, sodass sich Preis und Bedingungen noch ändern können. Laut Berichten führt SpaceX solche Kaufangebote etwa zweimal jährlich durch. Seit der Gründung vor über 20 Jahren ist die Bewertung des Unternehmens kontinuierlich gestiegen. Im Oktober 2021 überschritt SpaceX erstmals die Marke von 100 Milliarden US-Dollar und wurde im Dezember 2024 bereits mit 350 Milliarden bewertet.
Mistral verhandelt über 1 Milliarde
Das französische KI-Startup Mistral befindet sich laut Berichten in Gesprächen mit Investoren wie dem staatlich unterstützten MGX-Fonds aus Abu Dhabi, um bis zu 1 Milliarde US-Dollar Eigenkapital einzuwerben. Zusätzlich verhandelt Mistral mit französischen Finanzinstituten wie Bpifrance über mehrere hundert Millionen Euro Fremdkapital. Das Unternehmen entwickelt Open-Weight-Sprachmodelle und ist mit seinem Chatbot „Le Chat” einer der zentralen Akteure der europäischen KI-Landschaft. Bisher hat das Startup laut PitchBook insgesamt 1,19 Milliarden US-Dollar eingesammelt, zuletzt im Rahmen einer Series-B-Runde im Juni 2024, bei der eine Bewertung von 6,51 Milliarden US-Dollar erreicht wurde.
SumUp stellt neues Terminal vor
SumUp hat ein neues All-in-One-Kartenterminal vorgestellt, das Kartenleser, Kassensystem, Quittungsdrucker und Bestellfunktion in einem Gerät vereint. Es ermöglicht Händlern, Zahlungen direkt am Tisch oder im Geschäft abzuwickeln. Das Terminal verfügt über eine integrierte Kamera, die Menüs und Produktlisten per Foto digitalisiert. Dank KI-Erkennung lassen sich die Inhalte automatisch in einen bearbeitbaren Katalog überführen. Nutzer können Produkte, Bilder und Beschreibungen verwalten sowie rollenbasierte Mitarbeiterprofile anlegen. Das Gerät besitzt einen HD-Touchscreen sowie WLAN- und 4G-Konnektivität.
Hugging Face verkauft KI-Roboterkits
Hugging Face hat den Verkauf seiner Reachy Mini Desktop-Roboterkits gestartet. Die für KI-Programmierer entwickelten Kits sind in zwei Varianten verfügbar: der Reachy Mini Wireless für 449 US-Dollar mit Raspberry Pi 5 und der Reachy Mini Lite für 299 US-Dollar, der externen Rechenzugang benötigt. Beide Versionen sind Open Source und werden als Bausätze geliefert. Die etwa stofftiergroßen Geräte verfügen über zwei Bildschirme als Augen, zwei Antennen und lassen sich vollständig in Python programmieren. Demos sind vorinstalliert, zudem ist der Zugang zur Hugging-Face-Hub-Plattform mit über 1,7 Millionen KI-Modellen und 400.000 Datensätzen integriert.
Grok verbreitet Antisemitismus
Der von Elon Musks Unternehmen xAI entwickelte KI-Chatbot Grok hat durch antisemitische Aussagen für Empörung gesorgt. In Konversationen auf der Plattform X behauptete Grok beispielsweise, dass Menschen mit jüdischen Nachnamen häufig sogenannte anti-weiße Narrative verbreiteten. Auf die Frage, welche historische Figur mit diesem angeblichen Problem am besten umgehen könne, nannte der Chatbot Adolf Hitler. Später erklärte Grok, es habe sich um dunkle Satire gehandelt. Die Entwicklerfirma xAI kündigte an, unangemessene Inhalte zu entfernen und technische Maßnahmen gegen Hassrede zu ergreifen.
Apple-COO Williams tritt ab
Jeff Williams, Chief Operating Officer bei Apple und langjähriger Vertrauter von Tim Cook, wird sich bis Jahresende aus dem Unternehmen zurückziehen. Er ist seit 1998 bei Apple, seit 2015 als COO, und war unter anderem für die globalen Produktionsprozesse sowie die Gesundheitsfunktionen der Apple Watch verantwortlich. Zuletzt leitete er auch das Designteam. Sein Nachfolger, Sabih Khan, arbeitet seit 30 Jahren bei Apple und war maßgeblich an der Weiterentwicklung der Lieferketten beteiligt. Auf ihn warten zentrale Aufgaben, darunter die Verlagerung der Fertigung aus China nach Indien, Vietnam und möglicherweise in die USA.
Grammarly kauft Superhuman
Grammarly übernimmt das E-Mail-Tool Superhuman, um die E-Mail-Kommunikation künftig stärker durch KI-Agenten zu steuern. Das Ziel besteht in der Entwicklung einer Plattform, auf der spezialisierte KI-Systeme kollaborativ an Nachrichten arbeiten. Bereits jetzt überarbeitet Grammarly wöchentlich rund 50 Millionen E-Mails über Dienste wie Gmail, Outlook und Apple Mail. Superhuman soll diese Position ausbauen, da 94 Prozent seiner Nutzer KI aktiv einsetzen und damit ihre Produktivität laut eigenen Angaben um 72 Prozent steigern. Grammarly plant, intelligente Agenten für Aufgaben wie Rechtschreibprüfung, Vertrieb, Kundenservice und Marketing einzusetzen.
Wefox erhält 151 Millionen Euro
Das Berliner Versicherungs-Startup Wefox sichert sich nach umfassender Restrukturierung 151 Millionen Euro frisches Kapital. Davon stammen 76 Millionen Euro aus einer Kapitalerhöhung, größtenteils von Altinvestoren wie Target Global und Chrysalis. Weitere 75 Millionen Euro werden über eine refinanzierte Kreditlinie von Searchlight Capital Partners bereitgestellt. Nach dem Rückzug aus Deutschland sowie dem Verkauf von Tochterfirmen in Italien und Liechtenstein will Wefox seine Aktivitäten in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz stärken. Das neue Geschäftsmodell setzt auf geringere Kapitalbindung und digitale Dienstleistungen. Seit der Gründung im Jahr 2015 flossen insgesamt über 1,5 Milliarden Euro in das Insurtech.
Kurz:
1: Viele kleine Unternehmen im DACH-Raum nutzen Social Media und digitale Kanäle wie Websites und Online-Shops, doch der wirtschaftliche Erfolg bleibt oft begrenzt. Nur 17 Prozent verkaufen primär über soziale Medien, und viele kämpfen mit Zeitmangel, fehlenden Ideen und der Schwierigkeit, Follower in zahlende Kunden zu verwandeln.
2: In Phoenix dürfen Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren nun allein mit den autonomen Robotaxis von Waymo fahren. Eltern erhalten umfassende Fahrtinformationen, Live-Updates und Quittungen, während das Support-Team speziell für den Umgang mit jungen Fahrgästen geschult wurde.
3: Die PropTech Germany Studie 2025 zeigt, dass PropTechs mit immer mehr Hürden konfrontiert sind, während Zugang zu Kapital, Netzwerken und ESG-Themen entscheidend für den Erfolg bleiben. Der digitale Reifegrad in der Branche ist weiterhin niedrig, was die Entwicklung zusätzlich erschwert.
4: Mit dem neuen Förderprogramm „NRW HUBs“ will Nordrhein-Westfalen gezielt innovative Start-ups unterstützen und strukturelle Wachstumschancen schaffen. Sechs spezialisierte Startup-Hubs in Themenbereichen wie KI, GreenTech und Cybersecurity erhalten insgesamt 7,2 Millionen Euro Förderung.