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Genesis von Ordio: Probleme produktisieren? – Late-Co-Founder Constantin Schünemann

Episode Summary

Constantin Schünemann erzählt, wie aus der Personalverwaltung einer Sushi-Kette das HR-Startup Ordio entstand und jetzt 1.700 Kunden bei Schichtplanung und Lohnabrechnung unterstützt.

Episode Notes

"David [Keuenhof] hat einfach selber angefangen, sich eine erste Web-App zu bauen, nur für seinen Laden. Ganz organisch und hat peu à peu jedes Problem versucht zu produktisieren."

Host Jan Thomas spricht mit Constantin darüber, wie zwei Gründer mit völlig unterschiedlichen Skillsets erfolgreich zusammenarbeiten, warum der 100-Millionen-Menschen-Markt für deskless Jobs noch unerschlossen ist und wie Ordio mit KI-gestützter Payroll-Automatisierung das Lohnchaos verändert. Die Startup Spotlight Folge zeigt, wie aus organischem "jedes Problem produktualisieren" eine 12-Millionen-Euro Series A entstand und weshalb standortbasierte Preismodelle game-changing sind. Constantin teilt Learnings zum Late-Stage-Joining, zur Founder-Market-Fit-Bedeutung und erklärt die Vision vom "Betriebsleiter in der Hosentasche".

Über den Gast:

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Episode Transcription

Speaker 1: Konstantin, hi, freut mich.

Speaker 4: Hallo Jan, freut mich auch.

Speaker 2: Ja, und Glückwunsch zur Runde. Klingt ja toll.

Speaker 4: Ja, vielen, vielen Dank.

Speaker 2: Erzähl doch mal ganz kurz, wir haben im Vorgespräch schon darüber gesprochen. Hol es erstmal ab, was macht denn Audio?

Speaker 3: Audio hilft KMUs dabei, insbesondere Schichtbetrieben, ihr Personal, ihre Prozesse und insbesondere ihre Payroll so effizient wie möglich zu steuern. Also People Operating System für Schicht Betriebe. Und das machen wir jetzt seit ein paar Jahren. Wir haben 1.700 Kunden in Deutschland und wachsen ziemlich schnell aktuell.

Speaker 2: Ich habe gerade gesagt, wir haben im Vorgespräch ein bisschen gesprochen und zwar was du mir erzählt hast und das ist, glaube ich, ganz spannend, wie es zu der Idee kam. Das ist, glaub ich, eine Sache, das war mir zumindest so nicht bewusst.

Speaker 3: Genau, jetzt hole ich noch mal ein bisschen auf und fange aus und fang mal bei der Genesis von Audio an. Ich bin nämlich nicht der ursprüngliche Gründer, sondern ich bin CEO und jetzt als später Mitgründer seit zwei Jahren mit an Bord. Gegründet wurde Audio von David Keunhoff circa vor vier Jahren. David ist ein absoluter Vollblutunternehmer aus Köln, sechs, sieben Firmen gegründete und unter anderem, wie Kölner werden es wissen, eine Sushi-Restaurant-Kette, Sushi Ninja heißt die. Ganz witzig, der David Marke war kein Fisch, als ich das kennenlernte. Also ein super Typ und der hatte relativ zügig 135 Mitarbeitenden in seinen Betrieben und fand keine adäquate Softwarelösung, um eben wirklich ganzheitlich seine Betriebe zu steuern, ohne dass man jetzt Betriebleiter einsetzt und so weiter und so fort. Und dann hat er einfach selber angefangen, sich eine erste Web-App zu bauen, nur für seinen Laden. Also ganz, ganz organisch und hat peu à peu jedes Problem versucht zu produktualisieren und in Prozessen abzubilden. Und daraus ist Audio entstanden und also erst für die Eigennutzung. Und dann haben befreundete Astronomen immer gefragt, David, wo hast du so viel Zeit, während wir unser Personal managen und und und in WhatsApp-Nachrichten ertrinken. Und so begann das dann. Dann haben sie die ersten erst in anderen Restaurants, um in Rom in seinem Dunstkreis angefangen, auch seine Lösung zu nutzen, und dann ist ein bekannter Kölner Fond auf ihn zugegangen und hat gesagt, David, kannst du dir vorstellen, hier ein Software-Startup zu bauen? Das könnte deutlich größer werden als deine Social-Läden. Das ist so die ursprüngliche Geschichte. Und David hat das dann mit einem relativ kleinen Team ein Produkt gebaut, wirklich ein super Produkt. Und es hat der absolute Experte, was die Domain anbelangt, zusätzlich unglaublich talentiert, was das Produktdesign anbelängt. Also eine absolute Killer-Kombination. Und David war dann nach circa anderthalb Jahren auf der Suche nach einem kommerziellen Co-Founder, um dann eben die ganzen, ja, kompiziellen Themen wie Marketing, Vertrieb, Organisationsaufbau. HR und so weiter voranzutreiben und diese Person, die bin ich.

Speaker 2: Ja, spannend. Aber da vielleicht mal kurzer Seitenschwenk, bevor wir jetzt weiter über Audio sprechen. Der Prozess, dass man reinkommt in einen so, ich sag mal, zumindest schon auf den Weg gebrachtes Unternehmen mit einem Seriengründer, der dann sagt, ich suche einen Late-Co-Founder schräg schrägs CEO. Kannst du den Prozess mal beschreiben, weil der ist jetzt wahrscheinlich nicht ganz trivial, oder?

Speaker 3: Also aus Davids und aus Audios Perspektive war relativ früh schon klar, dass irgendjemand relativ früh auch das Gründer- bzw. Management-Team komplettieren muss, sollte. Und das liegt auf der einen Seite einfach daran, dass der David unglaublich, wahnsinnig stark ist im Produkt. Und dann sollte er natürlich auch sein Talent darauf verwenden. Das ist ein bisschen zynisch sozusagen, aber nicht auf die drögen Business-Themen. Und das war so relativ klar schon angelegt auf Audio-Seite und bei mir war das dann so. Ich bin ein ganz langweiliger BWLer. Das heißt der Mann für die drögenden Themen. Genau, der Mann mit den drögendem Ding, mit der Hornbrille und dem beschreibtem Hemd. Das bin ich, so kann man sich den ungefähr vorstellen. Und ich bin seit ungefähr 15 Jahren in der deutschen Start-up-Szene aktiv, hatte im Sommer 2023 mein Start- up, was ich viereinhalb Jahre gebaut habe, verkauft und war dann sozusagen verfügbar und wollte entweder was Neues gründen. ... Oder eben bei einem ganz spannenden Thema früh dabei sein. Und dann hat ein befreundeter Gründer die Verbindung hergestellt. Ich habe mit David während meiner Flitterwochen, ... ... Da hat es viel geregnet in Italien, da hatte ich viel Zeit ... ... Und dann haben wir uns super gut verstanden. Und gerade diese relativ scharfe Trennung zwischen unserem Skillset ... ... Führt auch dazu, dass wir jetzt sehr gut zusammenarbeiten. Also ich bin absolut untalentiert, was ein Produkt ... Bauen anbelangt. Und ich glaube, der David ist ganz happy, dass ich mich um die kommerziellen Themen kümmere. So ist das. Und wie die beiden Perspektiven.

Speaker 2: Und fühlt das oft zu Konflikten, weil es ja trotzdem spannend ist. Ich meine, vielleicht deine emotionale Verbundenheit mit dem Produkt ist ja, kannst du vielleicht noch mal beschreiben, wie die ist im Vergleich zu, wenn man selbst gründet und von Anfang an quasi seine eigene Idee umsetzt. Und das andere bei ihm, der gibt, also David gibt ja dann in dem Moment auch sehr, sehr viel Verantwortung ab, wo er vielleicht also und auch Entscheidungsgewalt eigentlich, wo man sagen muss, die hätte er wahrscheinlich früher, dann hätte er vielleicht Dinge anders oder alleine zumindest getroffen und hat niemanden, mit dem er sich dann reiben muss.

Speaker 3: Total. In der Theorie birgt das wahrscheinlich Friktionen von außen. Das ist, glaube ich, immer eine Einzelfall, eine Sicht auf den Einzelfallen. Ich glaube, bei uns beiden ist es so, dass wir uns einfach grundsätzlich wirklich sehr, sehr mögen und respektieren. Und vor allem die Arbeit des anderen respektiert. Und das ist einfach eine sehr, very, very gute Basis. Da haben wir sozusagen sehr viel. Beziehungskapital sozusagen aufgebaut. Und auf der Grundlage lassen sich einfach sehr, sehr gute Entscheidungen treffen. Und wir haben, glaube ich, ähnlich wie in einer Partnerschaft, wollen wir beide das Gleiche erreichen. Und deswegen geht es dann meistens eigentlich nur um das Wie. Grundlegende Abweichungen dessen, was wir da bauen wollen, die gibt es eigentlich nicht und das heißt, die Tragweite der Entscheidungen oder die Risiken, damit verbunden sind, sind gar nicht so hoch. Dementsprechend, dass es bis jetzt jedenfalls sehr, sehr harmonisch war. Natürlich gibt es auch mal irgendwie mal nicht eine Meinung, aber es gab noch nie die Situation, wo moderiert werden musste.

Speaker 2: Noch keine fliegenden Türen.

Speaker 3: Nee, das ist super und das hat auch auf einer persönlichen Ebene sehr, sehr früh, sehr gut funktioniert. Und ich habe auch davor schon die eine oder andere Firma selber gegründet mit aufgebaut und so weiter. Und deswegen war mir jetzt auch in dieser Phase auch ganz, ganz wichtig, dass es eben persönlich sehr, sehr gut funktioniert, weil nur dann kann man so einen Start-up, wo man durch das eine oder andere Tal durch muss und ohne Belastung ausgesetzt ist, überhaupt nicht zusammenbauen.

Speaker 2: Ich unterbreche immer ganz kurz, man hört dich die ganze Zeit so ein bisschen krusch spülen. Ich weiß nicht, was das für ein Sound ist. Es kann sein, weil du dich bewegst und der Laptop dann irgendwie auf dem Tisch bewegt wird oder so, aber auf jeden Fall merkt man Bewegung bei dir im Raum.

Speaker 1: Okay, dann friere ich jetzt ein.

Speaker 2: Ja, ja, es ist leider so, aber man hört das tatsächlich. Deswegen sage ich das nochmal. Danke dir. Machen wir hier weiter. Bevor wir, also dann lassen wir uns gleich nochmal wieder zurück zum eigentlichen Thema kommen, aber vielleicht noch ganz kurz, was sind denn so die Themen? Was würdest du sagen, worüber diskutiert ihr am längsten und wie kommt man, wenn man unterschiedlicher Meinung ist, zu einer Lösung?

Speaker 3: Also, wahrscheinlich sind das all die Themen, die mit gewissen Investitionen verbunden sind. Also, Aufbau von Geschäftseinheiten, in welchem Umfang, da wo man Wetten platziert. Das können größere Themen auf der Worldmap sein, wenn man jetzt auswählt, welches Feature man priorisiert. Das sind Beispiele. Personalentscheidungen, wie aggressiv möchte man jetzt sein, oder eher ein bisschen kapitaleffizienter. Das sind so grundsätzlich die Themen, wo es dann hin und wieder mal unterschiedliche Perspektiven gibt, aber ich glaube, es ist sehr, sehr gesund.

Speaker 2: Lass uns zurückgehen zum Produkt und zu eurer Entwicklung. Also ihr arbeitet jetzt gut zusammen und scheinbar macht ihr ja ein paar Dinge richtig. Wir reden ja, wie gesagt, über eine tolle Runde. Kannst du mal die Hinführung zu der Runde? Was war, was war entscheidend? Warum hat das jetzt so gut funktioniert und worauf haben Investoren bei euch geachtet?

Speaker 3: Also wir sind in 224 stark gewachsen, wir haben uns vervierfacht, umsatzseitig. Mittlerweile hatten wir, haben wir, ich habe es eigentlich schon erwähnt, relativ große Kundenbasis, so 1.700 Kunden, über 50.000 aktive Profile von Mitarbeitenden, die also unsere Technologie nutzen. Also Traktion war sicherlich ein Punkt, der zweite Punkt ist dass der Markt, in dem wir befinden, sehr, sehr groß ist und da gibt es auf europäischer Ebene noch keinen Category Leader. Also ein großer Markt, Traktion war da, ein Team mit Erfahrung und vor allem dem Domain Know-how und das ist dann in Kombination natürlich attraktiv.

Speaker 2: Also es ist ja auch spannend, wenn du sagst, es gibt noch kein Category-Lieder, aber was würdest du denn sagen, wenn es jetzt mal so richtig gut läuft bei euch, wie groß kann es mal werden?

Speaker 3: Also ich glaube, da ist in der Fantasie keine ganzen Geräte, es gibt, ja, das klingt jetzt so komisch.

Speaker 2: Ne, ich lach auch, weil du letzt dir ja quasi jetzt selbst Druck auf.

Speaker 3: Ja, das stimmt. Aber wie es so ist in der Start-up-Welt, braucht man ja heere Ziele. Man muss sich vergegenwärtigen, dass der Markt, der deskless Markt, also der Markt derer, die nicht am Schreibtisch arbeiten, der ist viel mal größer als der White-Collar-Markt. Das ist einem häufig nicht so bewusst. Dazu gehören natürlich die Gastronomie, aber auch die Pflege, der relativ schnell auf über 100 Millionen Arbeitnehmer in Europa. Ja, und wenn man sich jetzt anguckt, wie groß schon, was für HR-Tech-Companies es gibt, ja, Stichwort Personio, Factorial und so weiter, weil die eher so in White-Color-Sequenzen sind, dann unterstreicht das sozusagen in meiner Aussage, dass da der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Es ist einfach ein riesen...

Speaker 2: Wir haben hier gerade im Rahmen von Investments and Exits mit dem Philipp Emink und Martin Janicki über Beekeeper gesprochen, über die LumaApps Übernahme. Also Luma Apps hat Beekeeper, was sich integriert, da steckt ein P.E. Hinten dran. Zeitgleich haben wir dann in dem Kontext auch StaffBase und Flip erwähnt. Also es ist jetzt nicht so, dass es niemanden gibt in diesem Markt. Ich weiß nicht, vielleicht kannst du mal diese Trendschärfe noch mal reinbringen. Also wie genau grenzt ihr euch ab? Du hast ja vorhin von einem Operating System gesprochen. Ist das der Unterschied oder wo wir zu sagen, weil ich vermute mal, wenn jetzt jemand wie Ikea oder sowas ein neues Tool in dem Bereich sucht, dann gucken sie sich genau diese genannten vielleicht sogar noch mehr an.

Speaker 3: Genau, also es lohnt sich sicherlich, da nochmal die Sequenzen noch mal klarer zu spezifizieren. Also Punkt eins, du hast es angesprochen, wir sind ein komplettes People Operating System. Das heißt, alle unsere Kunden, die nutzen unsere Lösung wirklich als Kern HR System. Also kannst du unsere Lösung in drei Bereichen vorstellen. Einmal ... Das ist die Personalverwaltung, Personalplanung als einen Bereich. Die Funktionen, die da drunter geliefert werden, sind Zeiterfassung, Dienstplanung, Standardverwaltung, Urlaubsplanung. Der zweite Bereich ist dann Prozessdigitalisierung. Wie stelle ich sicher, dass zum Beispiel in meiner Zahnarztkette wirklich auch jeden Tag das Besteck desinfiziert wird, solche Themen. Und der dritte Bereich ist dann alles rund um Payroll. Die Companies, die du eben angesprochen hast, die docken sich gerade bei größeren Firmen eher an bestehende HR-Systeme an. Also sozusagen Insellösungen auf sehr hohem Niveau. Das wollen wir aber nicht sein. Wir wollen wirklich sicherstellen, dass wir das, ein schönes englisches Wort, immer System of Records sind bei einem unserer Kunden, wirklich das Kern-HR-System. Das können und wollen wir aktuell auch eher bei KMUs und der kleineren KMUS sein. Für IKEA wären wir aktuell sicherlich noch die falsche Lösung. Das sind die Anforderungen einfach im Enterprise-Bereich nochmal viel umfassender. Aber wir kommen ja auch gar nicht auf den Enterprise-bereich, Vielen Dank für's Zuschauen. Sondern eher aus dem Longtail, also Sushi Ninja sind drei Sushi-Restaurants in Köln mit 135 Mitarbeitern.

Speaker 2: Und das ist auch ungefähr die Größenordnung, wo das für euch interessant ist.

Speaker 3: Also es geht schon früher los, selbst ein kleines Café mit acht Mitarbeitenden, zwei Aushilfen, da bist du schon ein paar Stunden beschäftigt, wenn du die alle über WhatsApp planst und über das Handy, also da wird das schon relevant, unsere Lösung, und das geht aber dann hoch, wir haben Bundesliga-Stadien, die wirst du tausend Mitarbeitende am Spieltag. Einsetzen und die kompletten Abläufe, inklusive Lohnabrechnung usw. Über uns planen. Wohl fühlen wir uns aber, so Kern-ICP, da ist wahrscheinlich irgendwas zwischen 50-150 Mitarbeitenden, da fühlen uns richtig wohl mit und da können wir auch eben sicherstellen, dass wir das Kern-HR-System sind.

Speaker 2: Und ich hatte es richtig gesehen, dass ich hatte mir eure Preise angeguckt. Ihr rechnet nicht pro Mitarbeiter ab, oder?

Speaker 3: Genau, das ist eine Besonderheit, kein Selbstzweck, sondern, wie wir meinen, auch Wettbewerbsvorteil. Genau, wir rechnen die Standorten ab, was bedeutet das für den Kunden? Planbarkeit. Gerade in Schichtbetrieben oder in kleinen Betrieben hat man relativ hohe Mitarbeiterfluktuationen. Also stellt sich das Restaurant vor mit einer Terrasse, hat man dann im Sommer einfach mehr Mitarbeiter als im Winter. Und ich will jetzt nicht, wenn ich einen Mitarbeiter auf unserer Plattform lasse, immer eine Investmententscheidung treffen. Wenn ich jetzt per Seed bepreisen würde ungefähr. Das ist unsere Kunden, gerade kleinere, da ist es meistens Personalkosten die größte Bürde der P&L und hat Working Capital Implikationen. Und deswegen haben wir gesagt, wir wollen das aus der Kaufentscheide so niedrigschwellig wie möglich machen und dazu gehört auch... Unser Preismechanismus, der eben Standorte abrechnet und nicht ...

Speaker 2: Jetzt erklärt sich das auch ein bisschen, du hast mir das im Vorgespräch schon erzählt, dass ihr eben im Fußballbereich da mit den Stadien relativ aktiv seid. Das ist, weil die, sagen wir mal, eine sehr flexible Planung brauchen, verstehe ich richtig. Also wahrscheinlich ähnlich wie bei, ich weiß nicht, Festivals oder solchen Geschichten.

Speaker 3: Genau, also ganz grundsätzlich ist ein Schichtbetrieb, die Personalverwaltung und die Steuerung des Personals unendlich viel komplexer als jetzt, nicht gegen Anwaltskanzlei, zum Beispiel, oder auch bei uns bei audio, bei den Festangestellten, das ist dasselbe. Bei diesem Stadion wird erstmal in der Disposition, muss man erstmal über einen gewissen Talentpool verfügen. Ja, und die dann entsprechen ganz, ganz vieler Parameter dann über, im Bundesliga-Stadion, wo ich das jetzt spreche, über 120 Standorte planen. Da ist dann jede Wurstbude, wird als eigener Standort im Stadion geplant, in unterschiedlichen Schichten, nach unterschiedlichen Parametern. Da muss die Zeiterpassung damit verwoben sein. Die Mitarbeiter kriegen aber auch schon. Anreiseweg, Rüstzeitvergütung, wir haben unterschiedliche Check-Ins gebaut, wo sich zum Beispiel der Koch die Kochschürze abholt im Stadion und so weiter und so fort. Also das ist sehr, sehr, komplex, mit alle unterschiedlichen Funktionen so ineinander greifen, dass wirklich bis zu 1000 Mitarbeitenden über eine Zeitung von 90 Minuten reibungslos gesteuert werden können. Inklusive der Vorbereitung, der Planung, Leitbetrieb und dann natürlich auch nach dem Event, inklusive der Lohnabrechnung, die dann natürlich auch wieder Millionen Kombinationen hat. Also das ist so ein bisschen, das kann alles unsere Lösung und hier würde man meinen, ok, ein Café und ein Stadion, das sind zwei völlig unterschiedliche Faschuhe und da sieht man aber auch wieder, wie wichtig es ist, dass David, unser Gründer, aus der Industrie kommt, weil nur deswegen ist unser Produkt so unglaublich leistungsfähig. Und deswegen können wir auch so unterschiedliche Segmente anwenden jetzt schon.

Speaker 2: Ich muss jetzt keinen Namen nennen, aber was war denn das exotischste Einsatzgebiet, was ihr hier hattet?

Speaker 3: Also, den Namen habe ich sowieso vergessen, aber wir hatten mal eine OnlyFans Agentur.

Speaker 2: Okay, sagt mir nichts, weiß gar nicht wovon.

Speaker 3: Und ansonsten, wir haben alles mögliche in unserer Kundenbase, natürlich viel Gastronomie, ungefähr 50% unserer Kunden kommen aus der Gastronomie und verwandten Segmenten. Wir haben aber Entertainment und Leisure funktioniert sehr gut, also alles von Freizeitparks, Bolungenbahnen und so weiter und so fort, Zoos und so weit. Aber was mir in meinem Gedächtnis gelungen ist die OnlyFans, also du.

Speaker 2: Und sag doch mal jetzt die Herausforderung, also jetzt Kapital ist jetzt genug da, mit David hast du scheinbar deinen Modus gefunden, wo das auch keine Herausforderung mal ist, dass ihr euch da nicht irgendwie zu sehr reibt. Was sind so Themen, die euch jetzt gerade Kopfschmerzen zubereiten, so nach vorne raus, ist es jetzt die Expansion und Wachsumsschmerzen oder was sind so die Themen?

Speaker 3: Also, es sind vielleicht zwei Kern-Herausforderungen neben natürlich ganz vielen kleineren Themen, denen wir arbeiten. Aber die größte Herausforderung für uns aktuell ist sicherlich, Audio so zu positionieren im Markt, dass wir die Vorteile in unser Produkt bringt. Auch entsprechend kommunizieren können. Ich glaube, da können wir noch deutlich besser werden. Es gibt nun mal sehr, sehr viele Softwarelösungen, die sich in unserem Markt tun, gerade bei den eher so Commodity-Features wie Zeiterfassung, Dienstplanung. Da gibt es ganz, ganz viel. Custom Solutions und On-Premise-Lösungen und Enterprise-Löse und so weiter. Ich glaube da ist jetzt die große Herausforderung über die nächsten... ... Eine, zwei Jahre wirklich Awareness aufzubauen, ... ... Dass wir als Audio mit Abstand das beste Produkt haben. Das ist sozusagen das Sales and Marketing Aufgabe. Und auf der Produktseite wollen wir uns ... ... Oder die größten Investments fließen aktuell in unsere KI-Kapazitäten. Einmal mit unserer Payroll-Lösung, die wir jetzt launchen ... ... Im nächsten Monat. Und auf die anderen Seite unserer Vision wirklich ... Leiter der Zukunft in der Hosentasche zu haben, also ein KI-Agent, der deinen Betrieb für dich managt, ohne dass man sich irgendwie in den Web einloggen muss. Wir haben alle Daten, die Prozesse können wir digitalisieren, wir müssen unsere Mitarbeiter eigentlich nur einmal ein System bekommen, ein, zwei Einstellungen und den Rest überlegt übernimmt dann die Agenti-KI, das ist sozusagen die große Vision dahinter. Und das ist keine kleine Vision und deswegen müssen wir da... Immer ein Stück weit vorankommt.

Speaker 2: Ich weiß auch gar nicht, ob es in eurer Pressemeldung war, aber ich glaube, ihr sprach ja so vom Lohnkreis von 100 Millionen Menschen. Das ist wahrscheinlich Europa, auf was ihr da referenziert, oder? Woher kommt diese 100 Millionen?

Speaker 3: Ja, das ist Europa.

Speaker 2: Und was würdest du sagen, wann bist du happy, wie viel Prozent, also du hast ja gesagt, Fantasie keine Grenzen gesetzt, aber trotzdem jetzt mal realistisch. Wann, ab wann werden Investoren unruhig und wann sind die Investoren happy?

Speaker 3: Also, ich glaube, so ein bisschen kenne ich ja die Investoren, ... ... Vielleicht auch selber, das hängt ein bisschen davon an, ... ... Wann die eingestiegen sind natürlich, ... ... Und wie groß der Fonds ist für jeweilige Investoren. Aber, also ich glaube wir haben hier die Möglichkeit, ... ... Eine sehr, sehr große Firma zu bauen. Also, warum soll man in dem Markt keine Firma bauen können ... ... Mit mehreren 100 Millionen Euro Umsatz? Also, der Markt gibt das her. Und ich glaube, das ist dann vor allem eine Execution-Frage. Und das ist auch, ich glaube die Zielstellung aller Investoren, die wir mit an Bord haben. Wir haben mittlerweile den ein oder anderen institutionellen Investoren mit an Bord. Und da gibt es natürlich die Beschäftigung natürlich, und da wollen sich weniger mit Downside-Szenarien beschäftigen. Also ich glaube das Ziel ist, eine Firma zu bauen, so groß, wie es nur irgendwie geht.

Speaker 2: Ich würde sagen, Back to Work war ein sehr spannender Ritt, muss ich sagen, Konstantin. Wer darf sich denn melden bei euch? Sucht ihr Mitarbeiter oder eher Kunden?

Speaker 3: Also Mitarbeiter dürfen sich immer melden, wir suchen engagierte, smarte Mitarbeiter immer, egal auch in welchen Bereichen, also meldet euch gerne. Und wenn jetzt der eine oder andere, die einer oder andere zugehört hat, die entweder ein Restaurant führt oder irgendwo mal gekältert hat oder ein Geschäftsführer.

Speaker 2: Oder einen Geschäftsführer vom Fußballstadion kennt.

Speaker 3: Oder eine Geschätzung von viel Wahrscheinlichkeit, also überall da, wo nicht am Schreibtisch gearbeitet wird, dann können wir mit Audio höchstwahrscheinlich euer Leben leichter machen. Dementsprechend würde ich euch dann gerne die Software zeigen.

Speaker 2: Super, du dann weiterhin viel Erfolg, hat großen Spaß gemacht und Glückwunsch nochmal zu der tollen Entwicklung.

Speaker 3: Ja, vielen herzlichen Dank Herrn. Tschau tschau.

Speaker 2: Bis dann, ciao! Cool, damit sind wir offline. Gut gemacht.