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Millionen-Exit für Kadmos & frisches Kapital für LAP Coffee – Zwei Berliner Startup-Erfolge im Fokus mit Jessica Wimalasooriyar und Emanuel Pallua

Episode Summary

In dieser Folge von Investments & Exits spricht Jan Thomas mit Jessica Wimalasooriyar von IBB Ventures und Emanuel Pallua von 468 Capital über zwei bemerkenswerte Berliner Startups: den Millionen-Exit des Fintechs Kadmos und die große Finanzierungsrunde von LAP Coffee mit Insight Partners. Gemeinsam analysieren sie, wie Nischenlösungen im B2B-Bereich und smarte Skalierungsmodelle im Consumer-Sektor zum Investorenmagnet werden.

Episode Notes

In dieser Folge von Investments & Exits diskutiert Jan Thomas mit Jessica Wimalasooriyar, VC-Investorin bei IBB Ventures, und Emanuel Pallua, Partner bei 468 Capital, über zwei außergewöhnliche Deals in der Berliner Startup-Szene: Kadmos und LAP Coffee.

Diskutiert werden u.a. folgende Themen:

Eine spannende Folge über innovative Nischenmodelle, starke Execution und neue Formen von Markenbildung im Startup-Kontext – mit Impulsen für Gründer:innen, VCs und Corporates gleichermaßen.

Über Startup Insider

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Episode Transcription

Speaker 1: Jessica, Emanuel, hi ihr beiden, freut mich. Hallo. Hi. Cool, dass wir sprechen und haben gerade schon gesagt, ... ... Berliner Sommer gerade und trotzdem irgendwie so noch Endspurt ... ... Kurz vorm Sommerloch, das passt eigentlich gar nicht zusammen. Ist eingermaßen auszuhalten.

Speaker 2: Ja, auf jeden Fall.

Speaker 1: Sommerloch ist ja bei WCs zumindest immer so ein Thema. Ich bin gespannt, ob es dieses Jahr überhaupt funktioniert. Man hört so viel von so frühphasigen Unternehmen, ... ... Die jetzt irgendwie noch schnell rundenraisen wollen. Seht ihr gerade viel?

Speaker 2: Ja, auf jeden Fall.

Speaker 1: Einiges los.

Speaker 3: Ja.

Speaker 2: Also ich hatte auch letztes Jahr gar kein Sommerloch, also ich hab meine Deals beide genau im Sommerloche gemacht. Daher bin ich immer gespannt, ob es, ob dieses Sommerlocher überhaupt irgendwie existiert oder ob sich die Runden dann immer so ein bisschen ziehen und dann doch eher im Sommer stattfinden.

Speaker 1: Das heißt, alle, die jetzt, wenn Emmanuel im Urlaub ist, trotzdem noch Geld suchen, können sich bei dir melden.

Speaker 2: Ja genau, immer bei den Menschen, die vielleicht keine Sommerferien machen wie den Kindern. Da kann man glaube ich noch auf Angriff gehen.

Speaker 1: Das wäre vielleicht mal eine spannende Übersicht, die fehlt vielleicht noch. Welche VC's haben Kinder, welche nicht. Das müssen wir eigentlich noch machen. Cool. Aber ihr habt zwei tolle Themen mitgebracht. Da freue ich mich sehr drüber. Bei dem einen, weil ich so ein mal treuer Kunde bin. Und bei dem anderen, weil ein oder zwei der Gründer ... ... Meinen Podcast hatte vor vermutlich drei Jahren oder so ... ... Bei der letzten Runde. Und total begeistert war damals, auf was für Ideen man kommen kann. Auf was für Nischen. Also von daher, ich würde sagen, wir steigen direkt rein. Ich weiß noch nicht, mit welchem Thema wollen wir beginnen.

Speaker 3: Ich glaube beides gleichspannend, also können einfach mal, denke ich, mit der Runde, das ist so mehr der Zyklus einer normalen Firma, Runde und Runde.

Speaker 1: Cool, dann legen wir los, ja?

Speaker 3: Cool, also Lab Coffee aus Berlin, große Runde mit Inside Partners gemacht, ich glaube auch letztes Jahr schon eine große Runden mit HV, vorher mit Food Labs, also da ist richtig viel los, cool zuzuschauen, gut am expandieren, ich denke jeder in Berlin kennt die Firma, mittlerweile irgendwo mal Kunde gewesen, an einem Café vorbeigelaufen, denke, sieht man auch, dass da viel los ist, einfach weil jeder Laden eigentlich immer eine kleine Schlange vor. Hat und auf den ersten Blick bückt das alles sehr sinnvoll, was die da machen.

Speaker 1: Warum ist das ein VC-Case?

Speaker 2: Das ist eine sehr sehr gute Frage. Ich glaube, da muss man so ein bisschen in den US-Markt reinschauen. Da gibt es zum Beispiel Plank Street, so als Vorbild, was ähnlich funktioniert, so mit Microstore, mit AppFirst-Modell. Die haben auch jetzt irgendwie über 100 Millionen US-Dollar irgendwie eingesammelt, über die letzten Jahre. Ich glaube das ist so ein bißchen das Vorbild. Weshalb man so bisschen sieht, okay, Coffee Chains könnten ein VC-Case sein. Aber ja, es ist natürlich total so ein Execution-Game und auch super kapitalintensiv, wenn man da so kleine Stores halt überall aufbaut. Aber es ist trotzdem spannend zu sehen, vielleicht auch so ein bisschen Pricing-Modell, was jetzt anders ist als die Ketten, die wir so kennen. Also, ich glaube, man sagt, es soll zwischen Starbucks sein, was irgendwie ein super teures Pricings-Model hat und McDonalds, was irgendwie von der Qualität vielleicht ein bisschen. Weniger gut ist, aber günstiger dafür, und da haben die sich ja auch so ein bisschen positioniert in der Mitte, genau, und bauen das so ein bisschen auf. Was vielleicht auch spannend ist, ist auch dieser Community-Charakter, den ich zumindest in sehr, sehr vielen Consumer Cases in den letzten Monaten, Wochen gesehen habe, also da ist immer eigentlich so ein Community-Faktor mit drin, was das Ganze, glaube ich, auch noch mal so ein bisschen abhebt von anderen Sachen.

Speaker 1: Ja, und Emanuel, ich glaube, ihr kennt, also jetzt wahrscheinlich nicht du selbst, aber Alex und Ludwig und so kennen das Modell ja irgendwie wahrscheinlich auch entfernt durch Global Founders noch.

Speaker 3: Ja, genau, da wurde damals in Asien investiert. Ich kenne das Modell auch noch, weil es ein ehemaliger Fodora-Mitarbeiter war. Cool, cool. Der David? Genau, der David. Auch ein sehr guter Kollege immer gewesen. Ja, da hat das, glaube ich, eher so mittel im Endeffekt funktioniert, aber kam aus einer anderen Welle. Aber man sieht ja trotzdem, wie gesagt, in den USA ein gutes Modell, was da funktioniert. Luckin' Coffee, glaube ich, auch stark expandiert. Ja, die Frage stellt sich mit dem VC-Case, aber ich glaube trotzdem, dass so viel da gerade neu erfunden wird. Auch was Digitalisierung, hohen Umlauf, Art der Kaffeemaschinen, auch nochmal viel auf Automatisierung ausgelegt. Eben das Community-Building, ganze Marketing. Pricing, dass man schon sagen kann, da ist so viel anders als bei bestehenden Konzepten und ich glaube auch dieser Drang zur Expansion, dass das schon irgendwo auch als VC-Case Sinn machen kann, auch wenn natürlich so ein Brick-and-Motor-Modell normalerweise vielleicht nicht da reinfällt, aber auch dadurch, dass sie eben sehr kleine Läden haben mit sehr wenig Ausstattung, also ich glaube das teuerste wird vermutlich diese Kaffeemaschine sein, die sich denke ich aber trotzdem sehr schnell amortisiert, ist auch das Investment Pro Store. Überschaubar, also man geht nicht mit dem ganzen Equity in unendliche Baukosten, sondern kann das, glaube ich, schnell durchziehen, solange man konsequent dabei bleibt. Also jetzt nicht aus Versehen dann mal eine 500 Quadratmeter Fläche oder sowas mietet, dann kann es natürlich sehr schnell auch da teuer werden.

Speaker 1: Und warum ist ein Kaffeeladen hinterher, warum ist das ein, warum braucht man da Community? Also was ist die die Logik dahinter? Man kennt das schon ein bisschen so von Starbucks schon. Die haben ja immer von, ich glaube, dem Third Space gesprochen, von dem dritten Ort, wo man sich so so auffällt. Aber da war das quasi immer noch so eher jeder für sich. Community klingt ja jetzt schon so und es gibt ja auch so Filme schon, wo man Leute sieht, die dann halt um die Party machen dort und sowas. Das müsst ihr mal erklären.

Speaker 2: Also ich glaube, das ist einfach auch so eine neue Bewegung, dass man mit so Colourbow, Marketing irgendwie, die sind dann cool mit Adidas unterwegs oder irgendwas, was gerade halt reinpasst, Fashion Week. Ich glaube, dass ist auch so ein bisschen, spielt vielleicht auch auf die jüngere Generation ab. Gen Z, die sich dann auch gerne da irgendwie aufhalten, die halt mehr brauchen als jetzt nur den Kaffee. Ich finde, das sieht man auch teilweise bei irgendwelchen Fashion Brands, die jetzt neu aufploppen, das hat auch viel Community oder diese sports brands die halt da sind da ist dann irgendwie keine ahnung lulu lemon und dann ist aber auch ein morgendlicher run mit verbunden also alle gehen so ein bisschen in diese richtung glaube ich aktuell ja ob man das jetzt großartig monetarisieren kann weiß ich nicht aber es halt einfach Social Media wirksam und ja, ist halt auch hip irgendwie, also es ist. Halt eine coole Brand, viele Leute identifizieren sich gerne damit und man gehört dann irgendwie zu so einer coolen Community, zu so ner coolen Clique, ich glaub das ist halt oft immer so ein bisschen warum das jetzt so aufploppt.

Speaker 1: Ich hatte am Wochenende eine längere Diskussion ... ... Mit Freunden darüber, ob man sich jetzt ein bisschen ... ... Sorgen machen muss, um die nächste Generation, ... ... Nicht der Generation wegen, sondern weil die natürlich ... ... Jetzt aufwachsen mit KI und Virtual Reality ... ... Und so weiter und so fort, ob dann so quasi ... ... Dieses Cocooning noch mal verstärkt wird, ... ... Dass also quasi jeder für sich ist und dieses vielleicht ... ... Soziale Gefüge so ein bisschen wegbricht. Ich habe wahrscheinlich oder wir haben wahrscheinlich ... ... Die Rechnung ohne Lab und Fashion Brands ... ... Und sowas gemacht. Das heißt, da entstehen ... ... Ganz neue Bewegungen dann scheinbar, ja.

Speaker 3: Ich denke, der Mensch bleibt im Endeffekt schon auch ein sozialer Mensch und ja, ob man seine AI-Tools jetzt nebenbei hat und die er zum Support nutzt, aber ich glaube, der direkte Kontakt, ich glaube auch besonders durch Corona hat man es ja gelernt, nur durch den Bildschirm andere Menschen sehen macht auch keinen Spaß, die Leute wollen draußen sein, die wollen sich mit anderen Menschen umgeben. Und da so eine Community, auch Coffee Places und so weiter, hilft da sicherlich und das wird auch durch AI, würde ich sagen, nicht weggehen.

Speaker 1: Wie groß kann das werden? Weil ich hatte das mit Flash Coffee, bei mir ist der Exit komplett vorbeigegangen. Ich hatte jetzt, als ich in der Vorbereitung geschaut hatte, gesehen, die hatten 73 Millionen eingesammelt in Summe, also Dollar, wurden aber 2021, entschuldige 2023 verkauft an Turn Capital. Das ist mir entgangen. Als ich den David damals im Podcast hatte, das klang so, als wäre das so ein richtiger Durchmarsch. Die hatten sehr, sehr viele Filialen, auch weil, glaube ich, Filialien und vor allem Manpower dann in Asien dann deutlich günstiger waren. Jetzt weiß ich nicht, wie das weitergeführt wird, aber was glaubt ihr jetzt bei Lab? Wie groß kann sowas werden?

Speaker 3: Also ich glaube, Größe bei besonders kleinen Kaffee-Läden, Fokus auf Feel-to-go, also hohen Durchlauf. Kaffees wird ohne Ende getrunken, Konkurrenz von etablierten Kaffeleden, also jetzt auch nicht die typischen Ketten, sondern einfach der normale Kaffehaus, gibt es ohne Ende. Also ich glaub, kann schon sehr groß werden und... Ist auch ein internationales Ding. Also, wo wird kein Kaffee getrunken, besonders in Europa. Also, ich glaube, da das Potenzial wird erstmal nicht aufhören. Du kannst auch in zweitgroße Städte gehen, drittgrößte Städter und so weiter. Jeder Bahnhof bietet sich da an. Also, das hört eigentlich nicht auf nach unten hin. Also vielleicht anders als andere Modelle, die sich dann vielleicht in einer Stadt mit 100.000 Einwohnern nicht mehr lohnen, sehe ich da das Problem nicht. Ist natürlich eine Frage mit Konkurrenz dann, ob es nicht vielleicht zu einfach ist, weitere Konkurrenten zu eröffnen und da aus der Richtung zu kommen. Aber so an sich das Modell pro Einwohner sicherlich sehr attraktiv.

Speaker 1: ... Ist ein Execution-Game hinterher. Also das heißt, so richtige Burggräben kann man nicht bauen, ... ... Aber man kann halt wahrscheinlich durch so operative Exzellenz, ... ... Kann man das wahrscheinlich so, zumindest so dafür sorgen, ... ... Dass man irgendwie vorne mitschwimmt.

Speaker 3: Ja, Lage, Lage. Also wenn man Immobilien Execution schon mal gut hat, Einstellungen richtig macht. Das Gute ist ja, durch diese Kaffeemaschine ist viel automatisiert. Also man braucht jetzt keine Profibaristas. Kann da sicherlich auch auf einem Pool von Werkstudenten. Mitzugreifen und dann die Brand einfach weiterhin sehr, sehr gut zu machen. Das, was sie bisher ja auch sehr gut hingekriegt haben, sind, denke ich mal, so die Hauptfaktoren im Pricing sich nicht zu vertun. Innovationen denke ich immer gut mitschwimmen, also ich glaube diesen ganzen Matcha-Trend mit allen möglichen Matcha Geschmacksrichtungen, nehmen sie gut mit. Und wenn sie das auch in Zukunft so weiterhin kriegen mit den nächsten Trends, ist das hier eine gute Grundlage.

Speaker 1: Was mich gewundert hatte, es gab einen Gründersinn-Artikel, Headline war irgendwie bei deutschen Banken, schließen wir auf Ablehnung, jetzt kommt das Geld aus den USA. Warum Banken oder ist das hinterher eigentlich der Weg? Also würde man Wachstum quasi dann irgendwann sogar durch Fremdkapital und vielleicht auch durch Franchise hinbekommen?

Speaker 2: Im Allgemeinen willst du was dazu sagen.

Speaker 3: Okay, ja klar, kann ich auch was zu sagen. Ja, ich denke, es wird im Endeffekt vermutlich eine Mischung sein, dass man reine Wachstum an Kunden, an Tech-Team, neue Märkte über VC-Geld, Eigenkapital, woher es auch sonst kommt, finanziert, aber im Prinzip die Ausstattung eines Ladens Dann wirst du am besten über Fremdkapital und sei es das Leasing der Kaffeemaschine finanzieren, weil das lässt sich ja auch für eine Bank ganz gut nachvollziehen. Wie sind da die Cash Flows, ab wann ist so ein Laden profitabel, wie gut kann er das Geld zurückführen. Und dadurch kannst du natürlich dann auch noch mal wesentlich schneller wachsen, dass die Bank jetzt vielleicht nach drei Läden noch nicht sagt, okay, das ist ein Proven Case, da haben wir Bock drauf. Verständlich. Aber jetzt sind sie, glaube ich, so bei knapp 20 Läden, dass man da in die Richtung dann kommt und zumindest... Also ich weiß jetzt nicht, was so ein Laden kommt, wird sicherlich irgendwo so unter 100.000 Euro sein, dass man das über eine Bank nochmal da machen kann. Hält sich für die auch das Risiko ein bisschen in Grenzen pro Laden. Ja, sehe ich da jetzt dauerhaft nicht als Problem und genau was du schon sagst, Franchise, kann man das ganze Finanzierungsthema ja nochmal in andere Hände geben. Aber ich glaube, in dem Modell ist es auch nicht unbedingt nötig, weil dadurch, dass du natürlich einen Franchise-Partner hast, muss der auch von irgendwas leben. Die Profite fehlen dir dann dafür, dass es jetzt eben nicht super kompliziert ist, das in den Operations täglich am Laufen zu haben. Initial Investment relativ klein ist, was du normal bei einem McDonalds zum Beispiel, wo das so ein paar Millionen Euro sind, natürlich gerne in die Hände von wem anders gibt, musst du es nicht unbedingt machen.

Speaker 1: Insight Partners, wenn man so jemanden gewinnt, dann muss man dem ja wahrscheinlich auch eine Story aufzeichnen, die ich weiß nicht, also zumindest ein Exit von ein paar hundert Millionen mal irgendwann rechtfertigt, oder so zumindest diese Fantasie. Das seht ihr schon, ne?

Speaker 2: Ja, definitiv. Also, es sind ja, glaube ich, schon über 50 Prozent der Anteile liegen ja bei VCs. Also, der Exit muss schon dementsprechend groß sein, dass sich das halt für Investoren am Ende lohnt. Also, das macht wahrscheinlich keinen Sinn, das in ein, zwei Jahren, in den nächsten ein, zwei Jahren irgendwie zu exitten, sondern das muss, glaube ich, noch sehr, sehr groß wachsen. Aber ja, wie Emanuel gesagt hat, es ist ja auch innerhalb von zwei Jahren. Also, ich glaube, in Berlin sind jetzt 13 Filialen. Super schnell gewachsen. In München haben irgendwie zwei, drei schon aufgemacht, in Hamburg und ich glaube, das werden sie dann halt immer weiter spielen auf den kleinen Flächen. Genau, aber ja, ich meine der USP mit den Microstores und es ist auch so ein bisschen digital. Man hat dieses treue Programm. Also wir nutzen das auch immer hier mit so einer digitalen Stempelkarte. Also jeder siebte Kaffee ist halt umsonst. Ja, da hast du halt dann auch immer die Retention und es ist halt schon eine coole Lifestyle-Brand. Ich glaube, das fixt schon ein paar VCs auch dann an.

Speaker 1: Und dann vielleicht noch mal trotzdem so zum Abschluss. Ihr habt ja gerade gesagt, da könnten jetzt auch Nachahmer kommen. Wenn jetzt seht ihr die schon oder wenn jetzt Nachahmere bei euch ... ... Reinkommen würden, würden sagen, wir bauen das gleiche jetzt ... ... Quasi, ich weiß nicht, nur bei uns kostet der KfW 20 Cent weniger ... ... Oder was wären so Punkte, damit man in einen Nachahme, ... ... In so einen Early Adapter dann irgendwie investiert.

Speaker 2: Ich glaube ehrlich gesagt, dass das für Lab schon vor, ich weiß gar nicht wann, vor letztes Jahr glaube ich hatten sie ja die Runde auch gemacht mit HV Capital. Ich glaube da war es schon bei vielen WCs so ein großes Fragezeichen, was das für ein Case ist und ob es halt, wie du am Anfang gefragt hast, überhaupt ein VC Case ist, weil am Ende ist es halt eine Kaffeekette, also da haben wir ja auch hier intern drüber gesprochen. Von daher kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass da jetzt noch ein zweiter Wettbewerber kommt, der das nachahmt und diesen Vorsprung dann einfach mitnimmt. Weil Lepta, glaube ich, schon den Markt, der sowieso schon sehr klein war, der total so voll war mit Competitoren, da jetzt schon eingenommen hat. Also ich glaube, die 20 Cent werden es da nicht irgendwie bringen.

Speaker 1: Emmanuel, der Markt ist dicht.

Speaker 3: Auch dich glaube ich nicht muss man halt eine community wieder aufbauen also das haben die schon extrem gut gemacht sind wir dann so second mover in dem space bis das vermutlich wesentlich schwieriger aber ja ich glaube von marktgröße möglichkeiten der operations expansion sehe ich alles noch möglich aber ob das jetzt so cool ist den zweiten dann den markt zu fanden vielleicht eher nicht

Speaker 1: Da haben wir sie auch ihren Stolz.

Speaker 3: Ja, das glaube ich schon.

Speaker 1: Cool, dann würde ich sagen, wir gehen zum nächsten Thema, oder haben wir was vergessen hier?

Speaker 3: Nö, passt. Alles ist, glaube ich, gut. Vielleicht noch mal kurz zur Community. Also der Name Lab ist ja auch live among people. Also das passt ja auch zu deiner Frage nochmal, ob man sich in Zukunft auch mit Leuten austauschen will. Direkt. So steht es zumindest direkt im Namen schon.

Speaker 1: Ja, wobei ich jetzt nur aus der eigenen Erfahrung, wenn man jetzt in so einer Schlange steht, ist es jetzt nicht so im Sinne von plötzlich jeder quatscht mit jedem, sondern das ist dann halt eine normale Schlange wie bei jedem Bäcker oder Starbucks oder sowas. Deswegen fragte ich vorhin ob Community, ob das jetzt so quasi so ein Stempel ist, der auf alles drauf muss, damit man es irgendwie noch mal ein bisschen besser verkauft. Aber zeitgleich, Jessica was du sagtest, ist es halt eine coole Brand und wenn man die gut auflädt, ist wahrscheinlich auch schon viel wert.

Speaker 2: Auf jeden Fall.

Speaker 1: Cool, dann gehen wir zum nächsten Thema. Wie gesagt, Lab finde ich schon sehr ungewöhnlich, aber das nächste Thema, das hat mich damals total umgehauen. Ich habe das danach auch wirklich vielen Leuten erzählt, im Sinne von, habe ich ja gerade schon angeteasert, was es für Nischen gibt, die man finden kann, die dann plötzlich auch noch lukrativ sind.

Speaker 2: Auf jeden Fall. Zweite Thema ist Katmos, finde ich auch super spannend, auch weil ich zwei Jahre selbst in dieser Maritime-Tech-Branche gearbeitet habe. Ach ja. Genau, war ein Exit, der letzte Woche verkündet wurde, Übernahme durch NYK Line. Genau, wurden 100% der Anteile von Katmos übernommen, von der japanischen... Von dem japanischen Schifffahrtskonzern und ist auf jeden Fall ein spannender Case mal zu sehen, dass so ein Berliner Start-up dann übernommen worden ist im internationalen Markt.

Speaker 1: Und ich glaube, wir müssen mal kurz erklären, was die machen, weil das, das war halt für mich, wie gesagt, so dieser, dieser, ja, wirklich. Hallo Wach-Moment, wo ich gedacht habe, das gibt es doch gar nicht. Man muss wirklich wahrscheinlich, also man muss die Nische finden, die kein anderer findet. Und dann muss der Markt halt eben groß genug sein. Und ich glaub, beides ist hier gegeben.

Speaker 2: Ja, auf jeden Fall. Es ist End-to-end Gehaltszahlung für Seeleute, also Seefahrer. Jetzt kann man sich so vorstellen, dass Seefahrern oft einfach in Bar bezahlt werden oder mit teuren Banktransfer. Und dieses Problem wollten sie einfach weltweit lösen. Hat natürlich 2021 auch super gepasst. Während Covid gab es da ja super viele Probleme in der Schifffahrt. Weil, ja, Seeleute irgendwie teilweise nicht ins Land konnten, dann waren sie wochenlang irgendwie auf dem Schiff vor dem Hafen, hatten keinen Zugang zu ihrem Lohn, konnten dann, also muss man sich halt vorstellen, dass das oft halt auch Seefahrer aus irgendwelchen Schwellenländern sind, die das Geld dann auch zu ihren Familien schicken. Und ich glaube, da konnte man zu der Zeit auch sehr stark sehen, was das für ein großes Problem ist und auch wie... Und digitalisiert die Schifffahrt ist im Allgemeinen und da hat, glaube ich, Katmos einen guten Zeitpunkt erwischt, auch um das Thema anzugehen.

Speaker 1: Ich hatte den Justus im Podcast und ich erinnere mich noch dran, wie er erzählt hat, dass in den südamerikanischen Ländern, da in den Häfen, dann immer wieder mal so, wie man das aus Gangsterfilmen kennt, dann fahren dann halt zwei Limousinen vor und vorne und hinten ein schwer bewaffneter Trupp von Soldaten oder Soldaten und Söldern oder sowas, die dann einfach diese Barzahlungen bewachen. Also das war halt wirklich völlig undigital, was man sich eigentlich gar nicht vorstellen kann.

Speaker 2: Ja, es ist unsicher und teuer, du hast ja dann auch dieses Bargeld, haben die Seeleute ja dann auf dem Schiff und das wird ja dann auch geklaut, keine Ahnung, also total unsicher. Und kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, dass so überhaupt noch Löhne irgendwie ausgezahlt werden, außer man arbeitet irgendwo schwarz. Aber ja, normalerweise sollte man das bei diesen Mengen dann nicht machen.

Speaker 1: Lasst uns doch mal simulieren, die werden jetzt bei euch reinmarschiert und hätten das gepitcht, weil ich hätte mich gefragt, brauchst du dafür überhaupt eine vertikale Speziallösung?

Speaker 3: Ja, ist ja schon ein spezielles Problem. Deswegen glaube ich, die meisten Leute wären da nicht drauf gekommen, sind nicht drauf gekommen. In dem Fall, klar, ist erst mal ein Payroll-Anbieter mit einer Payment-Ausgabelösung, also mit der Kreditkarte und so weiter, alles dahinter, aber da ist ja doch irgendwie... Ein sehr internationales Umfeld von Räderreihen, von den Seeleuten, die ja wirklich immer von überall her kommen. Plus, das was Jessica gerade auch meinte, Geld muss ja auch an die Familien weiter, wo man auch oft viel Wechselkursprobleme hat, kommen schon viele Themen zusammen, die jetzt nicht so üblich sind, die man sicherlich mit einer normalen Lösung nicht gut aus einem bringen kann. Und da dann doch was Spezialisiertes zu machen, zumal der Markt ja doch relativ groß ist. Also Reedereien sind typischerweise sehr große Firmen, es gibt viele auch kleinere. Dann vielleicht geht es auch irgendwann so ein bisschen in Stubiose über, aber wenn man die großen und mittleren schon mal alle hat, plus alle Seeleute, plus die Zahlungsströme, die daraus dann eben wieder entstehen, also die angebundenen Familien, die Ausgaben der Seeleuten direkt, kommt ja schon einiges zusammen. Also Nische zwar, aber trotzdem groß genug Nische mit einem komplex genuten Problem, dass man das schon so macht.

Speaker 1: Die letzte Runde, die bei CrunchBest zu sehen ist, ist aus dem Juli 22, das war auch damals, als wir gesprochen haben. Würdet ihr sagen, das Unternehmen war profitabel oder, wir kennen ja den Verkaufspreis nicht, ihr habt jetzt gesagt, 100% der Anteile wurden übernommen, aber war das ein Verkaufen mit dem Rücken zur Wand oder war das Verkau aus der Position der Stärke?

Speaker 2: Das ist eine sehr gute Frage. Ich hatte gelesen, ich glaube sogar bei euch in einem Artikel, dass der Verkaufspreis so im mittleren zweistelligen Millionenbetrag ist.

Speaker 1: Er ist eine Mutmaßung, glaube ich.

Speaker 2: Genau, eine Mutmaßung, also ja, man weiß halt den Preis nicht so genau, aber wenn man halt bedenkt, dass in der Seed-Runde irgendwie 8,3 Millionen reingeflossen sind, bei der Series A mit Plosom Capital sind nochmal 29 Millionen reingegangen, kann ich mir jetzt nicht den Riesenexit da vorstellen, ehrlicherweise, wenn es so im mittleren Bereich ist. Und es ist halt auch irgendwie... In der Schifffahrt so die Multiples sind jetzt halt auch nicht riesig. Das ist ein strategischer Verkauf gewesen. NYK hat ja da ihre eigene Plattform, dieses Marco Pay, wo sie das Ganze bei philippinischen Seeleuten hinaus machen. Und ich glaube, die wollten da halt einfach eine bessere Tech auch dazu kaufen, damit sie die Möglichkeit haben, das halt global auszurollen. Und da kann ich mir vorstellen, dass das irgendwie bei einem eins bis zweier Maltepöver.

Speaker 1: Ja, also Gründer sehen, und ich glaube, das war der Artikel, auf dem wir referenziert hatten, hat er geschrieben, es dürfte im dreistelligen Millionenbereich gelegen haben. Einfach gegeben das, was reingeflossen ist. Aber ich weiß gar nicht, ob man das jetzt halt irgendwie, also ob man das als einzigen Bewertungsmaßstab ranziehen kann, weil hinterher musste ja gucken, wie wäre es dem Unternehmen weiterhin gegangen? Können die überhaupt Folgefinanzierung, falls gebraucht, noch irgendwie allokieren und so weiter?

Speaker 2: Genau. Und eine Sache, die man halt auch immer bedenken muss, ist 21, 22 waren die Bewertungen halt immer richtig krass hoch. Und vor allen Dingen, ja, wie eben schon erwähnt, bei der Schifffahrt, wo dann halt auch die Probleme irgendwie dann auf einmal in die Oberfläche kamen, kann ich mir halt dann schon vorstellen, dass da halt auch mit einer sehr hohen Bewertung dann investiert worden ist damals, die jetzt natürlich in unserem sehr, sehr konservativen Markt wahrscheinlich nicht mehr so gegeben ist.

Speaker 1: Und trotzdem wahrscheinlich kann man allen Beteiligten gratulieren. Der rote Faden hier zwischen den beiden Runden ist Food Labs bzw. Atlantic Labs, die waren jetzt in beiden Rundungen dabei, hier zum Exit. Gutes Händchen, muss man sagen. Und also wahrscheinlich werden ja doch irgendwie alle ihren Schnitt gemacht haben.

Speaker 3: Ja, wirkt auf jeden Fall erst mal so als, ja, 40 Millionen muss man natürlich erst mal zurückbringen, aber es werden die zumindest zurückgekommen und dann wäre noch ein bisschen mehr übergeblieben. Das wäre gut. Vielleicht jetzt nicht der Fund-Returner-Exit, aber sicherlich.

Speaker 1: Da muss es ja aus Sicht der Gründer auch nicht immer sein.

Speaker 3: Nö, aus Sicht der Gründer sicherlich nicht. Wenn es jetzt natürlich nur die Lickpreffer, die zurückgekommen ist, dann natürlich auch doof für die Gründers. Ich hoffe auf Besseres, dass die zumindest da mehr gesehen haben. Klar, es ist ja allgemein bekannt, die Economics für den Fund sind anders als die für die Gründe und kann ja trotzdem ein sehr gutes Event für die Grunder gewesen sein, auch wenn es für die Fund nicht mega war.

Speaker 1: Wir hatten ja gerade bei Lab Coffee schon drüber gesprochen, ob es da jetzt Nachahmer geben könnte. Ich glaube jetzt hier in dem Markt würde sich wahrscheinlich keiner nochmal reinsetzen, oder? Also man müsste ja wirklich dann wahrscheinlich hier produktzeitig so viel besser sein, um den Markt nochmal zu erobern, oder wie seht ihr das?

Speaker 2: Also ich glaube, es gibt ja so ein Pride Well, das ist glaube ich in der USA auch ähnlich. Die machen das auch für Seeleute. Also allgemein, was ich halt so in der Schifffahrt gesehen habe, ist, dass man es eigentlich sehr, sehr schwierig hat, wenn man nicht den direkten Zugang zu den Kunden hat. Also ich frage mich halt auch, also es ist mega, mega cool mit Katmos, aber das muss schon richtig schwierig gewesen sein an die Schif- Riedereien da ranzukommen und ihnen das zu verkaufen. Also das ist eine sehr, sehr eigene Branche, da geht halt alles nur über Kontakte. Also mit Cold Outreach geht da eigentlich gar nichts. Von daher kann ich mir eigentlich nur vorstellen, dass das Riedereihen entweder sich selbst ihre Lösung bauen, so wie es NYK halt auch versucht hat, oder dass man da jetzt die Lösung nutzt, die vorhanden ist.

Speaker 1: Na, cool. Wir haben, glaube ich, beide Teams angefragt für den Podcast. Also wenn es gut läuft, kommen die beiden den nächsten Tagen. Dann nehmen wir die offenen Fragen quasi nochmal mit rein. Ich überlege, gerade haben wir was Wichtiges vergessen.

Speaker 2: Nicht, dass ich wüsste.

Speaker 3: Nee, ich hoffe wir haben alles abgedeckt bei beiden.

Speaker 1: Cool. Ja, dann hast du großen Spaß gemacht. Glückwunsch an alle Beteiligten erstmal. Lab Coffee werden wir wahrscheinlich noch viel von hören. Da kann nicht mehr viel schiefgehen, oder? Vielleicht nochmal kurz zurückspringen. Was kann denen passieren? Was kann da schief gehen?

Speaker 2: Also so oft wie ich dahin, Tiger. Kann denen, glaube ich, nichts passieren.

Speaker 1: Es sei denn, du hörst auf hinzugehen, ne?

Speaker 2: Also wir gehen da schon sehr oft hin. Wir haben jetzt hier ja in der Ullertstraße auch eine Filiale seit ein paar Monaten. Und genau. Das heißt, wer bei dir...

Speaker 1: Das heißt, wer bei dir mal in der Schlange pitchen möchte, der muss sich da mal nur abpassen.

Speaker 2: Ja, ich bin schon ein großer Fan davon tatsächlich, also ich mag es ganz gern. Also man hat da gespaltene Meinungen zu, manche sagen, nee geht gar nicht, das sind dann aber auch die, die super krass auf irgendwelchen Siebträgermaschinen oder irgendeine bestimmte Form von Kaffeemögen, ich finde es aber irgendwie ganz nice, auch mit der Brand und alles drum und dran.

Speaker 1: Also wir drücken auf jeden Fall weiter in die Daumen. Ich sehe das eigentlich, die haben jetzt ihr Modell gefunden. Und jetzt ist wahrscheinlich, wie Emmanuel sagte, gerade Lage, Lage, Lage. Darum geht es wahrscheinlich.

Speaker 3: Also ich glaube, das ist das Wichtigste, woran könnte es noch schief gehen, zu schnell expandieren. Ich glaube, Sie haben es zwar hier im Blueprint jetzt, aber die Disziplin im Expansionsmodus ist, denke ich, das Wichtigste und dann wird es auch gut laufen, wenn man sich daran hält.

Speaker 1: Also, wir drücken die Daumen, lieben Dank euch beiden, hat echt großen Spaß gemacht. Bis zum nächsten Mal. Ja, danke Jan. Bis dann. Bis dann, ciao. Cool, damit sind wir offline.