In dieser Folge besprechen wir die geplante Zusammenarbeit zwischen Netflix und Spotify für gemeinsame Musik- und Bewegtbildformate. Meta muss sich gegen eine 8-Milliarden-Dollar-Klage von Aktionären wegen des Cambridge-Analytica-Skandals verteidigen. Deutschlands Datenschützerin fordert den Ausschluss der chinesischen KI-App DeepSeek aus den App-Stores. Die EU streicht die geplante Digitalsteuer für Tech-Konzerne, um US-Strafzölle zu vermeiden. Außerdem: FlixBus expandiert nach Australien und deutsche Unternehmen ziehen sich verstärkt von X zurück.
Netflix und Spotify planen strategische Partnerschaft für gemeinsame Musik- und Video-Formate. Meta sieht sich 8-Milliarden-Dollar-Klage wegen Cambridge-Analytica-Skandals gegenüber. Deutsche Datenschutzbehörden fordern Verbot der chinesischen KI-App DeepSeek.
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Startup Insider: Nachrichten des Tages - Für Dienstag, den 15. Juli 2025
Spotify und Netflix kooperieren
Netflix und Spotify verhandeln laut Berichten über eine enge Zusammenarbeit. Geplant sind gemeinsame Formate, die Musik und Bewegtbild verbinden. Dazu zählen neue Musikshows wie eine Neuauflage von „Star Search” und die Sendung „Building The Band”, die von AJ McLean moderiert wird. Die ersten Folgen dieser Show sind bereits bei Netflix verfügbar. Künftig sollen auch Finalshows live übertragen werden. Außerdem sind Konzert-Streams, Musik-Award-Shows, Live-Nachrichten ohne politische Inhalte sowie Interviews mit Prominenten angedacht. Die Gespräche befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Mit diesen Formaten möchte Netflix sein Live-Angebot ausbauen, nachdem der Anbieter bereits Sportveranstaltungen und Wrestling-Shows integriert hat. Spotify könnte im Gegenzug Bewegtbildformate nutzen, um sein Audio-Angebot zu erweitern. Auch Bundle-Angebote mit beiden Diensten sind denkbar, um Kunden einen preislichen Vorteil zu bieten. Damit versprechen sich beide Plattformen zusätzliche Werbeeinnahmen und einen besseren Zugang zu jüngeren Zielgruppen. Live-Events und Award-Shows könnten ab 2026 verfügbar sein.
Meta vor Milliardenklage
Meta muss sich in den USA gegen eine Milliardenklage von Aktionären verteidigen. Hintergrund ist der Cambridge-Analytica-Skandal, bei dem Nutzerdaten ohne Zustimmung an Dritte weitergegeben wurden. Die Kläger werfen dem Konzern und seinen Managern vor, eine Datenschutzvereinbarung mit der FTC aus dem Jahr 2012 fortlaufend missachtet zu haben. Gefordert wird eine Entschädigung von 8 Milliarden US-Dollar, die auch eine FTC-Strafe von 5 Milliarden US-Dollar umfasst. Meta-Chef Mark Zuckerberg, die ehemalige Managerin Sheryl Sandberg sowie Investoren wie Marc Andreessen und Peter Thiel müssen als Zeugen aussagen. In Gerichtsunterlagen haben alle Beschuldigten die Vorwürfe zurückgewiesen. Das Verfahren ist auf acht Tage angesetzt.
DeepSeek: Datenschützerin fordert App-Store-Aus
Deutschlands oberste Datenschützerin fordert den Ausschluss der chinesischen KI-App DeepSeek aus den App-Stores. Grund sind Bedenken wegen möglicher Datenabflüsse nach China, dessen Datenschutz nicht den europäischen Vorgaben entspricht. Zuvor hatte die Berliner Datenschutzbeauftragte die App bereits als rechtswidrig bei Google und Apple gemeldet. Da DeepSeek keine Niederlassung in Europa hat, sind die lokalen Behörden zuständig. Die Bundesdatenschutzbeauftragte unterstützt diesen Schritt ausdrücklich. In anderen Ländern wie Südkorea, Italien, Taiwan und Australien sind ähnliche Maßnahmen ergriffen worden.
EU stoppt Digitalsteuer
Die EU-Kommission streicht die geplante Digitalsteuer für große Technologiekonzerne von ihrer Agenda. Laut Medienberichten verzichtet die Kommission auf diese Abgabe, um drohende Strafzölle der USA zu vermeiden. Donald Trump hatte angekündigt, ab dem 1. August pauschal 30 Prozent Zoll auf EU-Importe zu erheben, sollte die Steuer eingeführt werden. Stattdessen schlägt die Kommission nun neue Abgaben auf Elektroschrott, Tabakprodukte und Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 50 Millionen Euro vor. Diese Maßnahmen sollen bis zu 30 Milliarden Euro pro Jahr einbringen. Ob alle Mitgliedstaaten diese Vorschläge unterstützen, ist unklar.
FlixBus startet in Australien
Flix kündigt den Markteintritt in Australien an und erweitert damit sein Streckennetz auf fünf Kontinente. Der Start ist für die lokale Sommersaison geplant. Nach eigenen Angaben sieht das Unternehmen in Australien trotz vorhandener Konkurrenz Potenzial, da es dort an digital integrierten Angeboten fehlt. FlixBus will Kunden mit seinem digitalen Buchungs- und Reiseerlebnis gewinnen. Yvan Lefranc-Morin, der bislang die Teams in Frankreich und BeNeLux leitete, übernimmt als Senior Managing Director die Verantwortung für Australien und baut das lokale Team in Sydney auf.
Deutsche Firmen meiden X
Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass sich deutsche Unternehmen zunehmend von X zurückziehen. Von den befragten Firmen, die X nutzen, posten 58 Prozent weniger oder gar nicht mehr. Nur 32 Prozent halten ihre Aktivität konstant, während 3 Prozent mehr veröffentlichen als zuvor. Insgesamt sank die Nutzerquote von 32 Prozent im Oktober 2023 auf aktuell 27 Prozent. Hauptgrund ist laut Bitkom die ablehnende Haltung gegenüber Elon Musk. 63 Prozent der Befragten halten ihn für gefährlich und 74 Prozent lehnen politische Ämter für medienmächtige Personen ab. Auch bei der Werbung sinkt die Bereitschaft deutlich: 51 Prozent schalten weniger oder keine Anzeigen mehr und 37 Prozent verzichten ganz.
xAI setzt auf Spähsoftware
Elon Musks KI-Unternehmen xAI verpflichtet seine sogenannten „Tutors” zur Installation der Tracking-Software Hubstaff, um deren Arbeitszeit und Produktivität zu überwachen. Betroffen sind vor allem externe Mitarbeiter, die Grok trainieren und oft remote auf privaten Geräten arbeiten. Hubstaff kann Screenshots anfertigen und Maus- sowie Tastaturaktivitäten aufzeichnen. Laut xAI soll dies nur während der Arbeitszeit erfolgen. Angestellten, die Bedenken äußerten, wurde empfohlen, einen separaten Nutzeraccount anzulegen oder mit einem monatlichen Technikzuschuss von 50 US-Dollar ein eigenes Gerät anzuschaffen.
UK unterstützt diverse Gründer
Die britische Regierung legt über die British Business Bank ein Förderpaket von 500 Millionen Pfund auf, um Investoren und Gründer aus unterrepräsentierten Gruppen zu unterstützen. Davon sind 50 Millionen Pfund speziell für Fonds mit weiblicher Leitung reserviert. Insgesamt hat die Bank damit mindestens 100 Millionen Pfund für von Frauen geführte Unternehmen und die „Invest in Women Taskforce” zugesagt. Weitere 400 Millionen Pfund sollen an diverse Fondsmanager und Frühphasenunternehmen gehen und den Talentaufbau für benachteiligte Gruppen fördern. Der Start der Maßnahmen ist für 2026 geplant.
MOTOR Ai erhält 20 Millionen US-Dollar
MOTOR Ai aus Berlin hat eine Seed-Finanzierung über 20 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Zu den Investoren zählen Segenia Capital, eCAPITAL und private Geldgeber aus Deutschland. MOTOR Ai entwickelt ein autonomes Fahrsystem der Stufe 4, das bereits in Deutschland mit Sicherheitsfahrern getestet wird. Im Fokus steht ein System, das sich an europäischen Sicherheits- und Regulierungsstandards orientiert und sich erklären sowie zertifizieren lässt. Grundlage ist eine kognitive Architektur, die auf aktiver Inferenz basiert und Entscheidungen nachvollziehbar macht. Damit will sich MOTOR Ai von US-Anbietern abheben, die oft auf Black-Box-Modelle setzen.
Windsurf-Team wechselt zu Google
Die geplante Übernahme des KI-Startups Windsurf durch OpenAI ist gescheitert. CEO Varun Mohan, Mitgründer Douglas Chen und Teile des Forschungsteams wechseln stattdessen zu Google DeepMind, um dort an den Gemini-Modellen, insbesondere im Bereich agentisches Programmieren, zu arbeiten. Google zahlt 2,4 Milliarden US-Dollar für nicht-exklusive Lizenzen bestimmter Windsurf-Technologien, übernimmt jedoch keine Anteile oder Kontrollrechte. Windsurf richtet den Fokus nun verstärkt auf Unternehmenslösungen und ernennt Jeff Wang zum Interims-CEO sowie Graham Moreno zum Präsidenten. Beide Führungskräfte stammen aus den eigenen Reihen.
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