Jan Thomas spricht mit Nikolas Samios und Fabian Heilemann darüber, wie politische Gegenbewegungen wie Trumps “One Big Beautiful Bill” die Energiewende beeinflussen und warum Climate-Tech-Startups wie Tibo Energy dennoch langfristig enormes Potenzial haben.
Trumps “One Big Beautiful Bill” dreht Förderungen für erneuerbare Energien zurück und stärkt fossile Energien. Was bedeutet das für Europa und Startups in der Klimatechnologie?
Nikolas Samios, Managing Partner von PT1, und Fabian Heilemann, Gründer & CEO von AENU, sprechen mit Jan Thomas in Investments & Exits über politische Unsicherheiten, langfristige Chancen für Climate Tech und wie innovative Lösungen wie Tibo Energy helfen können, Flexibilität und Effizienz in Energiesystemen zu steigern. Ein Gespräch über politische Risiken, Marktpotenziale und die Frage, wie eine ausgewogene Transformation gelingen kann.
Weiterführende Links:
Tibo Energy: 6 Mio. € für KI-Energiemanagement
Trumps Megagesetz: Mehr Öl, weniger Erneuerbare
Fabian Heilemann: LinkedIn
Nikolas Samios: LinkedIn
Tibo Energy: Webseite
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Speaker 1: Fabian, Nico, hi ihr beiden, freut mich. Hallihallo.
Speaker 4: Hallo Jan, schön wieder da zu sein.
Speaker 3: Ja, und hallo Nico natürlich, aber wir hatten gerade ja schon ein langes Vorgespräch. Fabian, erzähl mal, wir haben länger nicht gesprochen, Nico war ja ein paar Mal zu Gast hier zwischenzeitlich, aber wie geht's euch?
Speaker 4: Danke, du so weit, so gut. Wir haben uns mit der Nu in den letzten 12, 18 Monaten, seit wir das letzte Mal auch bei dir live waren, weniger stark engagiert im Bereich Voluntary Carbon Markets, haben stärker auch Themen depriorisiert, die ein Green Premium erfordern und haben letztlich auch aufgreifend den Zeitgeist über verschiedene Stakeholder-Gruppen hinweg, uns mal stärker darauf konzentriert, die Produkte und Lösungen im Climate-Tech-Bereich zu finden, wo wir eben einen schnellen, kommerziellen ROE auch sehen für den Kunden, natürlich immer interlockt mit den Climate-Benefits, aber wo letztlich gerade, wir machen ja 80, 90% B2B, wo letztendlich die Kaufentscheidung weniger von der politischen Couleur getrieben ist und auch weniger von der strategischen oder oft auch freiwilligen Decarbonisation-Agenda, sondern wirklich stärker an dieser climate-slash-commercial-intersection erliegen.
Speaker 3: Aber das heißt, das ganze Thema Dekarbonisierung, das ist für euch ein bisschen sekundär wichtig nur noch.
Speaker 4: Das Thema Dekarbonisierung ist und auch die climate benefits, die wir ja in Megaton saved oder auch removed, je nachdem modeln, forecasten, messen, auch reporten auf einer jährlichen Basis als Artikel 9 ist für uns weiterhin zentral wichtig. Nur was ich damit sagen wollte ist, wir machen momentan weniger neue Investitionen im Bereich beispielsweise Carbon Removal, Carbon Markets, Carbon Accounting etc. Und machen mehr im Bereich Energy Transition, Industrial Decarbonization. Also zuletzt, du hast vielleicht gesehen, vor drei Wochen hat ja Trava 25 Millionen Serious Avers aus dem Portfolio announced. Da haben wir eine starke Runde mit Ballerken gemacht. Letztlich im Prinzip eine Green Utility für den B2B Bereich, die auch teilweise in den Energy Management Bereich reingreift. Wir sprechen ja gleich auch über Tibo. Wir haben im Dezember zum Beispiel in Paris Ipaya gemacht im Bereich Thermal Heat Storage, da geht es also letztlich darum, die Produktion von heißer Luft und auch von Dampf für die industriellen Produktionsprozesse dort die Gasboiler zu ersetzen durch elektrifizierte Erzeugungen, die auch mit dem smarten Energy Market Play zur Kostenoptimierung zu verbinden. Und zuletzt haben wir announced Aris Makina aus Stockholm, also das AI-Team von Norseworld, das wir dort im Spin-Out finanziert haben, wo es letztlich geht um die Digital Twins oder letztlich die AI-basierte Optimierung von komplexen Produktionsabläufen in Linienfertigung und dort eben auch Energieeinsparungen, Materialeinsparung, Verhinderung von Ausschussquoten, also im Prinzip agentic AI für physische Produktionslinien.
Speaker 3: War das der CEO? Ich habe so etwas dunkel in Erinnerung.
Speaker 4: Ja, der CEO von Ares ist der frühere VP AI von Northvolt, aber der fröhere CEO von Northbolt, der ist wiederum auch als Co-Founder mit im Boot.
Speaker 3: Ja, das hatte ich doch irgendwie abgespeichert. Dann lassen wir Niko reinholen. Niko, über euc h haben wir ja auch neugierig gesprochen. Wolfang, da musst du vielleicht auch mal ein, zwei Sätze noch zu sagen.
Speaker 1: Ja, das ist ja sogar eine gemeinsame Beteiligung. Wir haben bei Voltfang jetzt vor, weiß ich nicht was, sechs Wochen, acht Wochen oder so was, gab es ja nochmal die Message jetzt einer größeren A-Runde. Es gibt auch eine neue Factory, wenn man so will, eine Produktionsstätte, die mehr oder weniger fertig ist und jetzt glaube ich im August dann feierlich eröffnet wird. Und das Spannende bei VoltFang ist, ich würde ja immer sagen, die sind Die machen auch die großen Gridscale-Projekte mittlerweile, aber die sind eigentlich primär so ein bisschen das Darlingen des deutschen Mittelstands für Batteriespeicher-Themen. Und das hat den positiven Effekt, dass du dort eben, musst du zwar ein bisschen mehr machen, also ein bisschen holistischer arbeiten, ne, und das passt auch wiederum zu Tibo. Also du musst das, den gesamten quasi Energie-Footprint, wenn man so will, eines Unternehmens begreifen, sowohl auf der Nutzungs- als auch Produktionsseite. Du musst eben zum Beispiel Lastspitzen rausnehmen aus diesem Thema, weil dann kannst du die Netzanschlussleistung reduzieren und damit kannst du sofort Geld sparen. Und solche holistischen Modelle sind natürlich ein bisschen eher die Domäne der deutschen Anbieter, die das hier mit den deutschen Mittelständlern umsetzen und weniger der Chinesen, die quasi mit Brute Force im Markt einfach nur durch Preispunkt pro Megawattstunde oder sowas verkaufen. Und in diesem Segment scheint sich Voltfang sehr gut etabliert zu haben, deswegen Ich wünsche euch viel Spaß. Ich wünsch euch viel Glück.
Speaker 3: Jetzt muss ich einmal kurz unterbrechen. Fabian, bei dir gibt es irgendeinen Sound.
Speaker 4: Tut mir leid, das ist mein Apfel.
Speaker 3: Das hatte ich auch noch nicht hier. Okay, alles gut, ja. Das hört man halt sehr stark. Ich habe die ganze Zeit überlegt, was könnte das wohl sein? Das klang wie so ein Stuhl, der hin und her wackelt. Aber okay, Apfel, da wäre ich nicht drauf gekommen.
Speaker 4: Ich greife wieder zum Grüntee.
Speaker 3: Ja, ja. Sorry, wir beeilen uns einfach, ne?
Speaker 4: Ja, sicher!
Speaker 3: Ok, cool, dann waren wir hier weiter. Ja, jetzt habt ihr beide ja T-Boot gerade schon anmoderiert, schon so ein bisschen, aber ich finde, bevor wir da reingehen, ihr habt ja auch noch gesagt, wir lassen uns mal kurz so ein bißchen rauszoomen und gucken, USA, was tut sich da gerade und was heißt das vielleicht auch für Europa, Niko? Weil du auch gerade sagst, da ging das Deutsch-Mittelstands. Das kann ja auch sein, dass sich hier die Landschaft vielleicht wieder ein bisschen ändert, ne?
Speaker 1: Ja, also ich glaube eben, wenn wir wirklich mal einen Schritt zurück machen, ist momentan ja die Diskussion im, sagen wir mal, politischen Kontext und damit natürlich auch im wirtschaftlichen, gibt es so ein bisschen so eine Art Rollback, eine konservative Gegenbewegung zu der Grünen-Transformation, die unter unterschiedlichen Begriffen ja in Amerika, in Deutschland, in Europa die letzten Jahre doch sehr dominant war in der Diskussion. Und die Amis hatten dann aus dem Green New Deal unter Biden den Inflation Reduction Act gemacht, also das schon politisch klug ein bisschen umlackiert, damit das quasi Bipartisan-Support bekommt, wie die das da drüben sagen, aber Trump hat natürlich jetzt mit voller Gewalt da dagegen gehauen und hat jetzt ja auch die Woche seine One Big Beautiful Bill durchgedrückt, die ja perverserweise, das muss man ja wirklich sagen. Quasi Förderung im grünen Bereich massiv reduziert oder aufhebt und Förderungen für fossile Energiesysteme hochfährt, ne? Also ein wilder Move, um das mal neutral auszudrücken. Und die spannende Frage slash Sorge ist natürlich, ob solche… in Amerika würdest du von war on woke reden, ja? Ob solche Tendenzen eben auch in Europa und eben auch konkret in Deutschland… Fuß fassen oder nicht und in diesem Kontext gucken natürlich glaube ich alle gerade sehr aufmerksam
Speaker 3: neue Regierung sortiert. Fabian, wie guckst du da drauf? Weil es ist ja einfach unglaublich viel Bewegung. Man weiß ja gar nicht, die Ereignisse überschlagen sich ja auch so ein bisschen insgesamt.
Speaker 4: Ja, in der Tat. Ich sage es mal so, das Umfeld ist ein Schwieriges für die Produkte oder Geschäftsmodelle, die eben Stück weit auf regulatorischen Support auch angewiesen sind. In den USA natürlich relativ dramatisch momentan, wobei auch dort nicht alles zurückgedreht wird. Es gibt ja auch viele rote Bundesstaaten, die wiederum wo durchaus auch einige Arbeitsplätze. An dem bisher schon geschehenen Strukturwandel hin zu erneuerbaren Energien und deren Wertschöpfungsketten auch dranhängen. Da beobachten wir, dass Trump da eben auch vorsichtiger ist, seiner eigenen Klientelpolitik, wo sich das wiederum kreuzt mit der High-Level-Agenda der Stärkung der fossilen Energien aus seiner Sicht. Aber generell sind es in der Tat bewegte Märkte Und dementsprechend für uns und das aber auch eigentlich schon länger. Eine Prämisse von der Investmenthypothese her, versuchen immer sehr vorsichtig zu sein bzw. Die Finger wegzulassen von Modellen, die eben stark von Regulatorik, Taxation, Tax Exemptions, Abschreibregelungen, wie auch immer, abhängig sind und versuchen, auf so einer Look-through-Ebene bei uns zu fragen, ist dieses Produkt, ist von der Line wegdenken oder IRA wegdenke oder, oder, oder. Das ist im Prinzip die unsere Antwort da drauf. Die Lines, also the Lines are blurred. Es gibt natürlich auch viele Mischformen, wo man sagen kann, ja, das ist an sich schon weibel, aber trotzdem wurde es jetzt accelerated oder wird jetzt wieder decelerated durch das politische Umfeld. Alles in allem glaube ich, dass, dass der Gardner Hype Cycle mit seinem, mit seiner, mit seinem. Mit seiner Boom-Phase, mit seiner Bust-Phases und dann mit seiner Normalisierungsphase quasi in die Reife, in die Petroltireien gerade letztlich auch den Climate-Tech-Sektor im Griff hat und wir haben eben von 2, ich sag mal grob vielleicht von 2.16.17. Bis 2021, 2022 haben wir eben diese Boomphase gesehen. Wir sehen jetzt seit zwei, drei Jahren über alle Assetklassen hinweg. Ob das jetzt wie CPE ist, aber auch Public Markets, wo viele erneuerbare Energienerzeuger abgestraft wurden und den Renaissance kurzfristig erlebt haben, nochmal von den von den von den Fossildinosauriern sind also jetzt aus meiner Sicht relativ im Tal dieser dieser Bastphase des Halbcycles. Und ich glaube, wenn man das zugrunde liegt oder wenn dieses Pattern hier sozusagen hält, dann werden wir über die nächsten zwei, drei Jahre eintreten in eine Art langsamer, aber doch wieder positive Marktdynamik der Reife, wenn so will, von der Entwicklung und eben auch immer stärker den Rollout auch in den Infrastrukturbereich über Wind und Solar hinaus von verschiedenen Arten von Klimatechnologien. Diese Überzeugung meinerseits auch deshalb, weil das unterliegende Problem ja weniger gelöst ist, denn je und auch von einer GDP-Seite her, von einer Wohlstandsvernichtungsseite her jedes Quartal, jedes Jahr handgreiflicher wird für immer breitere Gruppen, nicht nur der deutschen, europäischen, sondern auch der Weltbevölkerung. Was meine ich damit? Die Wetterextreme von Sevilla bis hin zur ... Nicht mehr Versicherbarkeit von Privathäusern in L.A. Und so weiter. Das wird sozusagen immer offensichtlicher, die Auswirkungen der Klimakrise für immer mehr Menschen und wird aus meiner Sicht dadurch über Zeit auch stärker entpolitisiert werden, weil es ist irgendwann keine Frage mehr, bin ich rechts, links, bin ich Populist, AfD oder will ich Grün? Weil es ist am Ende eigentlich eine Art Regression zur Mitte, wo die Weltgemeinschaft immer stärker erkennen wird. Das ist in unserem gemeinsamen Interesse der Wohlstandserhaltung, des Wohlstaunsausbaus, dieses Thema in den Griff zu kriegen durch Regulatorik, aber auch durch Entwicklung und Rollout von neuen Technologien. Das ist ja unsere Aufgabe hier, gemeinsam auch mit Nico. Und insofern sind wir also, was die mittellangfristige Perspektive von Climate Tech als Sektor anbetrifft, sehr bullish. Das unterliegende Problem ist ungelöst. Ganz im Gegenteil, es wird immer dramatischer. Und das wird auch wieder Eingang finden in die Marktmeinung.
Speaker 3: Nico, da waren jetzt sehr viele Punkte drin. Es wäre schön, glaube ich, möchten wir alle drauf hoffen, dass es irgendwann so eine übergeordnete Vernunft gibt, weltweit, wo man was sagt, darauf können wir uns einigen. Aber ich habe auch gerade das Peter Thiel-Interview mit der New York Times gesehen. Oh Gott. Ich weiß jetzt nicht genau, ob man wirklich sagen kann, wir alle haben das gleiche Verständnis von der Zukunft.
Speaker 1: Also, weil du es angesprochen hast, wie kann man 30 Sekunden brauchen, um eine Antwort zu finden auf die Frage, ob die Menschheit überleben soll?
Speaker 3: Das war seine längste Pause.
Speaker 1: Und zusätzlich vielleicht jetzt noch, das soll jetzt nicht zu despektierlich klingen, aber wenn man sich Peter Thiel anschaut, hat man auch nicht unbedingt den Eindruck, dass da ein gesunder Mensch sitzt irgendwie, ne? Schon so rein optisch und so weiter. Also, es ist, je mehr verschiedene VC-Dudes in hier Unsterblichkeit investieren, ne, desto ungesunder sehen die eigentlich aus am Ende des Tages. Das vielleicht nur als Randanmerkung. Nein, ich glaube, Fabian hat das in einem perfekten Bogen, ja, natürlich super dargestellt und im Kern bin ich da auch bei ihm. Ich würde das vielleicht ein bisschen punkiger ausdrücken. Ich würde sagen, der Klimawandel tritt uns dermaßen in den Arsch, dass quasi auch der Konservative, jetzt, ja irgend ein deutsches Beispiel, der sich vor kurzem noch an die Bauernlobby ran gewanzt hat und Diesel-Subventionen gut gefunden hat. Der hat einfach morgen ein Problem, weil die gleichen Bauern stehen bei ihm auf der Mathe und sagen, du mein Feld ist abgesoffen oder Dürre oder Brand oder was auch immer. Ich meine, guckst du dir an, gerade Brandenburg haben wir wieder die Frage, wie löschen wir eigentlich Waldbrände noch dazu und Gebieten, wo noch Munition im Boden ist und das ist tatsächlich diese Kraft des Faktischen, die dazu sorgen wird, dass auch Konservative eben verstehen werden oder spätestens, wenn die Allianz die Münchner Rück eben Sachen nicht mehr versichert. Dass es eben keine Woke oder konservative Position ist, die Menschheit zu erhalten. Also Umweltschutz ist gleich irgendwie Menschenschutz und leider ist das sicherste, der sicherste Trend der nächsten zehn, zwanzig, dreißig Jahre der fortschreitende Klimawandel. Und nur zur Erinnerung, wir sitzen hier gerade zusammen, wo … im Mittelmeer eine Anomalie gemessen wird von bis zu acht Grad Celsius. Das ist statistisch ein once in a billion year event, was da gerade passiert. So, und wir nehmen das alles schon sogar nicht mehr so richtig wahr. Also so don't look up den Film hielten wir für Satire. Mittlerweile stellen wir fest, der ist sogar noch untertrieben. Und eben vor diesem Hintergrund, jetzt komme ich nochmal so ein bisschen zur deutschen Situation. Ist natürlich die Diskussion, die wir jetzt so sehen, als, ich sag jetzt mal, Beobachter des politischen Berlins vereinfacht, natürlich schon skurril, ne? Also wir haben eine neue Wirtschaftsministerin, die also böse von Taz und Co. Als Gaskati betitelt wird, die in ihren ersten Statements natürlich sich auch erst mal äußert tatsächlich als ob sie das Memo noch nicht bekommen hat, dass sie eben nicht mehr Gaslobbyistin sondern jetzt für die Transformation der gesamten Wirtschaft steht, ne? Das ist schon so ein bisschen eigenartig, wie sich das findet. Und ja, am Ende des Tages werden Leute das durchrechnen und werden zum Beispiel eben feststellen, dass die Kombination Solar und Batterien unschlagbar günstig Strom quasi 24-7 produziert. Und das werden wir eben die, die bremsen, die im System sind, ja, das ist ein wesentlicher Netzanschlusspunkt und ähnliches, schaffen aufzulösen, diese komische Diskussion, auch dass wir jetzt wieder irgendwie Nuklearkraftwerke planen, die in Deutschland sowieso nicht vor 30 Jahren stehen würden, das brauchen wir eigentlich alles nicht. Also es gibt einen, wenn man den Neues wegzieht, wenn man den Wahlkampf wegzieh,t wenn man dieses vermeintliche Konservativ versus Grün rauszieht. Gibt es einen technisch-wissenschaftlichen Konsenskorridor, nennen wir es mal so, es ist vielleicht nicht ein 100%-Konsens. Und es gibt eben diese absolute brutale Naturgewalt, die da eben Klimawandel heißt, die uns … hoffentlich früher als später, auf diesem Konsens so in die Mitte schiebt. Und die Frage ist nur, wie viel Schmerz müssen wir quasi alle erleiden? Und das ist sowohl messbar in Geld, ja, deswegen hast du eben Vorstände von Allianz und Münchnerück, die den Finger heben und sagen, Achtung, da wird ganz vieles nicht mehr versicherbar werden. Es ist aber auch messbar in, ja… gigantischem persönlichen Leid. Und nochmal, wir sind ja hier in der privilegierten ersten Welt, Anführungszeichen. Und auch, wenn du jetzt konservativ bist oder gar rechts und Schiss hast vor Immigration, naja, dann überleg mal, wie hoch die Mauer am Süden von Europa gebaut werden muss, wenn eben sich da halb Afrika auf den Weg macht, und so weiter und so fort. Deswegen, ja, es gibt diese Richtung, ja. Wir müssen leider nur diesen, wie gesagt, Polemik, Wahlkampf, Neues immer wieder aushalten. Es wird sich setzen, ja und jetzt kommen wir zum konkreten… Wenn wir eben zum Beispiel in Deutschland diese Diskussion muss der erneuerbaren Ausbau dem Netzausbau folgen. Der Netzausbau, dem erneuerbaren Ausbau folgen oder weggehen, dann ist natürlich eine Lösung, die lasst uns kleine, self-sufficient Energieinseln bauen, vereinfacht gesagt, die Energie produzieren und verbrauchen in einem möglichst kompakten Kreis, weil da müssen wir ja gar nicht ins Netz gehen. Dann lösen wir dieses Bottleneck und damit sind wir bei Tibu Energy.
Speaker 3: Wundervolle Brücke. Bevor wir da einsteigen, vielleicht noch ganz kurz trotzdem, weil die jetzt beide quasi diese Vogelperspektive gerade mal die Status-Beschreibung vorgenommen haben. Was würdet ihr denn sagen heute und vielleicht verglichen mit vor, wie lange ist Trump jetzt im Amt? Vier Monate? Ich weiß gar nicht, es kommt mehr vor wie vier Jahre. Ja, mindestens. Aber sagen wir mal, direkt vor Trump, so auf einer Sorgenskala von Sorgen bis Optimismus. Hat sich das bei euch stark verändert? Also ein Ruhmigkeitsgefühl, ist es größer geworden oder ist es immer noch dieser Europamoment gerade und eigentlich müssen wir uns quasi vernünftiger verhalten?
Speaker 1: Ja, das ist weiterhin alles total richtig und das gilt ja in multiplen Dimensionen und wenn du so willst, zumindest in dieser Resilienz-Verteidigungs-Dimension muss man auch zum Beispiel, glaube ich, der neuen Regierung, positives Zeugnis erst mal ausstellen. Das ist deutlich klarer, finde ich persönlich, als was zum Beispiel eben Scholz vorher hatte, ne? Der halt irgendeine Moskau-Connection in der SPD halt nicht gemanagt kriegt, So meine Interpretation von außen. Ja, aber wie gesagt, wir ruckeln uns so ein bisschen durch und manchmal, ich sitze einfach nur manchmal vor Twitter, das habe ich gleich schon mal gesagt, Twitter hat mich total radikalisiert, ja? Ich kriege da Schreikrämfe teilweise, was da so alles steht und mittlerweile ist es bei LinkedIn ja genauso und ich bete einfach, dass wir quasi aus dem Wahlkampf rauskommen und auch ein Markus Söder jetzt mal als Beispiel, ich bin ja Bayer, ich darf das sagen, ja, er ist quasi da mein König, dass der eben auch zum Beispiel begreift, dass er mit dieser. Populistischem Blödsinn einfach eben am Schluss keine Punkte machen wird, weil er ziemlich dämlich aus der Wäsche gucken wird, wenn der Klimawandel eben auch seine Kernklientel betrifft und ich meine, das ist bereits heute überall messbar. Also schau dir an, was eben Dürretage, was Grundwasserabsenkung angeht und ähnliches. Und man nicht zu vergessen, Bayern musste ja massivst intervenieren, damit wir keine getrennten Strompreiszonen bekommen, für Nord und Süd. Warum? Weil die eben den erneuerbaren Ausbau und den Netzausbau gleichzeitig verschlafen haben. Und wenn du schon sagst, du willst quasi keine Windräder in der schönen bayerischen Landschaft haben, dann musst du zumindest die Stromleitungen eben schnell bauen in den Norden. Mittlerweile zum Beispiel Ansiedlung von Data-Centern, letzter Punkt von mir, findet nur noch da statt, wo Strom ist. Das ist das singuläre Kriterium jetzt gerade für diese großen … KI-GPU-Data-Center, weil die fressen Unmengen an Energie und produzieren Unmenge an Abwärme. Und wo stellst du die hin? Ja, nicht mehr da, wie früher, wo sich zwei Glasfaserkabel kreuzen, das ist commodity, sondern singulär, wo du den Strom herbekommst, das heißt, der Norden ist der neue Süden. Das ist genau eine Auswirkung, das is genau eine Auswirkung aus dem Thema Trend verschlafen. Und deswegen, wie gesagt, es dauert leider und die Frage ist, wie viel Zeit wir als Gesellschaft haben, ne, uns diese … Kreislaufgeschichten, ja, immer wieder zu leisten. Und der Schmerz wird aber so groß werden, dass wir dann doch wieder auf diesen mittigen Kurs, wie es Fabian auch beschrieben hat, am Ende des Tages landen werden. Ich hoffe halt lieber früher als später.
Speaker 3: Fabian, dann vielleicht du noch mal ganz kurz, wie mulmig fühlst du dich gerade? Und mulmiger als vor ein paar Monaten noch.
Speaker 4: Ja, also ich sehe eben natürlich den Umstand, dass die Policy, die Trump jetzt fährt, wird sicherlich die Weltgemeinschaft eben spürbar im wahrscheinlich Zehntel-Grad-Bereich, vielleicht Zweizehntl-Grat, wie auch immer, und wahrscheinlich auch eher unumkehrbar oder zumindest mal auf Jahrzehnte unumklärbar noch weiter belasten, was jetzt einfach mal die Klimakrise isoliert anbetrifft, die natürlich auch interconnected ist. Dann in das Thema Biodiversity Collapse etc. Das kommuniziert miteinander. Das hat sich in sich genommen nochmal ein Problem von ähnlicher, wenn nicht größerer Tragweite, springt jetzt heute den Rahmen, aber sicherlich auch mit die Cutting Edge oder das Frontier-Thema auf dem Environmental Investing. Aber letztlich sehe ich es, auch aus den von Nico gerade noch mal dargestellten oder unterstrichenden Gründen, sehe ich alles im Flux, alles ist temporär. Und die Macht des Faktischen wird über das politische sich drüber legen. Und insofern ist es aus meiner Sicht jetzt einfach wichtig, dass die Spieler, Die diesen Kurs eingeschlagen haben, zu sagen, ja, wir mobilisieren Kapital, um an der Intersection von Climate oder anderen Impact-Failern, aber in diesem Fall von Climate und Commercial Returns zu arbeiten, dass die Kurs halten, dass sie auch nicht ins Greenwashing abdriften und jetzt sozusagen sich relabeln in Resilience, Defense, AI-Layer, wie auch immer, sondern dass die kurs halten und dass sie beweisen über die nächsten Jahre. Nein, das ist nicht Charity, was wir machen. Hier gehen Market-Rate-Commercial-Returns Hand in Hand mit, klar, mit Impact Returns. Und dann wird, wie gesagt, der Markt von alleine wieder in diese Richtung drehen, ob mit oder ohne Trump, weil die Physik dahinter eben unbeschächlich ist und die ist eben nicht mehr zugänglich der Argumentation. Und insofern, ja, ich hätte mir auch gewünscht, dass Kamala Harris gewonnen hätte, wäre auch besser für die Weltgemeinschaft gewesen, vielleicht für Europa, dieser Wake-Up-Call, sagte Niko auch gerade, gerade auf der Eigenständigkeit, auf der Defense-Seite sicherlich auch überfällig. Also ich kann ihm auch was Positives abgewinnen, auch wenn das nicht, vielleicht nicht intendiert war, sondern eher ein Co-Benefit für Europa ist, auf eigenen Füßen stehen zu müssen in vielerlei Hinsicht. Aber am Ende, wie gesagt, in the big scheme of things ist es alles temporär und die großen Linien sind klar, sind intakt und insofern halten wir auch Kurs, halten dann unsere Strategie und unsere Überzeugung fest. Alles andere wird sich schügen, wenn wir weiterhin gute Arbeit machen.
Speaker 3: Und jetzt wart ihr ja quasi schon ein paar Mal eben mit einem halben Fuß im Thema von heute. Also das war jetzt quasi alles nur die Aufwärmphase. Ihr habt ja noch einen tollen Deal mitgebracht, der aber wie gesagt perfekt zum Thema passt.
Speaker 1: Ich denke ja. Ich denke, ja. Also ich würde, ich würde es, wie gesagt, so herleiten, dass wir eben Stress im Netz haben, vereinfacht gesagt. Also wir haben, wir haben zu viel Energie, wenn wir sie nicht brauchen. Und das alte Paradigma war ja früher, wenn du Solar auf dem Dach hast, speist du das ins Netz ein, weg damit und kriegst eine staatliche Garantie in den meisten Ländern der Welt. Und dass hat, das hat natürlich quasi Fehlanreize gesetzt. Wenn man sich jetzt diese Energiekurven eben anschaut, siehst du in der, es ist ja Solar ist meistens gelb, siehst du eben in der Mitte. So logischerweise um 12 Uhr drum vorne und hinten ein riesengelben Berg, der auch quasi eigentlich alle anderen Energien formt, verdrängt so ein bisschen, aber dann irgendwann geht halt die Sonne unter und dann ist da ein Loch und dann müssen eben andere Energieträger rein. By the way, zum Beispiel in Kalifornien, aber teilweise sogar auch schon in Texas, auch schon sehr, sehr viel Batterie based, was dann eben quasi die Sonnen verlängert so ein Bisschen. Und wenn man sich jetzt das einfach ein bisschen runter… reinzoomt und eben sagt, du bist ein Mittelständler, du hast da... Eine Fabrik, da baust du irgendwas. Du hast da ein Kühlhaus, du hast da, daneben ein Acker, du hast eine Elektromobility-Flotte, whatsoever. So ein System. Wenn man sich das überlegt, du hast, du konsumierst Energie, du produzierst Energien, du hast verschiedene Assets, Anführungszeichen. Also so was wie ein Kühlhaus ist zum Beispiel ein perfektes Thema, aber bei einem Kühlhaus kannst du sagen, naja, ich verschiebe mal das runterkühlen um nochmal zwei Grad, irgendwie zwei Stunden. Dann taut das von minus 27 auf minus 25 Grad auf, das ist kein Problem, aber ich verschiebe zum Beispiel eine Lastspitze, also du kannst auch solche Sachen machen. Und im Ergebnis, was vereinfacht ist, das Ziel, dass die eine Stromleitung, die also aus meinem Werk rausgeht, aus meinem Quartier, aus meinem Dorf oder was auch immer, aus diesen Bezugsräumen, die eine Stromleitung, die rausgeht. Soll idealerweise eigentlich gar nicht belastet werden oder zumindest eben deutlich weniger, deutlich stetiger, deutlich weniger Peaks, deutlich weniger Bandbreite quasi brauchen, als heute. Wenn der ganze Kram ungesteuert, einfach nur so drauf losballert, ohne eben Intelligenz. Und dieses Paradigma, das Optimieren von Produktion und von Lasten in einem System, das ist etwas, wo du natürlich jetzt sagen kannst, du machst so rule-based Software da rein, also… Wenn, wenn es Mittag ist und die Sonne scheint, dann machst du das und das und liebes Kühlhaus, du musst dann das und dass machen. Aber das ist an sich der unterlegene Ansatz, was du eben heute machen kannst, ta ta ta ta, du verwendest KI dafür, dass die quasi sich diese ganzen, ja, dass sie, also unlimitiert viele Variationen, wenn man so will, durchrechnet und eben ausprobiert und eben diese Assets dynamisch steuert. Weil da einfach so viele Varianten drin sind, dass das einfach eine Maschine, die gut trainiert ist, besser kann als ein Mensch. Und da sind wir genau bei dem Thema, was Tibu Energy macht.
Speaker 3: Und das ist ja eigentlich ein super Thema, aber ich frage mich, als ich dir gerade zugehört habe, ich frag mich, wem werden die jetzt eigentlich gefährlich, also wessen Markt nehmen die jetzt gerade weg eigentlich?
Speaker 1: Also das Ding würde man ja unter der Headline Energie-Management-System, ja, EMS, feilen und da gibt es verschiedene, ne, aber da gibt es halt verschiedene, sag ich jetzt mal, Oldschool-Ssysteme, die halt von Firmen kommen, die eben zum Beispiel Steuer-Hardware oder generell im Hardware-Energie-Bereich bauen. Also die Tech-Ems, ne? Was ist das denn? Ja, Tech-Em ist ja mehr so eine Art, schon so ein Service-Provider, die Messdienstleister sind, aber denk mal an Schneider Electric zum Beispiel, ne. Also in jedem System steckt irgendwo eine Komponente von Schneider Elektrik drin. Und die haben dann natürlich auch eigene EMS, aber die haben auch Schnittstellen eben zu anderen. Und das ist jetzt einfach the next generation, mal vereinfacht gesagt, die eben das Ganze besser macht, weil solche Systeme gibt es seit den 80ern, 90ern. Das sind aber meistens wirklich so statisch installierte Systeme. Da kam quasi einmal ein Techniker und hat in so einem Kontrollraum irgendwelche Kurven eingestellt. Weißt du, wieso? An so einer alten Heizung. Bei dir im Keller, beim Boiler kannst du so eine Kurve malen. Aber die steht da halt zehn Jahre lang und kein Mensch hat sich das jemals wieder angeschaut, ob das Sinn macht oder nicht Sinn macht, ne? Und diese Projekte, wir reden hier über große Projekten, also wir reden nicht über Konsumentenhäuser, die irgendwie, wo einmal jetzt Solar aufs Dach geschraubt wird und dann ist das da 20 Jahre, sondern wir reden über, als Beispiel, ein mittelständisches Werk, wo ja auch ständig irgendwas sich verändert, da kommt eine Maschine dazu, da wird was abgebaut, da wird ein neues Haus gebaut. Das heißt also, je mehr das im Fluss ist und eben, dass du diese Daten hast, um das Laufen zu optimieren, macht es natürlich. Logische Sinn, irgendwie eine AI da oben drüber zu legen, unterstellen, dass natürlich diese ganzen Verbraucher, als auch die Produktionskapazitäten von Strom, dass die natürlich überhaupt erst mal digital steuerbar sind. Also die Basis ist eben, dass du überall Mieter hast, ja, Smart-Mieter, dass das irgendwie jedes Gerät quasi eine IP-Schnittstelle hat, und dann kommt eben das nächste Ding. Und da ist eben Tibu, denke ich, ein spannender eine Anbieter, die ja aus dem ... Quasi Benelux-Raum erst mal kommen, ne, jetzt auch Richtung Deutschland wachsen, ohne welche ich richtig im Kopf habe, glaube ich, Set und Speed Invest waren da die frühen Investoren, ne, und jetzt gab es gerade eine schöne Runde.
Speaker 3: Und ich habe mich gefragt, wenn ihr jetzt die früh gesehen hättet, weil das klingt erst mal oder vielleicht könnt ihr auch gleich noch mal sagen, was man daran kritisieren kann. Aber welche Fragen hätte man denen gestellt, wenn die jetzt bei euch aufgeschlagen werden?
Speaker 4: Meinst du jetzt mich, Jan?
Speaker 3: Nö, also ihr möchtet, könnt beide beantworten, aber mach ich erst mal, ja?
Speaker 4: Also letztendlich ist das Thema Flexibilisierung ein notwendiger Building-Block der Energiewende in Deutschland, Europa und sonst wo auf der Welt eben Hand in Hand, wie Nikos beschrieben hat, wir sprachen ja auch über Voltfang, wir sind auch bei TESVOLT involviert etc. Hand in Hand mit dem Thema Intermittent Storage, also kurzfristige von Energie, um eben die ... Erzeugungskurven letztlich zu glätten und das erneuerbare Energieprofil stärker anzugleichen an das Baseload-Profil, also an die konstante Einspeise sozusagen, die wir eben aus den fossilen Kraftwerken kennen, die letztlich 24-7 immer den gleichen Output produzieren. Und insofern gibt es ehrlicherweise da keine Antithese zu. Also das, was Tibo auch das was Trava macht, was ... Letztlich auch bei uns aus dem Portfolio HomeTree in UK macht oder du kannst sagen 1,5 oder NPAL in Deutschland. Das ist sozusagen ein notwendiger Schritt, um die Energiewende letztlich systemisch zu meistern. Und das ist egal, ob es eben Tibo oder Trava auf der B2B-Seite passiert oder ob es Du hast es möglicherweise gesehen. EnPy mit Flexa jetzt auf der Virtual Powerplant VPP-Seite die größte Anlage, virtuelle Anlage deployed hat auf der Konsumaseite, also für die Privathaushalte, wo übrigens Entrix, unsere Patrol Company Entrix aus München, die sind wiederum derjenige, der Flexa betreibt, also der Energy Trader, das Algo Trading im Hintergrund macht, damit das über Zehntausende Haushalte hinweg in Echtzeit an die Netzauslastung und Verbrauchssituationen gesteuert werden kann. Also insofern, es gibt da nichts zu kritisieren, egal ob die früher oder später kommen. Das sind alles notwendige Mosaiksteine, die wir hier zusammenfügen müssen, damit gesamthaft die Energiewende abgeschlossen werden kann, die schon vor 15, 20 Jahren rein auf der Erzeugerseite.pv und also Photovoltaik und Wind natürlich erst mal im Kern angestoßen wurde, aber das alleine reicht eben nicht, um auf der systemischen Ebene gerade auch in einem industrialisierten Land wie Deutschland etwas holistisch hinzukriegen.
Speaker 1: Ich kann vielleicht auch noch ergänzen, dass Remko, der CEO, der hat auch bei uns vor drei Monaten, vier Monaten auf unserem Family Day, also so unserer jährlichen Hauptveranstaltung, gepitcht in Berlin. Da war die Runde aber schon so dreiviertel durch, würde ich sagen, ne, und ist jetzt ja announced worden mit dem Lied von Compass. Und aus unserer Sicht gab's jetzt keine Frage, weil danach hast du gefragt, keine Frage ob das grundsätzlich Sinn macht oder nicht, das macht absolut Sinn, sondern es ist lediglich dann eher die Frage, wie viele Firmen gibt es denn quasi in dem Space und wie unterscheiden die sich, sag ich jetzt mal, in den Nuancen? So wie genau machen die so die Go-to-Market-Strategie, wie weit sind die da schon, ne? Es geht hier um große B2B-Projekte, da bist du auch als Start-up nicht notwendigerweise der alleinige Anbieter, sondern machst vielleicht auch indirekten Vertrieb über Integrationspartner, die eben diesen Mittelständlern eben mehr hinstellen als nur ein Stück Software. Wie gut funktioniert das schon? Am Schluss sind es auch schlichtweg dann Sachen Bewertungsvorstellungen, das eigene Fondkonzept, ja, wie viel Prozent willst du haben im Erstinvestment, ja? Passt das zu dem Profil und so weiter und so fort? Deswegen, es kann also schluss zu aus diversen Gründen zu der Ablehnung kommen. Aber ich würde im Grundsatz sagen, das Thema macht total Sinn und macht eben insbesondere Sinn in einer Welt, wo wir quasi das Bottleneck eben Netz, Kapazität, Netzanschluss eben haben und das haben wir. Selbst wenn die Politik jetzt richtig Gas gibt, hast du teilweise zum Beispiel bei Umspannungswerken brauchst du ja physische Transformatoren. Also genau das Gleiche, was du… vereinfacht hinten an deinem iPhone dran hast, wenn du es irgendwie in die Steckdose steckst, nur halt in sehr groß. Und das ist noch nicht mal so super Low-Tech, so ein Trafo. Du hast aber teilweise irgendwie zehn Jahre Lieferzeit auf diese Komponenten. Und deswegen sind natürlich alle Firmen in dem Bereich, fahren auch ihre Produktion hoch. Ist übrigens noch schlimmer bei Gasturbinen, deswegen sind diese 20 Gigawatt Gas, die jetzt Deutschland werden wahrscheinlich nie kommen, aber egal. Also ... Diese intelligenten Lösungen, die diese Inseln, sage ich mal, bauen, die kurzfristig die Pläubel sind, macht Sinn, wie gesagt, und der Rest ist dann ein bisschen so Portfolio-Strategie, Wettbewerb glaubt man den USP, etc., PP, aber wir gucken uns irgendwie 500 Firmen an und investieren dann in eine. Das heißt ja nicht, dass die 499 Schrott sind.
Speaker 3: Ich höre aber raus, also am Markt zweifelt ihr gar nicht und an der Sinnhaftigkeit des Produktes, das ist eher dann Wettbewerb, USPs und so weiter, was du gerade gesagt hast. Mir fehlt völlig das Verständnis, wie groß ein Unternehmen werden kann. Also wenn man jetzt mal so, wenn man sagt, bei denen läuft es wirklich optimal. Wo stehen die so in 10, 15 Jahren?
Speaker 4: Also das ist, wir sind keine Investoren von Teebo, aber von Adjacent Firmen. Letztlich geht es da um die Frage, wie viel Gigawattstunden hast du an der Management letztlich? Und darauf basiert in der Regel auch die Monetarisierung. Also im Prinzip Take Rates auf das optimierte Energievolumen und dieses optimierte Energiewolumen, dem stehen Kosten, Einsparungen auf der Kundenseite gegenüber, an denen diese Unternehmen in der Regel einen Teil für sich markieren. Insofern haben diese Arten von Unternehmen in der Regel auch Logiken, ähnlich wie in der Software, die sich um annual recurring revenue drehen, die aber weniger oder etwas weniger berechenbar sind, sozusagen, sondern wie gesagt, an den tatsächlichen Verbrauchs- profilen, Flexibilitäts- profilen dann dranhängen, aber in der Regel schon über mehrjährige. Verträge abgebildet sind und insofern auch in einer gewissen Planbarkeit und aufwuchs auch unterliegen. In dem Grunde nach hängt die Frage, ist das ein 250-Mio.-Trade-Cell-Kandidat an eine Energy-Utility oder ist das als nächstes der Octopus-Energy, was Unicorn oder Decacorn werden kann, hängt einerseits an der Frage, wie die Wertschöpfungstiefe über die Jahre sich möglicherweise noch weiterentwickelt über das heutige Produkt hinaus und zweitens an der Frage der Internationalisierung und damit eben der auch geografisch adressierten Märk.
Speaker 1: Und die Venture-These ist ja nun mal genau diese Arrogante, wenn ich da jetzt investiere, ja, in … nicht in der super Pre-Seat, sondern die Firma hat schon, ruft schon einen gewissen Preis auf, hat schon ein bisschen was. Ich muss eben mindestens, ne, diesen 250 Millionen Trade Sale eigentlich mehr sehen in der Perspektive, sonst kann ich da eigentlich nicht investieren, ne. Weil ich brauche immer mindestens Faktor 10 oder besser mehr Upside auf das Ding. Aus Sicht, ich sag jetzt mal, eines Mittelstandsinvestors, der sagt, der braucht gar nicht Faktor 10, der ist mit Faktort 3 irgendwie auf sein Geld happy, der will aber jetzt auch weniger Risiko haben, ist so ein Investment der totale No-Brain-er, weil eine Firma, die es geschafft hat, konservative Kunden für ihr Produkt zu überzeugen, ein Integratoren-Netzwerk aufzubauen, schon über ein, zwei Länder wachsen konnte, ja, die werden sicherlich immer ein gutes machen. Aber die Frage ist eben schlichtweg, werden die mal… eine gute, profitable Firma sein, die dann vielleicht in irgendeiner Konsolidierung für 20, 50, 100 Millionen verkauft wird, oder werden die dieser super Jackpot sein, den du eben konzeptionell in Venture suchst, und wenn du diese Frage nicht klar beantworten kannst, dann, dann investierst du halt nicht.
Speaker 3: Habt ihr das mal ausgerechnet, ab wann so ein 250-Millionen-Exit nicht mehr langt? Also wie viel Geld ist da in so einem Unternehmen drin, damit man... Also weil, ich meine, 250 Millionen klingt ja auch toll. Also ich meine jetzt sind ja glaube ich erst 9 Millionen in Summe reingeflossen oder so, oder 10 Millionen oder so was. Vermutlich die nächste Runde würde das auch noch rechtfertigen, dass man sagt, 250 Million ist ein toller Outcome, aber ab wann wird das eng?
Speaker 1: Ja, aber du kannst ja diesen einfachen Dreisatz machen, das ist die Masterfrage.
Speaker 3: Das überfordert mich schon.
Speaker 1: Welche Start-up-Bewertung ist gerechtfertigt? So, und da kannst du jetzt ja, ne, das ist ja was ich immer sage, kannst du PVC und zu die Leute und zu sonst was gehen und dir irgendwie einen Gutachten schreiben lassen, kannst du auch sein lassen, weil, weil faktisch geht ja das Start-Up erst mal her und sagt wir raisen eben was auch immer, ja, 10 Millionen bei 30 Millionen pre, ne? Es wird 40 Millionen post, ist genau ein Viertel, sind 25 Prozent der Luschen, So gleiche Diskussion, so und wenn du das ganze Ding jetzt ohne Verwässerung, bei Faktor 10 verkaufen würdest, bist du schon bei 400 Millionen. Dadurch, dass aber ja weiteres Geld aufgenommen wird, bist du also eher, sag ich mal, bei 800 Millionen, ne? Ziel, um Faktor 10 zu bekommen. Und, und damit siehst du, wie schnell du eben in spektakulär große Zahlen eben reinkommst, Und du musst dann eben an diese, an diese Wachstumsperspektive, musst du eben glauben. Und das ist, ich, also ich vermute mal, dass das bei Fabian wie bei mir jetzt hier zum Beispiel jetzt kein Thema ist, wir glauben nicht an den Markt, sondern Die Frage ist einfach... Wie viele Player gibt es da in dem Markt, ja? Wie viele adressieren mit, sagen wir mal, ähnlichen Lösungen, ja, unterschiedlichen Flavors diesen Markt? Wie schnell kannst du, wie groß werden mit dem, mit dem Ding? Und wie, wie unik ist das eben am Ende des Tages? So, und deswegen, wie gesagt, ist das vielleicht für jemanden, der sagt, kein Problem, ich krieg da sicher mein Geld raus, ja. Super Investment. Weil wenn du eben diese Spitze-These hast, dass du Unicorns handtest quasi und irgendwie Faktor 10 Plus Geld rausbekommen musst, musst du halt hyperselektiv sein.
Speaker 3: Okay, da würde ich fast sagen, mit Blick auf die Uhr. Wir hatten ja gesagt, wir machen eine knackige halbe Stunde. Jetzt ist dann doch ein bisschen mehr geworden. Aber ich, Nico, ich habe gemerkt, du hast in richtig viele Richtungen heute gezündelt. Das finde ich gut. Mal gucken, was das für Kontroversen mit sich sind. Wir sind ja unter uns hier. Und da würde Ich fast sagen. Weil ich wollte euch noch fragen. Fabian hat vorhin so ein schönes Statement gesagt, dass sie, dass ihr im Prinzip Regulatorik, also Startups, die Regulatorika benötigen als Rückenwind. Dass sie da eigentlich ungern investiert. Und ich wollte schon fragen, ob das vielleicht auch so ein Statement ist, was man generell Starters mitgeben kann. Aber ich würde das vielleicht dann in die nächste Folge mitnehmen, dass wir da noch mal ein bisschen darüber sprechen, was so von so Marktrends, von so Momentaufnahmen vielleicht, wo man als Startup vielleicht auch die Finger von lassen sollte, wenn es zu sehr hype oder zu sehr regulatorisch ist.
Speaker 4: Ja, gerne. Ich meine, wenn ich eine Schlussbemerkung mir noch erlauben darf, dann ist es, dass natürlich die neue Bundesregierung auch zu Recht auf den Industriestandort Deutschland schaut und wir gemeinschaftlich das Interesse haben, den Wohlstand und auch die Weltmarktführerschaft von vielen deutschen Mittelständlern und so weiter nicht zu verspielen im Punkt, wo Energiekosten, das gleiche gilt natürlich auch für Arbeitskosten usw., auf der anderen Seite wäre, wenn es sozusagen einen Killer gibt, für diese Modelle, wie wir sie gerade besprochen haben, dann wäre es quasi eine Radikalsubventionierung des Industriestrompreises. Also der liegt ja, ich sag mal, typischerweise zwischen 15 und 20 Cent pro Kilowattstunde, wenn jetzt Gascati, Gascatis, ist ein Zitat, auf, ich sage mal, 3 bis 5 Cent runterdrückt sozusagen. Vielen Dank für's Zuhören! Dann gehen viele von den ökonomischen Modellen hinter den Batteriespeichern, Lastspitzen, Kappung, Eigenverbrauchsoptimierung hinter den Energy Management Systemen, Flexibilisierung. Dann gehen diese Modelle nicht mehr auf. Also wenn Energie sozusagen so billig wird wie in Saudi-Arabien, also wenn Energiekosten 0 gehen, dann stallen wir damit brutal. Die systemische Transformation und machen im Prinzip alles, was wir jetzt 20 Jahre sinnvollerweise aufgebaut haben, auch als Role Model für viele andere Industrienationen und irgendwann dann eben auch für emerging countries, dann machen wir das kaputt. Also das heißt, ja, wir müssen schon sehen, irgendwo die Balance treffen, die Industrieinteressen. Reflektieren, aber müssen eben im Hinterkopf haben, welche Auswirkungen das hat, wenn ich zu stark politisch eingreife in die Marktmechanismen.
Speaker 3: Ich höre nie...
Speaker 1: Schnappatmen. Der Witz, der Witz ist ja, wir sind ja, wir sind beides Kapitalisten. Vielleicht teilweise mit grün für süfftem Anstrich, aber wir sind beide Kapitalist. Und ich glaube uns eint, dass, dass dieses Fehlsubventionieren, was ja angeblich nur die Grünen machen, was da jetzt gerade im Raum stand, das killt natürlich den Standort mittelfristig. Weil die Leute eben die Technologien, die international gebraucht werden, eben nicht produzieren. Es hilft uns doch nichts. Wir sagen immer, ja, aber die Chinesen, die Chinessen haben jetzt gerade in, glaube ich, in drei Monaten mehr erneuerbare Energien zugebaut, als Deutschland besitzt. In drei Monaten. Trump hat mal behauptet, ja in China stehen keine Windmühlen. Mega Bullshit, die bauen in einem Jahr mehr, als er hat und so weiter, in einem Monat. Und deswegen, also wir dürfen uns nicht in dieses, uns wird von gewissen Leuten, die vielleicht auch Lobbyinteresse eben haben, wird uns dieses … dieses Lagerfeuer vorgespielt, damals war es alles so schön und wir hatten keine Probleme und bla bla bla. Und wenn wir uns also nur in diese Vergangenheit zurückdrehen und diesen Status quo bewahren, dann haben wir international keine Probleme. Das ist der Killer für Wirtschaft, das ist der killer für den Standort, das hat noch nie funktioniert. Und deswegen müssen wir die Physik lesen, die leider unbestechlich ist, wir müssen die Trends einfach nüchtern anschauen. Und wir müssen dann sagen, in diese Zukunftstechnologien müssen wir investieren, gerade als Holzwirtschaft, damit wir eben perspektivisch was zu exportieren haben, weil das ist ja nun mal irgendwie das deutsche Geschäftsmodell. Und deswegen glaube ich das, oder hoffe ich, dass eben auch deswegen nach dieser Nachwahlkampfphase, in der wir momentan noch sind, gefühlt, ja jetzt kommt ja erst mal Sommerbreak, auch im politischen Berlin, dass wir da uns wieder ein bisschen eben besinnen, dass da diese, diese Rationalität eben einzieht, gerade im Interesse. Der deutschen Wirtschaft.
Speaker 3: Ich sag mal ein schönes Schlusswort. Lassen wir genau so stehen, nachhallen. Hat mir großen Spaß gemacht mit euch beiden. Vielen Dank, dass ihr da wart. Und ich würde sagen, wir nehmen so ein, zwei Gedanken mit in die nächste Folge dann.