Niklas Terrahe, Mitgründer & CEO von pick’em, verrät, wie sein Team den Zahnstocher zum globalen Lifestyle-Produkt macht.
Nach erfolgreichen Climate-Tech-Startups baut Niklas Terrahe nun eine internationale Brand mit aromatisierten Zahnstochern auf. Im Gespräch mit Jan Thomas redet Niklas Terrahe über seine Social-First-Marketing-Strategie auf TikTok, Herausforderungen im E-Commerce, Retail-Expansion und die Vision, aromatisierte Zahnstocher zum "nächsten großen Ding" zu machen.
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Speaker 1: Niklas, hi, freut mich.
Speaker 2: Jan, vielen, vielen Dank, dass du nicht hier hast.
Speaker 1: Ja, und jetzt muss ich fragen, Mund voll oder leer? Das ist ja bei euch so.
Speaker 2: ... Für den Podcast gerade mal leer sein.
Speaker 1: Ja, sonst immer voll, ne? Genau. Ich kann mir fast vorstellen, jeder kennt's, ne.
Speaker 2: Da kommt immer so eine Zielgruppe, aber in ein paar Generation Alpha und so, da wissen schon viele Bescheid.
Speaker 1: Ja, wie kommt das denn? Also beschreib mal für die, die es nicht kennen, vielleicht noch mal kurz euer Produkt. Aber wie gesagt, ich glaube, die meisten haben es auch jetzt durch die OMR und sowas auf jeden Fall wahrgenommen.
Speaker 2: Ja, es ist ganz einfach. Wir machen einen aromatisierten Zahnstocher. Die Idee ist, den Zahnstocher zum nächsten großen Ding zu machen. Jeder kennt es, jeder weiß, was ein Zahnstopper ist. Keiner kann sich dran ändern, weil das letzte Mal einen Zahnstocker gerade aus Holz gekauft hat. Und wir dachten uns, hey, das Produkt hat eigentlich alles, was es braucht, um zum globalen Hit zu werden. Dann haben wir die Dinger aromatisiert, sodass sie auch mit Kaugummis halten können. Und dann haben wir gesagt, lass uns einfach mal versuchen, ob da Leute Bock drauf haben. Und anscheinend fühlen viele Leute den Zahntocher.
Speaker 1: Sie fühlen den Zahnstock, das ist ja auch cool. Wie kommt man auf so eine, ich sag mal, dann doch sehr besondere Idee?
Speaker 2: Also wir hatten damals, ich hab das mit einem Kommiliton aus der Uni gegründet und wir hatten alle was im anderen Bereich, B2B, Saas und irgendwann haben wir gedacht, hey, wir hatten richtig Bock, mal was im B2C-Bereich zu machen, einfach weil die ganzen Saas-Cycles immer so lange sind und wir dachten, hey wir sind noch jung, wir haben Bock, mal irgendwie was da auszuprobieren, hatten zwei Vorbilder aus Amerika, eins ist Liquid Dust, die machen so Wasser in Dosen, vielleicht kennst du die auch, aber Ich fand mir damals super cool, einfach so eine Commodity zu so einer großen Marke zu machen. Die andere ist Dr. Squash, die machen das Gleiche mit Seife. Und dann haben wir uns überlegt, was gibt es eigentlich noch für Produkte, die so jeder kennt, wie Seife und Wasser, die wirklich überall in der Welt super recognizable sind. Und dann sind wir auf Zahnstocher gekommen, haben da ein bisschen recherchiert, haben einmal gesehen, gut, Zahnstocher am Markt ist jetzt nicht am Boom. Also aus einer VC-Sicht wahrscheinlich nicht der beste Markt. Haben aber auch gesehen, dass es gerade in den 60ern, 70ern so ein Riesen-Pop-Kultur-Phänomen um den Zahnstocher gab und dachten uns irgendwie, hey eigentlich, was spricht dagegen? Jeder weiß was es ist. Wenn er gut genug auch schmeckt, dann kann man das vielleicht wieder zurückbringen und das waren quasi so die Ausgangsgedanken mit dem großen delusionalen Idee zu sagen, hey, warum können wir nicht mal versuchen, so eine Produktkategorie zu bauen, nicht irgendwie ein weiteres... Skincare, Fashionbrand oder sowas, noch mal irgendwie was, was das nächste Tempunutella werden könnte. Weil eigentlich mit denen Vorsitzenden haben wir gesagt, okay, lass uns auch mal ausprobieren und gucken, ob es auf Social Media vor allen Dingen ankommt, bevor wir da irgendwie viel Geld investieren. Ja, und genau, jetzt sind wir hier.
Speaker 1: Wann war das noch mal ganz kurz, über welche Zeit hast du gerade gesprochen, als du diese Ideenfindung hattest?
Speaker 2: Das war jetzt vor zwei Jahren ungefähr.
Speaker 1: Zwei Jahren. Und das war jetzt quasi der Gewinner hinterher. Wie viele andere Ideen waren auf der Shortlist?
Speaker 2: Es war tatsächlich nur der Zahnstocher.
Speaker 1: Wirklich, ja?
Speaker 2: Es war nur der Sancho, ja.
Speaker 1: Und die Kriterien, ich finde ja B2C, da muss man schon mutig sein. Und jetzt Liquid Death, ich find, die haben das natürlich außergewöhnlich gut gemacht. Wer das nicht kennt, muss man sich auf jeden Fall mal angucken. Kommt aber auch nicht mehr dran vorbei, die sind im Marketing einzigartig, weil sie hinterher Wasser, was die größte Commodity eigentlich ist, zumindest in der westlichen Welt, teuer verkaufen mit einer spannenden Story.
Speaker 2: Ne, so ähnlich haben wir das auch gedacht, ich meine, wir hatten damals uns überlegt, eine Sache, die uns bei Likud das hängen geblieben ist, dass sie gesagt haben, hey, Marketing muss so gut sein, die Werbung muss so gut sein dass du quasi fast dafür zahlen würdest, das zu schauen. Das ist so ein Film, der uns hängengeblieben, ist und deswegen haben wir gesagt, ey, wir machen eine Social First Strategie, das heißt, wir sagen auch mal, wir sind eine Media Company, die Zahnstocher macht und nicht eine Zahnstocher Company, die die Media macht. Das haben wir so ein bisschen mitgenommen und Diese Vision haben wir seither quasi immer gepflegt.
Speaker 1: Klingt ein bisschen fast nach Red Bull auch.
Speaker 2: Ja, ja.
Speaker 1: Ja, die haben sich ja auch eigentlich, also klar ist es im Kern dann das Produkt und der Umsatztreiber ist dann das Getränk, aber die sind ja eigentlich ein riesengroßer Medienkonzern.
Speaker 2: Auf jeden Fall, genau, ein großes Vorbild.
Speaker 1: Sag mal ganz kurz, wir hatten ja im Vorgespräch schon kurz drüber gesprochen, bei euch ist es so dieses Crashing von verschiedenen Events, hatten wir jetzt auch bei der OMR, habe ich ja gerade schon darauf referenziert gesehen und so was. Vielleicht kannst du uns mal so ein bisschen in eure Marketinggeheimnisse und auch die einzelnen Kanäle mal einweihen.
Speaker 2: Ja, also wir haben angefangen auf TikTok, ich glaube wir haben fünf Videos gepostet, die ersten vier, ist überhaupt nichts passiert und das fünfte ist dann ziemlich viral gegangen. Damals hatten wir den größten britischen YouTuber versucht mit dem Video zu adressieren, zu sagen, hey, wir haben dich mit einem Zahnstocher gesehen, willst du unsere probieren? Und das hat gut geklappt, es haben glaube ich neun Millionen Aufrufe bekommen, super viele haben den getagged, sodass er dann am Ende gesagt hat, hey komm Jungs schick mir mal ein paar Zahnstocher zu. Und hat uns dann quasi Primetime auf seinen Channel zwei Minuten Review gegeben. Das hat uns so ein bisschen aufs Radar gebracht damals. Und sonst ist unsere Marketing Strategie eigentlich ein bisschen dreischneidig. Also wir sagen immer erstens gibt es keinen Markt für Zahnstrau. Das heißt, wir müssen den irgendwie kreieren. Und wie kreiert man das? Indem man halt immer so ein bisschen Social Proof hat von Leuten, die irgendwie im Zeitgeist gerade relativ relevant sind. Das ist das, was du gerade als Crashing bezeichnet hast. Das heißt wir versuchen immer mit unseren Budgets. Ja, prominente Leute vor die Kamera zu bekommen, denen den Zahnstocher zu geben und deren Reaktion einzufangen und bisher haben wir echt Glück gehabt, die waren immer gut, die Reaktionen, das heißt, viele finden das spannend, das ist auch immer das erste Mal, dass jemand einen Zahnstocher mit Geschmack im Mund hat und von daher, genau, gibt es auch oft diesen so, oh krass, das schmeckt nach was, irgendwie cool, dass man das irgendwie so ein bisschen All-Satisfaction-mäßig im Mund haben kann, das is die eine Seite, die wir immer bespielen, um einfach auch diesen Markt oder diesen Demand zu kreieren. Das andere ist dann immer so ein bisschen Entertainment. Unser meistgeklicktes Video ist ein Video, wo wir einen Zahnstocher ins Weltall geschickt haben und danach probiert haben, ob der noch gut schmeckt, um quasi ein bisschen so auch die Entertainment-Komponenz zu machen. Und der Rest ist eigentlich so ein bißchen auch educational. Wir haben ein Video darüber gemacht, wie lange hält der Geschmack, wenn das auch drei Millionen Views bekommen. Quasi auch das ganze ein bisschen so zu normalisieren. Ich glaube gerade in Deutschland ist das noch eine große Herausforderung, weil so ein Zahnstau rumlaufen ist hier noch nicht ganz so angekommen. Aber in anderen Ländern, in Deutschland ist noch nicht Abstand unser größter Markt, sondern eher England und Amerika, da geht das langsam los, dass die Leute dann auch einfach damit herumlaufen und dieses Aurifixation, was man manchmal kennt von so einem Stift kauen oder irgendwie auf dem Nagel herumkauen, das wird jetzt oft durch den Zahnstoff ersetzt und natürlich auch der Kaugummi, was immer so unsere Anfangshypothese war. Aber ja, ist cool zu sehen.
Speaker 1: Bei diesen neun Millionen Views, da war ich glaube ich auch dabei, bei diesen drei Millionen jetzt nicht. Wie lange hält denn der Geschmack?
Speaker 2: Das ist das lustige an diesem Video, das kommt halt maximal darauf an, manche Leute, die zerkauen diesen Zahnstocher, als gäbe es keinen Morgen mehr, dann hast du vielleicht 3 Minuten Spaß und andere haben den dann halt einfach so passiv im Mund, arbeiten irgendwie und dann kann er auch schon eine Stunde halten, der Geschmack. Genau.
Speaker 1: Und dann, aber wie ist das denn, also soll man das Produkt jetzt zu platzieren? Und ich wie gesagt, ich finde die Idee, finde ich total smart, bin jetzt wahrscheinlich die erste, der das sagt. Aber ich finde auch, wie ihr das präsentiert, die Vorbilder, die du genannt hast, ist ein sehr, sehr cleverer Weg. Trotzdem, hinterher geht es ja darum, dass man nicht jetzt nur einmal überzeugt, sondern quasi auch dauerhaft die Leute bei Laune hält. Habt ihr wieder, also wie sind so die Wiederkaufsraten bei euch?
Speaker 2: Die sind stabil, wir haben da noch nicht so viel darauf geachtet, wir sagen, wir müssen erstmal den Markt kreieren, das heißt wir haben sehr groß geschossen, wir schippen mittlerweile in 36 Ländern, genau, das heisst wir sind eher gerade noch so neue Märkte schnell zu erschließen, weil dieses Produkt auch dadurch ist es so leicht, dass es fast überall hingeschickt werden kann, aber die Repurchase Rate ist eigentlich auch mittlerweile relativ stabil, gerade jetzt im Einzelhandel, das war immer unser großes Ziel zu sagen, wir müssen in den Einzel handeln, weil es ähnlich wie Kaugummi ist, wer bestellt Das ist online. Wir haben jetzt die erste Woche von Zahlen und das sieht ziemlich gut aus.
Speaker 1: Und das ist dann so in der Kassenzone oder wo findet man euch da?
Speaker 2: Genau, in der Kassenzone. Wir haben jetzt in acht Ländern vorletzte Woche gelauncht, in einem Supermarkt, der hier ist normal. Da sind wir Kassen experimentieren, aber auch mit anderen Platzierungen. Dadurch, dass das Produkt quasi nirgendswo anders gibt, kann man auch ein bisschen experimentieren zu gucken, wo geht das am besten weg. Aber neben Kaugummi läuft es am besten.
Speaker 1: Ihr produziert in Brandenburg, hatte ich gelesen, oder?
Speaker 2: Hier wurde es ja tatsächlich in Brandenburg, ja.
Speaker 1: Und wie leicht könnt ihr oder wie flexibel könnt ihr so auf und zu drehen bei den Produktionsmengen? Weil du sagst jetzt gerade, ihr kennt so die Wiederkaufraten noch nicht genau oder achtet noch nicht so genau drauf. Das könnte ja sein, ihr habt so wirklich so Halbzyklen. Wenn so ein Ryan Reynolds das probiert, dann gehen die Bestellungen nach oben und schießen durch die Decke. Und dann passiert drei Wochen danach vielleicht wieder gar nichts. Also das könnte ja alles passieren.
Speaker 2: Es ist tatsächlich überraschend, wie wenig solche Videos, die was ich 8 Millionen Views bekomme, in Käufer konvertieren, was für uns tatsächlich auch gar nicht so schlecht ist, weil sonst hätten wir ein riesen Problem, weil mal geht ein Video dann sehr viral, sondern es ist eine Konversionzahl von 0,01%. Das heißt, es ist eher so die Awareness on top of the funnel, die quasi das Produkt irgendwie mal gesehen hat auf der For You-Page. Und dann ist es die nächste Ad, die wir dann schalten, die denjenigen dann zum Kauf konvertiert. Was das Ganze uns auch skalierbarer macht, das heißt, wir können den Demand schon besser predikten, haben aber auch die Flexibilität mit unserer eigenen Produktion sehr, sehr schnell das zu adaptieren. Plus wir sind kein Lebensmittel in fast allen Ländern, das heisst, wir haben extrem lange shelf-life, dasheiß auch so bulk Produktionen sind für uns an sich genau immer so die Optionen, um da quasi dann lange auch Stock zu haben.
Speaker 1: Ich versuche gerade rauszuhören, was so die Herausforderungen für euch sind. Also jetzt sagen wir Marke etablieren, gelingt euch scheinbar gut, dann die Käufer dann hinterher irgendwie über Social Media anzusprechen. Irgendwie ist wahrscheinlich hinterher auch, das hast du ja gerade gesagt, wahrscheinlich schon gelernt. Was sind so die Themen? 36 Länder klingt super, ein leichtes Produkt, wahrscheinlich riesenhohe Margen, ich vermute mal ähnlich wie bei Wasser.
Speaker 2: Die Maschen sind gut, ja.
Speaker 1: Ja, ja, willst du da was zu sagen?
Speaker 2: Ja, ich meine, ich kann dir die Retail-Imagen nicht sagen, sonst kommen die dazu ab. Ich meine, das ist ein Produkt, das sind Birkenzahnstocher mit Aroma. Wir produzieren in Deutschland, das heißt, wir könnten wahrscheinlich höhere Margen haben, wenn wir es outsourcen. Aber dadurch, dass wir das Ganze jetzt auch noch lernen müssen, es gibt ja quasi noch keine aromatisierte Zahnstochervabrik, ist uns das eigentlich ganz lieb, dass da auch noch die Learnings machen und vielleicht noch ein bisschen mehr bezahlen. Aber ja, genau dadurch, das Produkt so leicht ist, können wir das halt auch per Briefpost verschicken. Und damit haben wir dann am Ende, bleibt was kleben. Also wir sind ... Profitabel aktuell. Und zum Thema Herausforderung, natürlich haben wir Herausforderungen. Ich glaube, wie du es gerade schon angesprochen hast, wir haben lange nicht auf Repurchase Rate geachtet. Einfach, genau, weil das bisher noch nicht der Fokus war, erstmal das Produkt rausbringen, das quasi bekannt machen. Und man muss halt natürlich diesen Habit formen. Also wir haben ganz viele Kunden, die lieben das Produkt, aber dann Vergessen Sie halt nach einer Woche, wie das die Zahnstocker mit Geschmack haben. Das heißt, es ist schon viel. Man braucht viele Touchpoints mit dem Kunden, dass er das Ganze auch zu so einem Habit macht. Sobald man den dann mal hat, dann sind das wirklich loyaler Kunden. Aber wenn du keine Ahnung jetzt irgendwie eine Creme rausbringst und du hast sowieso schon eine Skincare jeden Morgen und jetzt habe ich einfach nur meine Creme mit deiner alten Creme replaced, dann hast du natürlich eine leichtere Repurchase Rate als wenn du natürlich einen ganz neuen Habit formen möchtest. Das heißt Vielleicht ist man mit anderen Produkten verglichen, sind wir da jetzt noch nicht so stark, wie wir gerne sein wollen würden. Wir sind profitare bei der ersten Order, aber das wäre natürlich der Holy Grail jetzt zu sagen, wir haben irgendwie eine 40 Prozent Repurchase Rate. Das heißt, da arbeiten wir auf jeden Fall schon hin.
Speaker 1: Und ihr habt keine Investoren an Bord, oder?
Speaker 2: Wir haben Investoren an Bord.
Speaker 1: Ich habe mir das im Handelsregister ja genau, ich hatte im Handelregister nichts dazu gefunden.
Speaker 2: Wir waren letztes Jahr bei Hölle der Löwen, damals eher aus Marketing-Move-Stunt, weil wir dachten uns, Deutschland ist noch nicht so richtig ready bei uns. Wenn wir da mit unseren eigenen Media-Möglichkeiten einen coolen Move draus machen, dann kriegen wir vielleicht noch ein bisschen mehr Awareness in Deutschland. Wir wurden aber auch sehr überzeugt von Team Judith. Es wollten alle bei uns investieren, wir haben uns am Ende für das Team Judith entschieden. Die haben das größte Ticket geschrieben. Und ansonsten haben wir noch... Celebrities oder auch anderen Angels mit drin, die uns ein bisschen strategisch helfen.
Speaker 1: Wonach sucht ihr die aus? Also wenn jetzt jemand zuhört und sagt, boah, finde ich eine tolle Idee, würde ich gerne mitmachen. Also nicht, dass jetzt eine Runde offen wäre gerade bei euch, aber wer ist denn für euch spannend?
Speaker 2: Also aktuell wollen wir so ein bisschen mehr so Pick'em Ambassadors kreieren, das heißt wir haben zum Beispiel den UFC Heavyweight Champion aktuell, der ist bei uns Investor, der liebt das Produkt, mit dem haben wir auch schon ein Produkt rausgebracht, egal zu welchem Fighter geht, hat immer einen Zahnstocher am Mund und das ist natürlich Gold wert, wenn jemand über sein Investment hinaus dann auch irgendwie zu so einem Zahnstocherholigen wird, das ist aktuell was ziemlich spannend für uns ist. Ansonsten natürlich immer gerade im Ausland, wir sind wie gesagt ja in Deutschland gar nicht so groß, das heißt für uns sind auch gerade ausländische Investoren, natürlich den ex-TikTok-CMO mit bei uns drinnen. Das ist immer was, was ganz spannend ist bei uns, um da auch noch mehr Access zu bekommen und die Märkte zu verstehen.
Speaker 1: Ich stelle mir so eure Marketing-Brainstorming-Sessions total spannend vor bei euch. Das ist wahrscheinlich sehr unterhaltsam, ich vermute mal fast, da ist immer viel Alkohol dann im Spiel. Oder? Da kann man wahrscheinlich den ganzen Abend irgendwie so anfangen zu überlegen, weil das sind ja jetzt gerade, also ihr geht ja einen sehr ungewöhnlichen Weg. Das heißt, es ist ein Weg, da gibt es auch wenig Limitierung eigentlich, oder? Da geht es eher so drum, viele Feile loszuschießen und zu gucken, welche von denen trifft dann.
Speaker 2: Ja, genau, ich meine, mein Mitgründer, der das ganze Social-Media-Thema ownt, der nimmt das schon sehr, sehr ernst. Also, teilweise, also, die TikToks sind schon sehr durchgedacht. Wir diskutieren manchmal tagelang über, soll das TikTok 46 Sekunden lang sein oder 43 Sekunden sein. Das heißt, jedes Wort, was wir da irgendwie reinpacken, ist durchdacht, leichte Sprache verwendet, keine Ahnung, statt irgendwie Assets. Das Wort Money zu verwenden, um das wirklich auch für TikTok-Algorithmus quasi zu shapeen. Ansonsten sind die Sessions lustig. Aktuell sind wir gerade dabei, einen Weltrekord aufzustellen für die größte Kaugummi-Demonstration in Stockholm. Am Ende des Monats hausten wir eine große Demonstration in Stockholm gegen Kaugummis. Und dann ist das sowas wie, wir müssen schnell Guinness anschreiben und... Vielleicht auch noch ein World Record eingetragen zu bekommen. Das ist schon ganz lustig. Wir haben auf jeden Fall viel Spaß dabei. Und ja, Averagen tun wir immer so um die 2,2 Millionen Aufrufe. Das heißt, es ist relativ konstant, was die View-Zahlen angeht. Also nicht so wie man das von TikTok kennt, dass man mal irgendwie 2000 Views hat und dann plötzlich eine Million, sondern es Averagt immer so bei zwei Millionen Auf-Rufen.
Speaker 1: Du hast ja von dem Handel gerade gesprochen, von Retail. Ist das dann hinterher überhaupt ein Kanal für euch, der spannend ist? Weil das klingt ja jetzt gerade, also Social Media und TikTok vor allem sind ja eigentlich dann Kanäle, wie du es ursprünglich beschrieben hast, wo man lieber dann einen Briefumschlag verschickt weltweit und gar nicht versucht, dann lokal im Handel präsent zu sein. Das klingt dann sehr kleinteilig irgendwann und auch von der Vorfinanzierung wahrscheinlich relativ groß.
Speaker 2: Ja, würde man denken, wir hatten aber von Anfang an die Hypothese, der Handel ist unser eigentlich Endgame, weil wenn man nicht zum Beispiel Kaugummi, was wir immer so ein bisschen als Vergleich nehmen, anguckt, dann passieren 90% aller Käufe im Handel, im Puls, an der Kasse. Keiner schrabt sich das irgendwie auf die Einkaufsliste, ich brauche noch eine Packung Kaugummis. Und ähnlich ist es mit Zahnstuhl. Wir verkaufen über 90% online aktuell, aber wir hören von super vielen Kunden, Man muss ja, hatten wir mal das AOV-Problem, das heißt... Eine Packung online zu verkaufen, das funktioniert vorne und hinten nicht. Das heißt, der Durchschnitts-AOV sind irgendwie 23 Euro. Ich glaube, da chören wir schon einige Kunden, 23 Euro für Zahnstocher auszugeben. Das tut natürlich weh, du kriegst dann auch sechs oder sieben Packungen. Aber eleganter ist es natürlich im Store. Und wir haben bis die ersten zwei Wochen, die wir jetzt im Einzelhandel sind. Und es ist krass, es fahren dann teilweise Kids, die uns DM schreiben, irgendwie eine Stunde lang zu dem nächsten Normal Store, um dann sich die Packung da zu kaufen. Anstatt das einfach online zu bestellen. Was für uns erstmal nicht schlimm ist, weil wir auch diesen In-Person-Touchpoint eigentlich ganz cool finden. Aber ich glaube im Vergleich zu anderen E-Com-Startups sind wir tatsächlich deutlich mehr handelsaffin und investieren auch sehr viel Zeit, dass wir noch weitere Märkte erschließen.
Speaker 1: Spannend. Ich erinnere mich gerade an, es gab eine Doku unlängst über den Aufstieg und Fall von Royal Donuts. Kennst du wahrscheinlich noch. Da sind auch Leute zwei Stunden lang hingefahren nach Köln damals. Und die hatten jetzt eine Phase, wo, glaube ich, deutschlandweit ein paar hundert Läden eröffnet wurden. Aber die sind fast alle wieder verschwunden. Was tut ihr denn dagegen, dass ihr nicht hinterher zu so einem Opfer des Hypes werdet?
Speaker 2: Das ist tatsächlich eine super Frage. Wir haben da auch wirklich echt viele Meetings drüber gehabt, weil wir haben zum Beispiel einer unserer Vorbilder, aber auch irgendwie so ein bisschen so ein Mahnmal ist Prime Hydration. Kennst du bestimmt auch. Das sind diese
Speaker 1: Nee, ich glaub nicht.
Speaker 2: Das sind von zwei Influencers, KSI und Logan Paul, die haben drei Milliarden Euro Wert oder so. Die hatten die riesigste Hype-Curve überhaupt und jetzt flachen die gerade so gigantisch ab. Das heißt, sie hatten so einen Summer of Joy und jetzt geht's runter. Wir haben da viel drüber nachgedacht. Ich glaube, das Wichtigste ist, wir staffeln zum Beispiel Content. Du hast ja mitbekommen, dass mit Ryan Reynolds zu der Zeit, als wir das gefilmt haben, war generell gerade viel Buzz bei uns. Wir hatten auch andere Influencer-Sachen, die wir gepostet haben. Wir hatten natürlich erst diesen Buzz komplett explodieren lassen können. Hier noch Ryan Reynolds und hier noch das und hier das. Aber wir halten Content strategisch zurück, um diese Hype-Curve zu flatten, um das quasi ganz ein bisschen organisch zu machen, was echt teilweise auch eine Discussion ist, weil wir natürlich so, hey, wir könnten jetzt noch ein paar Euro mehr rausholen. Aber dann haben wir uns eigentlich immer als Leitfaden gesetzt, Hey, wir wollen aber nicht, dass wir mal irgendwie einmal... Der Hype des Jahres werden und dann irgendwie abflachen, sondern lieber so eine lineare Kurve. Das heißt zwischen diesen ganzen, so in Ryan Reynolds wird immer viele Aufrufe bekommen, aber dazwischen muss dann immer auch drei, vier Videos kommen, die einfach mehr entertaining sind und nicht auf so Hype getrieben, das haben wir uns quasi ein bisschen zu Missionen gemacht. Und ja, aber diesen Royal Donuts Moment, den haben wir jetzt noch nicht im Einzelhandel erzeugt.
Speaker 1: Nee, nee, das ist eher die Gefahr, die da passieren kann, dass man halt im Prinzip jetzt durch genau diese Präsenz von euch dann irgendwie, ich weiß nicht, Leute total animiert, aber dass das dann eben halt auch nicht nachhaltig ist.
Speaker 2: Ja, auf jeden Fall. Ich meine, das Risiko besteht immer.
Speaker 1: Du hast ja gesagt, ihr wollt eigentlich eine Media Company sein, die deinen Zahnstoch verkauft. Vielleicht kannst du uns da noch mal ein bisschen abholen. Was sind denn da jetzt die nächsten Schritte für euch? Das heißt, ihr habt ein eigenes Produktionsteam. Vielleicht kannst auch noch mal kurz was dazu sagen. Was macht denn eigentlich ein wirklich ein sehr gutes, erfolgreiches TikTok-Video aus in der Anatomie? Also du hast ja gerade schon gesagt, keine Ahnung, 43 oder 46 Sekunden würde ich nie auf die Idee kommen, so genau hinzugucken. Dann hast du gesagt, Manni war, glaube ich, das Wort, was drin sein sollte. Vielleicht kannst uns noch mal bisschen durchführen, was so eure Geheimnisse dabei sind.
Speaker 2: Ja klar, also es muss nicht immer das Wort Money drin sein, das war nur ein Beispiel. Ja, ja, ja. Versteh ich schon, ja! Also ich meine, wenn niemand hier zuhört, ich glaube der Holy Grail von Content ist immer MrBeast. Auch wenn das jetzt gar nicht so mein Content ist, aber es gibt kein Menschen, der so viele Viewers jede Woche zusammenholt. Das heißt, vom Aufbau her ist es immer so, immer eine starke Hook, klar. Das heisst immer irgendwas, was das ist ja auch in dem Fall catched, wo man auch so ein bisschen so einen Outlook bekommt. Was passiert jetzt? Das heißt zum Beispiel unser Space-Video. Ich werde es in Space senden und wenn es auf der Erde zurückkommt, werde ich es probieren. Dieser Hook ist alles drin. Du hast es visuell spannend, weil wir einen Zahnstock an einem großen Ballon hatten. Wir haben kurz gesagt, worum es geht. Wir werden ihn ins Weltall schicken und wenn er wieder zurück landet, werden wir ihn probieren, das heißt, du hast an sich schon geframt, was jetzt passiert. Haben wir jetzt die Aufmerksamkeit gewonnen. Ja, in dem Sinn hatten wir das starke Hook. Das heißt, wir haben jetzt ein bisschen Aufmerksamkeit gewonnt. Das heißt jetzt können wir 10, 12 Sekunden reinquetschen, wo wir so ein bisschen mehr Kontext geben, bevor die Auf- und Wechselkreiskurve wieder abflacht. Das heißt wir haben so ein bisschen mehr Context gegeben. Wir haben einen 9000 Liter Ballon an irgendwie so einer Kamera attached, einen Zahnstocher. Und wir werden jetzt in das Ganze in Space schicken und dann werden wir ihn chasen und dann wieder abholen. Und jetzt muss irgendein Obstikel kommen. Das heißt, jetzt muss irgendwie irgendwas kommen, was wieder das Ganze ein bisschen aufregender macht, wie auch in jedem Film. Das heißt... Aber es gab ein großes Problem. Wir wissen nicht, ob der GPS-Tracker funktioniert. Oder wir haben gesehen, der GPS Tracker bewegt sich in ein anderes Land rein. Das heißt da hast du wieder so ein bisschen Aufmerksamkeit gewonnen. Genau, kommt irgendwann der Payoff, das heißt, hey, wir haben ihn gefunden, und dann hast du noch so zwei, drei Sekunden eigentlich Zeit, um irgendwie noch eine Call to Action reinzubringen, so like and follow for part two, wenn du es irgendwie in zwei Parts machen möchtest, oder wenn es eine Sales Action sein wollte, jetzt könnt ihr den auch probieren, online store. Aber das heißt schon sehr durchdesigned und von der Sprache her, eigentlich immer, könntest du einen Fünfjähriger verstehen? Ja, nein, wenn nicht, dann sollte es auch nicht rausgehen. Genau, es ist viel Storytelling. Wir wissen alle, dass die Aufentzügekeitskurve auf Instagram oder TikTok nicht besonders hoch ist. Das heißt, man muss viel mit Shifts, Stakes, Payoffs spielen, um quasi ein erfolgreiches TikTok-Video hinzubekommen.
Speaker 1: Und ich meine, jetzt seid ihr wahrscheinlich auch irgendwie so langsam dazugekommen. Also ihr kommt ja nicht aus dem Filmbereich oder aus dem Werbebereich. Das heißt, man muss ja wahrscheinlich dann irgendwie anfangen, sich mit anderen Vorbildern irgendwie zu beschäftigen. Ist das heute dann so ein Weg, wo man dann sagt, dann haue ich jetzt irgendwie keine Ahnung, die 1000 erfolgreichsten TikToks in eine KI rein und sag, erklär mir mal, was ist so die, was sind so die Patterns?
Speaker 2: Guter Punkt. Wir nutzen KI wirklich, wir sind beste Freunde, außer für Scriptwriting. Mittlerweile, ich glaube dadurch, dass das viele nutzen, stecht man dann wieder halt nicht aus der Masse raus. Das heißt, wenn das alle nutzen, dann haben wir wieder so eine Suppe von gleichen Konten. Das heißt man muss eigentlich immer versuchen, eins weiter zu sein. Und wenn es gerade eine gute KI gibt, die irgendwelche guten Hooks macht und so, dann nutzen die alle und dann kann man wieder nicht durchbrechen. Das heißt mein Mitgründer ist glaube ich der Einzige, der seine Scripts wirklich komplett ohne KI schreibt. Aber natürlich inspiriert von anderen. Das heißt Wir haben da einmal die Woche irgendwie eine Session, gucken uns an, das haben andere Influencer gemacht, wir haben die quasi ihren Hook, ihren Shift auf, ihren Payoff quasi kreiert. Können wir da einen Spin-Off machen? Ich meine, so funktioniert das Internet. Man guckt sich andere Sachen an, man sieht, okay, das ist erfolgreich. Wir können das mit dem und dem kombinieren und dann haben wir ein volles Skript. Aber tatsächlich KI noch nicht in dem Bereich so angewandt.
Speaker 1: Und wenn du sagst Influencer, ich meine also Influenzer und TikTok oder Instagram und sowas, das geht ja Hand in Hand. Ist das für euch dann irgendwie auch so ein Weg, dass ich weiß nicht, ihr dann irgendwann so vielleicht sogar eigene Geschmacksrichtungen mit eigenen, mit besonderen Influencern entwickelt, dass man sagt, keine Ahnung, ich kenne mich im Markt so wenig aus, wer dann so die Top 5 Influenza der Welt sind, aber dass man aber sagt, man versucht mit denen irgendwie so eine eigene, so einen eigenen Flavor zu entwickeln?
Speaker 2: Ja, auf jeden Fall. Also wir haben letztes Jahr mit Tom Espin, diesen UFC Heavyweight Champion, den Geschmack rausgebracht. Das ist bis heute unser mit Abstand erfolgreichster Flavor. Ach ja. Ja, ich meine, so wollen wir auch so ein bisschen dieses ganze Zeitgeist-Thema so ein bißchen shapeen. Das heißt, in naher Zukunft soll das nicht immer nur von uns kommen, dass wir immer diejenigen sind, die Leute darauf hooken, sondern im besten Fall ein Portfolio von Leuten, die es aber auch wirklich fühlen. Das heißt wir sind da auch relativ picky, lieber ein paar. Leute, die wirklich wie zum Beispiel Tom das Produkt einfach an sich jeden Tag nutzen als dieses klassische Hey, ich habe gerade in meiner Briefpost ein Paket von Pick'n bekommen, lass uns das ausprobieren, toll, schmeckt gut und jetzt sieht man es nie wieder. Was bei uns natürlich besonders ist, das haben wir am Anfang natürlich auch nicht so geplant, aber das hilft uns gerade total, ist dadurch, dass wir relativ hoch auf Views averageen, sehen uns viele Influencer nicht als Marke, das heißt, wir haben bisher, wir haben mit vielen Influencern coole Sachen gemacht, gemeinsame Videos oder auch Produkte rausgebracht. Aber wir haben den Vorteil, dass es eher so eine Exchange von Followern ist. Das heißt, die average in irgendwie so zwei, drei Millionen Aufrufe, wie average in zwei, drei Millionen aufrufen, das heißt, die sehen das eher so ein bisschen als Collaboration und nicht erst dieses typische Wir sind die Marke. Wir wollen wir bezahlen dafür, dass wir irgendwie deine Reichweite bekommen, was uns bisher auf jeden Fall geholfen hat, irgendwie auch Augenhöhe mit coolen Leuten zu arbeiten. In naher Zukunft machen wir eine zweischneidige Strategie. Es kommen dieses Jahr auf jeden fall noch super coole Collaborations mit Influencern raus. Auf der anderen Seite wollen wir aber auch noch ein bisschen dieses traditionelle Gifting und sowas bespielen, um zu gucken, ob das vielleicht auch ein Channel für uns sein könnte.
Speaker 1: Das heißt, ergift ihn vielleicht dann sogar die Weihnachts-Edition in Zimt, ne?
Speaker 2: Ja genau, die soll auf jeden Fall kommen.
Speaker 1: Aber sag mal, du hast ja davon gesprochen, dass ihr Habits kreieren müsst, weil ihr eine Kategorie entwickelt. Oft ist es ja dann auch hilfreich zu sagen, man findet bei einer bestimmten Tätigkeit oder Tageszeit statt. Wenn man jetzt nicht gerade so ein UFC-Fighter ist, wann nutzt man eure Produkte?
Speaker 2: Also wir haben ungefähr so drei Kohorten, die die Produkte aus nützlichen Gründen nutzen. Die Hauptkohorte, ich nenne die die Kaugummi-Kohorte. Das heißt, die nutzt das irgendwie einmal zum, gerade unseren Minzgeschmack, irgendwie so einen frischen Atem zu bekommen. Aber auch irgendwie, du bist konzentriert am Laptop und hast halt irgendwie was im Mund, wo du daran herumkauen kannst. Das ist so eine Kohorte. Die ist wahrscheinlich die stärkste Kohorte Dann haben wir, das hätten wir auch am Anfang nie gedacht, eine Riesen-Korte, was Ex-Raucher angeht, also ganz, ganz viele Leute.
Speaker 1: Okay, stark.
Speaker 2: Um mit dem Rauchen aufzuhören, gerade in England, ist das mit Abstand die größte Quote bei uns. Was super cool ist, weil das auch irgendwie, wir haben es am Anfang nicht so gedacht, dass das so passieren würde. Ich bin auch kein Raucher, das heißt, es ist schwierig nachzuvollziehen, aber... Du seid ja sogar fast ein Impact-Start-up, hm? Ja, so weit würde ich es nicht.
Speaker 1: Nee, Quatsch, aber schon spannend, ja.
Speaker 2: Ja genau, aber das ist cool zu sehen und dann ganz neu, das ist für mich auch immer noch schwierig nachzuvollziehen, aber wir haben Snack Cravings, ist ein riesen Wachstum bei uns. Das ist abends irgendwie ein Heißhunger und ganz viele Leute, auch jetzt aus Service, die wir gemacht haben, nutzen das einfach anstatt irgendwie zur Schokolade zu greifen, sich so einen Zahnstocher in den Mund zu tun, weil das irgendwie auch süß ist, aber keinen Zucker und keinen Kalorien hat. Und das ist auch gerade noch so eine Brote, die wächst. Ja, also das bespielen wir dann natürlich auch jeweils. Das ist aber ganz unterschiedlich auch im Markt, also es ist super spannend zu sehen. In England ist das Rauchen irgendwie ein Thema, gerade weil das Vaping so stark ist da. In Amerika ist das ganze Thema All Fixation oder auch einfach so ein bisschen Popkultur noch viel viel größer.
Speaker 1: Ja, ich hätte fast auch gedacht, aber das ist wahrscheinlich die erste Kohorte schon gewesen, dass so das Thema Gaming umfällt. Wir kennen hier in Berlin auch Holi, kennst du wahrscheinlich auch. Ja, genau. Also ich hätte gedacht, dass das eigentlich eine sehr spannende Zielgruppe ist, die dann halt eben nebenbei immer quasi irgendwas Besonderes noch machen wollen.
Speaker 2: Gaming, gut, dass du das ansprichst, übernächsten Monat bringen wir mit dem größten Fortnite-Spieler, was auch ein bisschen unsere Audience ist, den Geschmack raus, um das ein bisschen zu testen. Weil wir haben Gaming noch nicht so richtig angegangen, aber wir haben auch jetzt schon oft, gerade weil wir so eine junge Zielgruppe haben, die Idee gehabt, vielleicht kommt es da an. Und das werden wir auf jeden Fall nächsten Monat ausprobieren, mal mit so einer Collaboration, mit so einem Fortnite-Streamer. Vielleicht ist das der Hit, vielleicht landet das da ganz gut.
Speaker 1: Was sind denn so eure größten Wachstumsschmerzen?
Speaker 2: Großen Wachstumsschmerzen sind auf der einen Seite. Also online, du hast das AOV-Problem. Ich glaube, das kennt jeder E-Com-Gründer. Wir haben relativ profitable Customer Acquisition Costs, aber dadurch, dass unser Produkt halt ein Zahnstocher ist und kein Skincare-Produkt für 40 Euro plus, müssen wir halt wirklich, wirklich immer diese Customer Acquistion Kosten niedrig halten, damit es profitabel ist und wir können... Ich glaube, es wird schwierig, einen Zahnstocher für 40 Euro zu verkaufen. Das heißt, wir könnten unsere Ads maximal hoch skalieren, aber irgendwann, wenn wir dann so die 11-Euro-Grenze von neuem Customer erreichen, dann müssen wir leider die Ads wieder zurück skalieren weil dann die Profitabilität leidet. Das ist, glaube ich, so einer der Sachen, wo wir gerade noch versuchen rauszufinden, wie wir das besser hinbekommen. Subscriptions ist ein Thema, was wir uns angucken, weil natürlich könnten wir mit dem Online Store noch mehr Gas geben. Auch mit der Awareness, aber wir sind natürlich ein bisschen capped, was so Custom Acquisition Kost angeht.
Speaker 1: Wäre ich eigentlich fast clever, wahrscheinlich sind das auch Themen, über die ich schon längst nachgedacht habe, aber wenn ihr sagt Gaming und dann hast du Holy, dass man aber sagt, man macht so einen Gaming-Bundle, so zwei, drei Marken, packen das zusammen und sagen einfach dadurch ist der Average Order Value für alle drei irgendwie deutlich gesenkt.
Speaker 2: Ja, auf jeden Fall. Also solche Marken-Collaborations, das ist auch ein Thema dieses Jahr. Wir machen gerade was mit einer großen englischen Fast-Food-Kette. Aber genau, auf jenen Fall kann da irgendwie Synergien entstehen, mit anderen Produkten das zu kombinieren. Es violatet ja auch fast nie ein Produkt. Das ist ja auch das Gute. Also wir sind ja fast ganz, ganz selten auch was für Influencer angehen, wenn die übliche Contracts mit, z. B. Wenn wir jetzt einen Influenzer, der hat Red Bull Contracts, das heißt... Wenn wir ein Getränk machen würden, hätten wir schon maximal Probleme damit. Aber Zahnstocher steht fast kein Contract drin, dass sie das nicht machen dürfen.
Speaker 1: Wie Stichwort Verteidigbarkeit ist vielleicht noch mal spannend. Also du hast ja von Teller gesprochen und von Tempo und dann haben wir über Red Bull gesprochen. Also von all diesen gibt es ja irgendwie auch Substitute, die irgendwie no name oder also qualitativ vielleicht auch ebenwürdig oder sogar besser sind zum Teil, aber auch Handelsmarken zum Teil sind. Wie kann man sich denn gegen sowas dann irgendwie vorsorglich schützen?
Speaker 2: Auch eine sehr gute Frage. Ich bin ganz ehrlich, wir machen einen Zahnstocher mit Geschmack, wir bauen keine Raketen. Das heißt, ich will jetzt nicht sagen, dass das niemand hinbekommen würde. Wir haben ziemlich viel in R&D entwickelt, haben dabei auch Maschinen, wir pressurisieren diese Zahnstocher in bestimmten Barzahl, um genau ein beschweres Aroma reinzubekommen.
Speaker 1: Aber wenn ich noch was sagen darf dazu, weil nicht nur das Zahnstocher mit Geschmack nur macht, sondern man erkennt auch das Produkt, wenn man es im Mund hat, wahrscheinlich nicht als solches. Ihr habt jetzt nicht eine besondere Farbe, die dann geschützt ist.
Speaker 2: Ne, da arbeiten wir gerade dran, ob wir das Laser engraven können oder sowas, damit der Kunde es fühlt, das ist das Originales. Wir sehen das aktuell so. Aktuell heißen wir Konkurrenz maximal willkommen, weil dieser Markt wachsen muss. Das heißt, wenn sich jetzt jemand eine Nische schnappt, was das ich irgendwie, keine Ahnung, Rennfahrer oder was auch immer, dann ist das eigentlich eher für uns eine Chance gerade noch, diesen gesamten Kuchen ein bisschen wachsen zu lassen. Ansonsten, wir haben Konkurrenz, also es ist nicht so, dass dieses Produkt vorher noch nicht gab, es gab auch schon Zahnstocher mit Geschmackhersteller, bevor es uns gab. Was wir halt gerade merken, ist, dass es ein bisschen das Privileg ist, dass wir wirklich ein Cult-Following haben. Das heißt, zum Beispiel von Konkurrents, deren Werbe anzeigen, hast du halt die ganzen, unsere ganzen Kids, die da sagen, ey, ihr macht Pick im Nach, ihr mach Pick im nach. Das heißt wenn man zum Beispiel jetzt einen Wigglies nimmt und sagen will, ey, wenn Wiggly's jetzt das noch ein bisschen weiter beobachten und sagt, ey den bringen jetzt auch unsere Zahnstöcher aus. Haben die reputation technisch eine harte zeit weil wir auch schon vorgearbeitet haben wir haben ein video gemacht wir schießen ja auch immer gegen Kaugummi und auch gegen quasi die die big dogs im kaugummibereich das heißt wir haben schon so den das fein bild groß corporate kreiert bei unseren followern um schon so ein bisschen darauf zu preparen wenn da jemand was kommt dass sie quasi alle dagegen reiten aber ist natürlich kein kein schutz vor vor konkurrenz Aber ich glaube, man kann den Kuchen erstmal mal größer machen, bevor man sich da richtig viele Gedanken machen muss.
Speaker 1: Hat denn so ein Wrigley's oder ähnliches schon mal angeklopft bei euch?
Speaker 2: Wir sehen uns mal wieder auf LinkedIn, dass die Leute vorbeigucken, aber was hat man?
Speaker 1: Nee, weil das ja schon, also ich meine natürlich ist es spannend, was ihr macht aus deren Sicht. Ich frage mich gerade, ob man die als Feind haben will, also vor allem provozieren will, dass sie ein Feind werden und auf euch aufmerksam werden und sagen, hey, da müssen wir jetzt mal irgendwie, keine Ahnung, wir brauchen irgendein Skandal, der zeigt, ich weiß nicht, Kind hat Zahnstoffe verschluckt oder sowas und musste notoperiert werden. Also diese typischen, also will niemand das unterstellen, aber ich glaube, Corporates wissen schon, wie man so eine Schlacht dann irgendwie auch juristisch ausfechten kann.
Speaker 2: Ja, nee, also ich meine, wir haben, also wir schießen immer gegen Kaugummi an sich, also das heißt wir haben mal ein Video gemacht, wo wir ganz speziell auch eingeschossen haben, aber jetzt mal schon unsere Demonstration, die wir in Kopenhagen, in Stockholm machen, die ist gegen Kaumumi an sich und ich glaube, da führt sich nicht direkt jemanden an, das ist ja wie wenn du keine Ahnung gegen Energydrinks demonstriert, ich glaube nicht, dass da jetzt irgendwie plötzlich ein Red Bull einen Pfeil claimt, außer du nennst sie, und ich glaub, ich will nicht sagen, dass wir immun sind, Aber es ist schon schwieriger geworden für so große Companies, gerade wenn du viele Follower hast und irgendwie auch große Fans. Die Underdog-Story ist am Ende dann doch immer viel Support und natürlich können die uns irgendwelche Lawsuits ranhauen. Ich glaube, soweit ist es noch nicht. Das wird noch ein bisschen dauern.
Speaker 1: Was war denn so, vielleicht nochmal, weil ich merke, du hast unglaublich viele Geschichten zu erzählen. Und das ist ja auch wirklich faszinierend bei euch, wenn du nochmal so die letzten zwei Jahre Revue passieren lässt. Was würdest du sagen, was waren so die, was nicht drei, vier Highlights, die wir vielleicht jetzt auch noch nicht erwähnt haben?
Speaker 2: Gute Frage. Ich meine, für uns ist das ja auch, also ich muss wirklich sagen, es macht unglaublich viel Spaß. Wir haben quasi, es fühlt sich an wie irgendwie in der Schule, nur mit großen Marketingbudgets. Wir machen eigentlich den größten Quatsch, den man sich in der schule immer, wir haben U-Boot gemietet, um einen Zahnstocher aus der Tiefsee rauszufischen. Solchen Quatsche, der dann auch noch bezahlt wird, ist natürlich, wir leben einfach gerade unsere Zwanziger, würde ich sagen, haben viel Spaß dabei. Und natürlich haben wir auf der anderen Seite die große Vision zu sagen, hey vielleicht kriegen wir es hin, vielleicht kriegen wir es den Zahnstocher zum nächsten Ding zu machen. Wir haben eine unserer anderen Vorbildes, Chiquita, die Bananen, die haben das nämlich auch damals so gesagt, hey keiner mag Banan oder kennt Banan, lasst uns das zum Ding machen und so ein bisschen ist die Energie auch bei uns, das heißt, die großen Milestones waren bei uns. Vom Operation her, wir mussten diese Produktion hinbekommen. Wir hatten das erste Jahr waren wir immer Sold-outs, was natürlich ein super Privileg ist, aber wir haben so bei 30.000 Euro Revenue capped, weil dann hatten wir immer keinen Stock mehr. Und wir haben das immer am Anfang irgendwie in kleinen Lagerhäusern produziert und doch versucht zu Lohnabfüllen.
Speaker 1: Das war jetzt monatlich, ja?
Speaker 2: Genau, monatlich 30k, das war unser Reach, mehr konnten wir nicht verkaufen. Das heißt, wir waren immer sold out und konnten da nicht so richtig skalieren. Das heißt diese Investition, sich da hinzusetzen und zu sagen, wir ziehen jetzt mal wirklich eine Produktion auf, was ich auch noch nie gemacht habe, das hat gedauert, das waren große Milestone. Im Oktober letztes Jahr war der erste Monat, wo wir quasi Unlimited Shelf Capacities hatten. Wir haben gleich einen 1500% Jump im Umsatz gemacht. Das heißt, das war ein Riesenmeister für uns.
Speaker 1: 1500 Prozent von den 30.000 kommen.
Speaker 2: Ja, genau.
Speaker 1: Und Glückwunsch!
Speaker 2: Das war erst mal ein großer Jump. Und ansonsten der Retail, der jetzt gerade vor zwei Wochen stattgefunden hat, da haben wir so lange daraufhin gearbeitet, weil wir echt gesagt haben, hey, das ist ein Produkt. Wir haben eine junge Zielgruppe, wir haben teilweise achtjährige, zwölfjährige die das Produkt füllen. Wir haben den Standard Procedure für wenn Kids ihre Elterns Kreditkarte kaufen und die Eltern sich bei uns melden und sagen hey, mein Kind hat die Kredit Karte gekauft, wie wir damit umgehen im Customer Support. Das heißt, jetzt zum Beispiel diese Möglichkeit zu haben, dass ein Kind einfach mit seinem Taschengeld dann eine Packung kaufen kann, ohne irgendwie 20 Euro für Zahnstochen mit der Mutters Kreditkarte auszugeben, war ein großer Milestone jetzt und da trippeln wir auch gerade down auf den Retail-Bereich.
Speaker 1: Total spannend. Und dann vielleicht nochmal so der Ausblick. Eine Sache müssen wir noch besprechen. Du hast mir im Vorgespräch gesagt, es kommt ein neues Produkt von euch.
Speaker 2: Da haben wir jetzt auch schon über ein halbes Jahr dran gearbeitet. Ein Investor, den ich vergessen habe zu erwähnen, den wir noch drin haben, ist von Mor, der Quality Group, Christian Wolff und sein CPO Nico. Die haben uns da ein bisschen unterstützt, weil wir haben jetzt Zahnstocher mit einem täglichen Bedarf an Vitamin D und an Vitamin B1 und B6 rausgebracht. Auf der einen Seite hatten wir eine große Kohorte, gerade in England, von Athletes. Also wir haben zum Beispiel viele Spieler aus der Premier League, die unser Produkt bestellt haben. Und hatten auch immer so ein bisschen den Gedanken, wir würden das Ganze gerne mehr functional machen. The most requested Frage war, ob wir da Nikotin reinpacken können. Das haben wir uns aber ethisch nicht übers Herz bringen lassen können, weil wir so viele Kinder haben, die das Produkt kaufen. Das heißt, wir haben gesagt, okay... Können wir irgendwie auch noch in diesen Fruit-Gummy, Nutrition-Vitamin-Gummi-Trend reinsliden und halt versuchen da Vitamine in einen Zahnstocher zu packen. Und die Labortests sind jetzt zurück. Das heißt, wir schaffen tatsächlich mit einem Zahnstarter den täglich täglichen Vitamin-D-Bedarf zu decken oder auch B1 und B6. Und das kommt das nächste Monat raus. Wir sind mal ganz gespannt, was da, wie das ankommen wird.
Speaker 1: Total spannend. Ich wollte gerade nach dem Ausblick fragen. Was würdest du sagen, in zwei, drei Jahren? Ich meine, bei euch geht die Geschwindigkeit, ihr habt ja eine sehr hohe Traction und Pace. Das heißt, wir reden jetzt nicht über fünf oder zehn Jahre, sondern vielleicht mal so in zwei drei Jahren. Wo steht ihr da? Was würd's ihr sagen? Was ist das für eine Art von Unternehmen bis dahin?
Speaker 2: Vorhin hat sie schon mal das ganze Thema Red Bull angesprochen, also wir hatten schon Lust, dass unser Produkt einfach vom Cashflow her die coolsten und most entertaining Sachen finanzieren kann. Ich glaube, wir haben einfach Bock, irgendwie einen Markt zu hinterlassen. Ich meine, man kann sich darüber streiten, ob die Welt sich jetzt nach Zahnstochern gesehen hat oder nicht, aber ich glaube, das Coole ist, dass wenn man ein Produkt hat, das eine hohe Marge hat, was fast jeder auf der Welt nutzen kann. Kann es im Medial so coole Geschichten erzählen und die Welt irgendwie ein bisschen schöner machen. Das heißt, unser großes Ziel ist wirklich so eine Art Red Bull zu bekommen. Dann meine ich nicht, dass wir irgendwie Formel 1 sponsern oder sowas, sondern eigentlich eher so in unseren eigenen Twister reinbringen und coole Sachen machen. Ja, das wäre so ein großes Ziel, dass wir aus dem Company Cashflow raus irgendwie coole Stunts, Sachen, die auch Kids inspirieren, mitfinanzieren können. Eine Sache, die wir jetzt in England Retail machen, ist, dass wir so ein Dream Flavor, so ein bisschen Willy Wonka Style rausbringen. Das heißt, jeder, der diese Packung im Einzelhandel kauft, finanziert quasi damit, dass wir die Träume von anderen Leuten möglich machen können. Das heißt aus dem Cashflow raus wollen wir jetzt irgendwie, ein Kind wollte unbedingt schon mal eine Ballettstunde nehmen und wir finanzieren das daraus. Was für uns natürlich auch medial widerspannend ist, weil wir dann auch weitere Storys erzählen können, das ist so ein großes Ziel, also wirklich den Medien-Teil auszubauen. Es werden auch mal andere Produkte kommen, wir werden nicht immer nur beim Zahnstocher bleiben, es wird erst mal nah dran bleiben. Aber ich glaube, mit der Marke kann man auch noch andere Sachen machen, andere Sachen bewegen. Und der Endtraum ist, nicht der Exe damals, noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht, sondern was wir uns mal vorstellen, als wenn unsere 8-jährigen oder 12-jährige dann eines Tages 80 sind und ihre Enkelkinder haben. Dann packen sie so eine Packung Zahnstocher aus von uns. Haben dann dieses nostalgische Gefühl, was du vielleicht damals auch hattest, wenn du irgendwelche Kindheitssüßigkeiten hattet. Ich glaube, das ist was Schönes, worauf man zurückgucken kann am Ende. Und wenn dabei natürlich noch noch ein bisschen was für uns bei rumkommt, ist auch cool. Aber aktuell haben wir einfach Spaß daran und genau.
Speaker 1: Ja, total cool. Du sagtest vielleicht noch mal kurz zum Schluss jetzt, du sagtest ja eben, also Marke ist wahrscheinlich bei euch zentral, also Branding und Marke und Positionierung. Dann haben wir über Community und Movement, Bewegung und sowas gesprochen, eure Follower. Wie, also vielleicht noch kurz zu den Entscheidungen, was ihr tut und was ihr nicht tut. Vielleicht, wozu sagt ihr denn nein? Also das ist ja vielleicht auch noch mal spannend.
Speaker 2: Das ist ein super Fall, das gefällt mir gut. Nein, haben wir bisher zu Nikotin gesagt, obwohl das mit einmal am Tag, da kriegen wir bestimmt eine Nachricht von, könnt ihr Nikotinenzahnstocher machen, das ist eine Sache, die wir uns bisher gewährt haben, weil wir, was wir nicht machen wollen, ist, wir wollen das nächste Jules gründen. Das heißt irgendwie Millionen von Euro darauf machen, dass wir irgendwie die nächste Generation in Nikotinediction geworfen haben. Wenn es irgendwann mal Studien dazu gibt, es gibt ja auch jetzt immer mehr, dass kleine Dosen hilfreich sein könnten. Vielleicht mal, aber bisher wären wir uns da ziemlich stark gegen. Wir wären uns religiös gegen den Zahnstocher selbst, also alles was Oral hat. Du wirst uns nie dabei erwischen, dass wir den Zahntocher tatsächlich als Zahnstocher Dein Fleisch aus dem Zehen kratzen, weil das einfach, das haben wir von Anfang an entschieden, das ist irgendwie einfach nicht schön. Das heißt, genau, das ganze Thema Oral Care ist etwas, was wir auf jeden Fall niemals bespielen werden. Dann bist du auch direkt mit Zahnseide im Konkurrenz und ich glaube nicht, dass der Holzahnstocher da gewinnen kann. Wo haben wir uns noch gegen entschieden? Alles was klassische Bewerbung ist, also wir hassen solche typischen, was weiß ich, Unboxing, Werbevideos, so hey, ich hab jetzt von Pick'em irgendwas in Briefkasten bekommen oder sowas. Oder auch diese Unrelatable Ads, die man so von Auto-Werbung oder von Profil-Marken kennt, wo man einfach irgendwelche... Models sind so was, sind wir relativ religiös dabei, dass wir sagen, es muss immer so eine Underdog-Story sein. Das heißt, auch wenn wir zum Beispiel, jetzt mit Tom Aspinall, das war so, der Mann hat uns angeschrieben, was aber nicht irgendwie auf Augenhöhe ist, was nicht relatable ist, weil wer wird denn heutzutage schon von UFC Heavyweight Champion angeschrien? Das heißt wir haben ihm gesagt, hey warte kurz, lass uns eine Storyline kreieren, die mehr auf Augen Höhe mit unseren Followern ist. Das heißt Wir haben eine Video gemacht, so hey Kids, helft uns Tom Aspinal. Die Aufnüsse können von ihnen zu bekommen. Dann haben die alle ihnen vollgespammt, getaggt, die E-Mails geslidet. Dann hat Tom uns geschrieben, hey Jungs, ich hab euer Video gesehen, kommt doch ins Gym vorbei. Dann hat er die Zahnstach probiert, hat auch zu drei gesagt, boah, schmeckt mir gar nicht. Und am Ende meinte er, aber Bärengeschmack, das hätte ich gerne. Und so haben wir quasi eine ganze Storyline drumherum gebaut und unsere Premise ist immer, wenn du auch unsere Videos anguckst, das sieht nicht nach High Production aus, es sieht nicht nach super viel Thought aus. Das soll immer so das Gefühl geben, ey, das hätte ich sein können, der gerade irgendwie in Ryan Reynolds reingebombt bin und die Chance genutzt hat, um das zu, ihm einen Zahnstaffer zu geben. Wir wollen eigentlich niemals, egal wie groß wir werden, dieses High-Production, einfach nur Influencer, um da zu sein, zu erzeugen. Das ist eigentlich so einer der wichtigsten Sachen.
Speaker 1: Finde ich super. Niklas, ich finde auch toll, eigentlich, weil es so ein einfaches Produkt ist und so eine einfache Idee, die einfach hervorragend exekutiert, finde ich, auch sehr inspirierend wahrscheinlich für andere Gründerinnen und Gründern, die aber sagen, boah, ich bin eigentlich jemand, ich weiß gar nicht, ob ich gründen sollte. Ich meine, das, was ihr jetzt gemacht habt, versuchen jetzt nicht mit dem Produkt, sondern eher den Weg, den ihr gegangen seid, wo ist die nächste Chiquita-Banane oder das nächste Red Bull, was lauert da so an Ideen? Und dann einfach mal zu sagen, ich probiere es mal. Ich finde das sehr, inspirierend bei euch weil Hattet ihr unterwegs das Gefühl, das kann auch nicht klappen?
Speaker 2: Ich meine, die Orze von Anfang an war eigentlich so, als ob das klappt. Wir hatten jetzt, ich meine, das war tatsächlich irgendwie ein Abend zusammengesessen, so, hey, Zahnstahl mit Geschmack, wollen wir mal versuchen? Und dann haben wir eine UG aufgesetzt, da irgendwie jeweils 300 Euro reingepackt, geguckt, dass wir irgendwie die ersten 1000 Packungen bei uns in der Studentenbude im Ofen backen. Und dann hatten wir einfach ein bisschen Spaß dabei gehabt, so als Side-Project ein paar TikToks zu filmen. Und ich glaube, das ist das Tolle an dem heutigen Zeitalter. Ich glaube, jeder kann, TikTok ist free. Wenn es keiner sieht, dann sieht es auch keiner. Es sind immer Leute, die immer Angst haben, was ist denn, wenn die Leute mich falsch wahrnehmen. Der Algorithmus funktioniert nicht so. Wenn du ein scheiß Video gemacht hast, dann gucken sich auch noch 3 Leute an. Das heißt, du hast auch nichts verloren. Und wenn es sich halt viele angucken, dann hast du deine Edge. Und ich glaub, man muss auch relativ dynamisch heute sein, was das Marken-Forming angeht. Man kann natürlich eine Upfront-Idee haben. Wir dachten am Anfang, dass wir eher so eine... So eine Gentleman's Marke werden, dass wir so irgendwie, keine Ahnung, die cool kids da mit Zahnstau rumlaufen. Das ist überhaupt nicht passiert. Wir sind eigentlich eher so ein bisschen so eine witty fun Marke geworden. Und das wurde halt viel auch durch einfach die Leute, die am Ende das Produkt dann gefühlt haben, geshaped. Das heißt, unsere Design-Language, alles wurde so ein bißchen auf dem Weg mit geshapet. Und ich glaube, das ist einfach das, wo jeder quasi loslegen kann. Also wir haben wirklich das niedrigste Budget gehabt. Und wenn es nicht funktioniert, dann halt on to the next. Also wir hätten dem jetzt auch nicht, glaube ich, drei Jahre gewidmet. Wenn es nicht irgendwie schon Zeichen gab, dass Leute auch Bock hatten. Dafür gab es einfach zu wenig Markt, als dass man das hätte länger versuchen hätten sollen.
Speaker 1: Sagt man vielleicht kurz zum Schluss noch, interessiert mich immer so Musik, also Lifestyle, Branding, Positionierung, endet ja oft dann irgendwie auch damit, dass man versucht, so eine bestimmte Musikrichtung dann zu besetzen. Ist das bei euch, weiß nicht, ist das Elektro oder Hip-Hop oder, du hast ja von der Gentleman-Marke, das wäre nochmal eine andere Ecke, was würdest du sagen, welche Musik würde picken oder hören?
Speaker 2: Also ich glaube, wenn man in unseren Team guckt, dann gibt es alles von Dean Martin, Frank Sinatra bis hin zu Army Rap und Techno. Wenn ich aber von der Marke her gucken würde, sind wir wahrscheinlich eher so ein bisschen mehr auf so Electronic Techno, also das ist eine coole Farbe, die habe ich noch nie bekommen.
Speaker 1: Ja, bei Marc ist ja auch Feeling. Also Musik ist auch Feeling, würde ich sagen. Das muss man sich, glaube ich, schon irgendwann mal fragen. Vielleicht auch nicht, also vielleicht ist es ja bei euch eben auch Everybody's Darling. Du hast ja vorhin gesagt, eigentlich ist es ein Produkt, das jeder nutzen kann. Würde ich vielleicht ein Fragezeichen dran machen, ob das nicht nach oben raus, dann irgendwann, keine Ahnung, Leute über 60 oder sowas, ob es noch die Zielgruppe ist. Aber ansonsten könnt ihr ja wahrscheinlich auch relativ breit auftreten.